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Gelsenkirchen. Borussia Mönchengladbach hat leichte Vorteile, um das deutsche Duell im Achtelfinale der Europa League zu gewinnen. Im Hinspiel beim FC Schalke 04 kamen die „Fohlen“ gestern Abend zu einem etwas schmeichelhaften 1:1 (1:1). Die Entscheidung über den Vertreter aus der Bundesliga im Viertelfinale fällt am kommenden Donnerstag (21.05 Uhr).
Fünf Tage waren nach dem Treffen in der Bundesliga vergangen, das vor allem bei den Schalkern Spuren hinterlassen hatte. Trainer Markus Weinzierl setzte nach der 2:4-Niederlage und heftiger Kritik auf ein anderes System. Die 3-5-2-Formation, mit der die Schalker nach dem katastrophalen Saisonstart für einige Monate in die Spur fanden, wich einem flexiblen 4-4-2, das recht defensiv aufgestellt war. Johannes Geis ersetzte im zentralen Mittelfeld Nabil Bentaleb, sodass nur drei Spieler in der Schalker Mannschaft waren, die in erster Linie für offensive Aktionen sorgen sollen. Bei den Gladbachern stand erstmals der Franzose Timothee Kolodziejczak in der Startelf, da Andreas Christensen wegen einer Rückenverletzung ausfiel. Wie es nach den vergangenen Wochen zu erwarten war, begann die Borussia mit dem gefälligeren Spiel. Schalke brauchte einige Zeit, um sich in der neu formierten Defensive zu finden. Als Alessandro Schöpf dann im Mittelfeld den Ball verlor und Lars Stindl mit einem tollen Pass Jonas Hofmann freispielte, hatten die Gladbacher ihr erstes Ziel erreicht. Torhüter Ralf Fährmann kam zwar noch an den Ball, doch der Schuss fand seinen Weg zum so wichtigen Auswärtstreffer ins Netz (15.). Es war der erste Treffer in dieser Saison für Hofmann, der unter dem neuen Trainer Dieter Hecking zu einer wertvollen Stammkraft geworden ist. Schalke steckte den Rückschlag gut weg und fand über leidenschaftlichen Einsatz ins Spiel. Leon Goretzka unterstrich seine Rolle als beständigster Profi im königsblauen Trikot und riss das Spiel als hängende Spitze mit Regisseurqualitäten an sich. Er leistete mit einem Steilpass auf Guido Burgstaller, der mit einem Flachschuss in die linke Ecke traf, auch die Vorarbeit zum Ausgleich (25.). Die Gladbacher beschwerten sich zurecht, dass Goretzka vor der Balleroberung im Mittelfeld ein Foul an Raffael begangen habe. „Wir sind früh in Rückstand geraten, haben dann aber eine sehr gute Leistung geboten“, sagte Burgstaller: „Wir müssen nächste Woche in Gladbach so spielen wie heute!“ Die Schalker kamen vor der Pause weitaus häufiger zum Abschluss, doch gefährlicher, weil zielstrebiger, waren die Borussen. Fährmann verhinderte mit einer starken Aktion den zweiten Treffer von Hofmann (29.). Sein Gladbacher Torwartkollege Yann Sommer wehrte einen Freistoß von Geis aus der Distanz ab (44.). In der zweiten Halbzeit sorgte lange Zeit nur ein Kopfball von Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes für Aufsehen (61.). In der Schlussviertelstunde erhöhten die Gelsenkirchener den Druck. Sommer wehrte mit einem Reflex einen Schuss des eingewechselten Eric Maxim Choupo-Moting ab (74.), wenig später reagierte er prächtig gegen Daniel Caligiuri, in der 87. erneut gegen Choupo-Moting. Pech für die Schalker, dass ein abgefälschter Schuss von der Latte zurück prallte (74.). So spielten sie FC Schalke 04: Fährmann - Kehrer, Höwedes, Nastasic, Kolasinac - Schöpf (72. Choupo-Moting), Geis, Stambouli (58. Bentaleb), Caligiuri - Goretzka, Burgstaller (83. Di Santo) Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Vestergaard, Kolodziejczak, Wendt - Strobl, Dahoud - Hofmann (83. Schulz), Stindl, Johnson (65. Hahn) - Raffael (79. Herrmann) Tore: 0:1 Hofmann (16.), 1:1 Burgstaller (25.) - Gelbe Karten: Geis (2), Kehrer (2) - Jantschke, Strobl - Beste Spieler: Goretzka, Burgstaller; Choupo-Moting - Sommer, Hofmann - Zuschauer: 52.412 - Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande).