Sport Die „Eulen“-Gala

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LUDWIGSHAFEN. Großer Sport – schade nur, dass der wirre Spielplan viele Handball-Fans gestern Abend offenbar von einem Besuch in der Friedrich-Ebert-Halle abhielt: Die, die nicht kamen, versäumten es, die 29:23 (13:9)-Gala des Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim gegen Tabellennachbar ThSV Eisenach zu bestaunen. Der Blickkontakt der „Eulen“ zu Aufstiegsplatz drei bleibt gewahrt.

Alte Klasse rostet nicht: Mathias Lenz, in der Not von der Handball-Renterbank ins Tor der „Eulen“ gekommen, war gestern eine Bank. Er wehrte 16 Bälle ab, krönte seine famose Leistung vier Minuten vor dem Ende, als er nach seiner 14. Parade den Ball ins verwaiste Tor der Thüringer warf – 28:20. Der Gast hatte mit dem siebten Feldspieler auf der Platte die Wende zu erzwingen versucht. „Matze hat überragend gehalten“, schwärmte Ben Matschke nach der Top-Leistung des Nothelfers. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, frohlockte der TSG-Coach. Am Samstag folgt das Top-Spiel beim TV Hüttenberg, dem Tabellenzweiten. Ungemein treffsicher waren die Friesenheimer, als das Gäste-Tor nach vertanen Chancen der Eisenacher leer war: Jan Remmlinger gleich zweimal und David Schmidt trafen vom eigenen Kreis – und dann traf eben auch „Matze“ Lenz. Er gewinnt als Vertreter von Kevin Klier und Roko Peribonio allmählich Kultstatus. „Es läuft von Spiel zu Spiel besser“, gab sich der Mann des Abends gewohnt bescheiden. Und überglücklich! Spektakulär das 4:2 Remmlingers in der 14. Minute: Kai Dippe ergattert den Ball in der eigenen Hälfte mit einem Hechtsprung, bedient Remmlinger, der den Gegenstoß perfekt abschließt. Für Dippe kam nach 17 Minuten Max Haider an den Kreis und sorgte mit seinem ersten Ballkontakt für das 7:3. Drei Würfe – drei Tore. Eine runde Sache. An der Pausenführung hatte die begabte Kronauer Leihgabe ihre Aktie. Eine Entlastung für das Kraftpaket Dippe, eine Bereicherung für das Spiel der „Eulen“. „Ich freue mich, dass ich mehr Spielanteile bekomme und mich heute mit einer guten Leistung bedanken durfte“, sagte Haider, gestern der Super-Max. Immer besser ins Spiel der Friesenheimer integriert ist Jan Remmlinger. Die Leihgabe aus Balingen weiß in der Abwehr entschlossen zuzupacken und schießt Tore. Gestern waren’s sieben bei zehn Versuchen. „Wir hatten großen Respekt vor dem starken Rückraum der Eisenacher. Aber unsere Abwehr hat ihnen den Schneid abgekauft, und im Angriff hatten wir eine überdurchschnittliche Quote“, sagte Remmlinger nach der Partie, die Alexander Falk mit Glanz erfüllte: vier Schüsse, vier Tore! So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Lenz (1), Roepcke (für einen Siebenmeter) - Schmidt (1), Feld (3), Weber (2) - Durak, Grimm (5/2) - Dippe (1) – Dietrich (1), Heß (1), Remmlinger (7), Haider (3), Falk (4), Djozic ThSV Eisenach: Gorobtschuk (Redwitz bei drei Siebenmetern, ab 58.) - Miljak (3), Lielais (1), Gerlich (4) - Urban (5/1), Wöhler (1) - Hansen – Niemeyer (5), Heinemann, Kaufmann, Holzner (1), Weyhrauch (3) Spielfilm: 5:2, 10:5 (25. Minute), 12:7, 13:9 (Halbzeit), 19:15, 20:16, 23:18, 25:20, 29:21 - Zeitstrafen: 5:7 - Rote Karte: Hansen (50.) - Siebenmeter: 4/2 - 3/1 - Beste Spieler: Lenz, Remmlinger, Falk, Haider - Niemeyer, Gerlich - Zuschauer: 1289 - Schiedsrichter: Dauben/Rohmer (Köln).

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