Sport Bödvarsson-Transfer fix
KAISERSLAUTERN. Jón Dadi Bödvarsson (24) hat die Fußball-Europameisterschaft als Sprungbrett für einen Wechsel auf die Insel genutzt. Der Transfer des isländischen Nationalstürmers vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zum englischen Zweitliga-Klub Wolverhampton Wanderers ist seit gestern perfekt. Der FCK erhält nach RHEINPFALZ-Informationen mehr als drei Millionen Euro Ablöse.
Bödvarsson war erst in der Winterpause vom norwegischen Erstligisten Viking Stavanger ablösefrei in die Pfalz gekommen – dieser Transfer war noch vom damaligen FCK-Sportdirektor Markus Schupp eingefädelt worden, der den auch vom Lauterer Chefscout Boris Notzon begutachteten Stürmer schon für vorigen Sommer verpflichten wollte. Nun hat der FCK einen satten Gewinn mit dem Verkauf des Isländers auf die Insel gemacht. „Ich freue mich auf die Herausforderungen, die vor mir liegen. Es war schon immer mein Traum, einmal in England zu spielen“, sagte Bödvarsson, der bei den „Wolves“ aus den West Midlands bei Birmingham einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. „Ich bin sehr dankbar für meine Zeit in Kaiserslautern und werde die Entwicklung weiterhin verfolgen. Vielen Dank, Rote Teufel.“ Bödvarsson, dessen Vertrauter beim FCK, Ruben Jenssen, den Verein Richtung Groningen verlassen hat, hatte Angebote mehrerer Klubs aus der dank der hohen TV-Einnahmen so finanzstarken zweiten englischen Liga. Er entschied sich für den Vorjahres-14. Wolverhampton, der nun vom italienischen Ex-Nationaltorwart Walter Zenga trainiert wird. Bei der EM-Überraschung Island war Bödvarsson, dem für den FCK in 15 Partien zwei Tore und vier Vorlagen gelangen, Stammspieler. Er erzielte in der Vorrunde das 1:0 beim 2:1-Erfolg gegen Österreich und bereitete das 2:1-Siegtor im Achtelfinale gegen England vor – perfekt für die Bewerbungsmappe. Der FCK hat sich den Wechselwunsch auch seiner Stammkraft gut bezahlen lassen. „Der Spieler kam auf uns zu, der Spieler wollte nach England. Wir haben unsere Bedingungen festgelegt und sind froh, dass der Transfer jetzt abgewickelt ist“, sagte FCK-Sportdirektor Uwe Stöver. „Der Verein steht über allem“, betonte Trainer Tayfun Korkut. Der Blick geht nach vorn, bis zu vier Spieler sollen noch kommen. „Wir sind am Arbeiten, sondieren natürlich schon länger den Markt, unsere Scouts sind unterwegs“, sagte Korkut. Sportdirektor Stöver ist weiter in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen. Um den quantitativ üppig besetzten Kader zu verkleinern, sollen Rechtsverteidiger Michael Schulze und Torwart Zlatan Alomerovic möglichst verkauft werden, die Stürmer Maurice Deville, Erik Wekesser und Flügelspieler Manfred Osei Kwadwo sollen ausgeliehen werden (wir berichteten). „Ich bin in allen fünf Fällen in Gesprächen, Interesse gibt es bisher nur für die auszuleihenden Spieler“, sagte Stöver gestern Abend. Für die Auftaktpartie am Freitag (20.30 Uhr) gegen Hannover 96 – 31.500 Karten sind verkauft – sind die Stürmer Kacper Przybylko und Sebastian Jacob sowie Außenbahnspieler Marcus Piossek fraglich. Für alle Fälle trainieren Angreifer Robert Glatzel und Linksverteidiger Wilfried Sarr aus der U23 bei den Profis mit. |osp