Fussball Amateure: Meister können aufsteigen, absteigen muss niemand

Auch hier ruht seit Anfang März der Ball: der Kunstrasenplatz des TuS Knittelsheim.
Auch hier ruht seit Anfang März der Ball: der Kunstrasenplatz des TuS Knittelsheim.

Die im Südwesten abgebrochene Fußballsaison der Amateure, Frauen und Jugend soll auf Grundlage des Tabellenstandes nach dem letzten ausgetragenen Spieltag vom 8. März gewertet werden - mit Meistern und Aufsteigern. Allerdings soll es keine Absteiger geben. Das ist nach ausführlichen Beratungen der Vorschlag des Präsidiums des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV), über den nun abgestimmt wird.

Nach Ansicht des Präsidiums „trägt nur diese Regelung den erbrachten Leistungen angemessen Rechnung“, informierte SWFV-Geschäftsführer Michael Monath. Der Verband will die Vereine nun darüber schriftlich abstimmen lassen, denn der für 4. Juli geplante ordentliche Verbandstag soll aufs nächste Jahr (4. Juli 2021) verlegt werden. Würde der Vorschlag keine Zustimmung finden, hätte dies laut SWFV zur Folge, dass das Spieljahr 2019/20 nach der geltenden Spiel- und Jugendordnung ohne Wertung (keine Meister, keine Auf- und Absteiger) bleibt, weil es quasi sportlich unvollständig endet. Die Abstimmung soll im beschleunigten und schriftlichen Verfahren stattfinden – um für alle Planungssicherheit zu gewährleisten.

Die Eckpunkte des SWFV-Vorschlags im Überblick

Da nach dem zuletzt ausgetragenen Spieltag nicht alle Mannschaften dieselbe Anzahl an Partien absolviert hatten, werden die Platzierungen durch einen Quotienten ermittelt: Punkte geteilt durch Anzahl der Spiele, mit drei Nachkommastellen – also wie in der Handball-Bundesliga.

Der jeweils Erstplatzierte ist Sieger in seiner Staffel und damit grundsätzlich aufstiegsberechtigt. Soweit der Zweitplatzierte einen Anspruch auf Relegation hat, die nicht stattfinden kann, darf auch dieser eine Klasse aufrücken. Aufstiegsrechte in übergeordnete Spielklassen anderer Verbände – also etwa von der Verbandsliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar – richten sich nach deren Regelungen.

Es gibt keine Absteiger. Verzichtet ein Verein auf seine Klassenzugehörigkeit aus der Saison 2019/20, wird dieser für die Spielzeit 20/21 in die nächstniedrigere Spielklasse eingeteilt. Davon ausgenommen sind Mannschaften, die während der Saison 2019/2020 vom Spielbetrieb zurückgezogen wurden.

Verbandstag erst 2021

Die geplante Verlegung des ordentlichen Verbandstags ins Jahr 2021 hat natürlich Gründe. Die aktuelle Verfügung des Landes Rheinland-Pfalz zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie erlaubt zwar ab dem 24. Juni 150 Menschen in geschlossenen Räumen. Diese Personenzahl reiche jedoch nicht aus, um den für den 4. Juli 2020 geplanten Verbandstag durchzuführen, stellte der SWFV nun fest, denn: „Angesichts der umfassenden Tagesordnung eines ordentlichen Verbandstages ist eine Präsenzveranstaltung aus Sicht des Präsidiums geboten. “ Die Amtszeit für die nächste Legislaturperiode soll deshalb von vier auf drei Jahre verkürzt werden. Somit könne der übernächste ordentliche Verbandstag turnusmäßig wie vorgesehen im Jahr 2024 stattfinden.

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