SKI alpin „Echt brutal, der Kerl“ – deutsche Speed-Herren bewundern Olympiasieger Mayer

Einfach große Klasse: Titelverteidiger Matthias Mayer.
Einfach große Klasse: Titelverteidiger Matthias Mayer.

Mit seinem Sieg im Super-G bei den Winterspielen in Peking hat Matthias Mayer (31) mit seiner nun dritten Goldmedaille auch Österreichs Ski-Legenden Toni Sailer und Hermann Maier übertrumpft.

Für die deutschen Speed-Herren dagegen geht es nach einer ernüchternden Leistung in der Abfahrt und einem soliden Auftritt im Super-G ohne Edelmetall zurück nach Deutschland. „Keine Mörder-Enttäuschung, aber zu Olympia fährt man wegen einer Medaille“, sagte Romed Baumann nach Rang sieben im Super-G.

Andreas Sander als Achter und Simon Jocher auf Platz 13 sorgten immerhin für ein versöhnliches Olympia-Ende, nachdem am Vortag alle die besten zehn verpasst hatten.

Bei Deutschen reicht es nicht für ganz oben

Für Top-Plätze und den neuen (alten) Olympiasieger Mayer reichte es aber auch im Super-G nicht. Gemischte Gefühle begleiten die DSV-Athleten nun auf ihrer Rückreise. Mit im Gepäck: eine prall gefüllte To-Do-Liste. „Wir müssen uns hinsetzen und analysieren: Warum sind wir eigentlich so langsam? Und dann den Ansatz erkennen und hart arbeiten“, formulierte Herren-Bundestrainer Christian Schwaiger als Ziel und nannte „fehlende Risikobereitschaft in den Kurven“ als eine der Baustellen. „Das ist knallharte Arbeit. Es braucht einhundert Prozent.“

Der beste Deutsche fehlt – das spürt man

Aber: „Wir haben halt leider keinen Matthias Mayer dabei. Wir hätten einen, aber der ist verletzt zu Hause“, sagte der Bundestrainer mit Blick auf Deutschlands besten Abfahrer Thomas Dreßen. Der Oberbayer fehlt in China nach seiner Knie-OP. „Wir dürfen aber nicht glauben, wenn der Thomas wiederkommt, geht alles von alleine. Wir dürfen die Aufgabe nicht wegschieben, sondern müssen sie lösen“, so Schwaiger.

Aber wer hat schon einen Matthias Mayer?

Mayers vierte Medaille – die dritte aus Gold

Nach der Bronzemedaille am Vortag gewann der österreichische Ausnahmeathlet am Dienstag Gold im Super-G. Es war seine vierte Medaille bei Olympia – die dritte goldene. Als „ganz großen Sportler“ und „echt brutal, der Kerl“ bezeichnete ihn DSV-Starter Josef Ferstl, der jeweils die Top 15 verpasst hatte.

Zu ganz großen Sportlern fehlt den deutschen Herren aktuell einiges: Geschwindigkeit, Mut, Selbstvertrauen. Fast exakt ein Jahr nach den Silbermedaillen von Sander und Baumann bei der WM in Cortina sucht die Speed-Riege nach ihrer Form. Mal ein Okay-Ergebnis unter den besten zehn, mal komplett abgeschlagen. Konstant geht anders.

Doch Schwaiger blickt durchaus zuversichtlich in die Zukunft. „Die Attacke und die Art und Weise, wie sie im Super-G heute gefahren sind - so stelle ich mir das vor“. Man werde „die Themen“ zukünftig in den Griff kriegen. Und dann sollen aus „soliden“ auch wieder „Top-Ergebnisse“ werden.

Am Eiffelturm kämpfen die Beachvolleyballer um Edelmetall.

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