Sport „Der Urlaub lässt sich gut mit dem Hobby verbinden“

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Zams. Jutta Wünstel (61) aus Hatzenbühl ist durch und durch Fan des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Seit über 25 Jahren besitzt sie eine Dauerkarte, zunächst in Block 8.1; jetzt in der Westkurve Block 6.1. Kein Weg ist ihr zu weit, gemeinsam mit ihrem Mann reiste sie bereits zu den Trainingslagern nach Seefeld, Kössen, nach Gran Canaria oder Belek.

Sind Sie extra für das Trainingslager nach Zams gekommen?

Ja, natürlich. Wir schauen immer, wann ist das nächste Trainingslager und wo ist es. Und dann wird gleich gebucht. Ich kann gar nicht sagen, wie oft wir schon dabei waren, aber Winter- und Sommer-Trainingslager zusammengenommen bestimmt schon 15- bis 20-mal. Wir haben für die neue Saison auch schon für die Spiele in Würzburg und Dresden Hotels gebucht. Warum tut man sich so etwas an? Warum? Ja, das fragt man sich manchmal. Aber es kommen ja neue Spieler dazu oder wie dieses Jahr ein neuer Trainer. Da möchte man schon sehen, wie er arbeitet. Und so lässt sich der Urlaub gut mit dem Hobby verbinden. Und die Gemeinschaft ist einfach schön. Sie lassen seit vergangenem Sonntag keine Trainingseinheit aus, sitzen bei Wind und Wetter auf der Tribüne. Wie ist denn nach den ersten Tagen Ihr Eindruck vom neuen Trainer Tayfun Korkut? Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Er verschafft sich Respekt, korrigiert gleich und weist auf Fehler hin. Er ist laut im positiven Sinne, das heißt, er zeigt die Richtung an. Das gefällt mir. Ich habe ihn vorher nicht so richtig gekannt. Aber er geht auch auf die Fans zu, wie das ganze Trainerteam. Bleibt bei so vielen Trainingseinheiten denn noch Zeit für Ausflüge vor Ort, sehen Sie viel von Land und Leuten? Wir waren mit der Venet-Bahn oben auf dem Berg, das war wunderschön. Außerdem sind wir zum Zammer Lochputz in die Klamm gefahren. Landeck ist eine schöne Stadt. Man kann schon einiges sehen. Bei über 25 Jahren Verbundenheit mit dem FCK: Was war denn da für Sie das schönste Erlebnis? Der direkte Wiederaufstieg 1997 gegen Lübeck. Von Hatzenbühl aus sind wir mit den Kindern und anderen Fans in einem Traktor und einem Planwagen dahinter bis nach Kaiserslautern auf den Betzenberg gefahren. Das vergisst man nie. So verrückt waren wir ... Und was auch wunderbar war: die Fahrt nach Meppen mit dem Sonderzug. Die ganze Atmosphäre mit den anderen Fans war toll. Wo wir schon überall waren: Uerdingen, Cottbus, Jena, Rostock. Alles Städte, in die wir ohne den FCK wohl nie gekommen wären. Und der schlimmste Moment als Fan? Der Abstieg 1996 in Leverkusen. Da war ich mit meinen Kindern im Stadion. Wir hatten einige dunkle Stunden. Und dann war da noch das Pokal-Endspiel 1996: Wir sind abgestiegen und dann fahren wir eine Woche später mit dem Bus nach Berlin, gewinnen 1:0 gegen den Karlsruher SC. Das ist doch fantastisch. Bei so vielen Wechseln Jahr für Jahr im FCK-Kader: Gibt es da dennoch einen Lieblingsspieler? Eigentlich bin ich Fan der ganzen Mannschaft. Aber man pickt sich manchmal einen raus: Marcel Gaus zum Beispiel. Früher war es noch anders, da waren die Spieler jahrelang beim FCK. Wo geht denn die Reise für den FCK in der kommenden Saison hin? Erst mal müssen die 40 Punkte für den Klassenerhalt her. Wenn es mehr wird, ist es auch recht. Aufsteigen müssen wir dieses Jahr nicht, die neue Mannschaft muss sich erst mal finden. | Interview: Sara Brunn

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