Wintersport Athleten im Schnee: Die Richtung stimmt

Katharina Hennig lieferte in Ruka eine gute Leistung ab.
Katharina Hennig lieferte in Ruka eine gute Leistung ab.

Die deutschen Wintersportathleten haben einen guten Start ins Wochenende hingelegt. Und ein Skispringer hofft ganz besonders, dass der Aufwärtstrend anhält. Ein Überblick.

Langlauf: Hennig auf Podest

Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig hat einen Traumstart in den WM-Winter hingelegt und ist gleich im ersten Distanzrennen der Saison auf das Podest gestürmt. Auf ihrer Paradestrecke über zehn Kilometer im klassischen Stil musste sich die 26-Jährige aus Oberwiesenthal im finnischen Ruka als Dritte nur den Schwedinnen Ebba Andersson und Frida Karlsson geschlagen geben. „Ich bin einfach so glücklich, dass das heute wieder so aufgegangen ist“, sagte Hennig. „Ich habe nach meinem Corona-Ausfall im Herbst eigentlich gedacht, dass ich meine Ansprüche für die ersten Rennen neu anpassen muss. Aber ich habe mich zuletzt im Training schon gut gefühlt.“ Sie fing mit einer starken letzten Runde noch die Norwegerin Anne Kjersti Kalvaa ab und sicherte sich hauchdünn mit 0,2 Sekunden Vorsprung den Podestplatz.

Skispringen:

Der Trend ist sein Freund

Aufwärtstrend ja, Podestplatz nein: Deutschlands Spitzenskispringer Karl Geiger hat sich nach dem verkorksten Auftakt bei der Saison-Premiere auf Schnee verbessert, aber auch in Finnland nicht in den Kampf um die ganz vorderen Plätze eingreifen können. Mit zwei Sprüngen auf 139,5 Meter belegte der Oberstdorfer den sechsten Platz. Den Sieg sicherte sich bei rund minus zehn Grad der Slowene Anze Lanisek vor dem Österreicher Stefan Kraft und Piotr Zyla aus Polen.

Francesco Friedrich startet mit einem Sieg in die Saison. Er sieht noch „Reserven“.
Francesco Friedrich startet mit einem Sieg in die Saison. Er sieht noch »Reserven«.

„Wir haben uns hier ganz gut eingefunden, und ich für meinen Teil habe jetzt wirklich die besten Sprünge gemacht seit Längerem“, sagte Geiger. „Der Trend geht definitiv in die richtige Richtung. Ich bin sehr, sehr happy mit dem Wettkampf.“ Außer Geiger schaffte es allerdings kein weiterer Deutscher unter die besten zehn.

Bob:

Ein Sieg und ein Sturz

Der zweimalige Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich ist auch zu Beginn der neuen Saison nicht zu bremsen. Mit seinem Anschieber Alexander Schüller gewann der Sachse den ersten Zweierbob-Weltcup der Saison im kanadischen Whistler. „Es geht aber überall noch etwas, wir haben am Start Reserven, wir haben in der Bahn Reserven. Nach der langen Anreise und einem schwierigen Auftakt sind wir mit dem Ergebnis natürlich super-happy“, sagt Friedrich.

Auf der Olympia-Bahn von 2010 kam das Duo in 1:42,22 Minuten nach zwei Laufbestzeiten mit elf Hundertstelsekunden Vorsprung vor den Briten Brad Hall/Taylor Lawrence ins Ziel. Rang drei holte sich trotz erheblicher Rückenprobleme Johannes Lochner mit Anschieber Erec Bruckert. Auf das siegreiche Duo hatte Lochner 42 Hundertstelsekunden Rückstand.

Karl Geiger ist mit Platz sechs zufrieden.
Karl Geiger ist mit Platz sechs zufrieden.

Zuvor hatten die deutschen Frauen im Monobob trotz guter Ausgangslage nach dem ersten Durchgang die Podestplätze verfehlt. Die zur Halbzeit führende Laura Nolte aus Winterberg stürzte im Finale schwer, blieb offenbar aber unverletzt und belegte im Feld der neun Bobs noch Rang sieben.

Nordische Kombination:

Schmid bleibt vorn

Kombinierer Julian Schmid ist auch im zweiten Rennen beim Saison-Auftakt im finnischen Ruka auf das Podest gelaufen und hat die Gesamtführung im Weltcup verteidigt. Einen Tag nach seinem ersten Karrieresieg musste sich der 23 Jahre alte Oberstdorfer nur dem Norweger Jarl Magnus Riiber geschlagen geben, der mit seinem 50. Weltcupsieg einen Meilenstein erreichte. Schmid hatte nach dem Springen als bester Deutscher auf Platz acht gelegen und unterstrich in der Loipe über zehn Kilometer seine gute Form. Im Sprint der Verfolgergruppe war der Team-Olympiazweite der stärkste und kam mit 10,4 Sekunden Rückstand auf Riiber ins Ziel. Platz drei ging an dessen Landsmann Jens Luraas Oftebro. Die Oberstdorfer Olympiasieger Vinzenz Geiger (Neunter) und Johannes Rydzek (Zehnter) liefen nach schwachem Springen noch in die Top Ten.

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