Sport Adler stürmen an Spitze

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MANNHEIM. Die Adler Mannheim haben gestern mit dem 4:3 (1:3; 2:0; 1:0)-Erfolg über die Grizzlys Wolfsburg nicht nur erneut ein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gedreht, sondern auch die Tabellenführung von RB München übernommen. Der gefeierte Mann des Tages war Adler-Torjäger Chad Kolarik, der gleich dreimal traf.

„Keine Führung ist sicher. Das macht unseren Sport ja gerade so interessant“, sagte Adler-Trainer Sean Simpson und traf damit genau ins Schwarze. Seine Mannschaft bewies am gestrigen Nachmittag abermals, dass man sie in dieser Spielzeit zu keiner Zeit abschreiben darf. „Wir haben uns seit dem Wintergame richtig gefunden und das System des Trainers verinnerlicht“, erläuterte Adler-Stürmer Ronny Arendt, der gestern sein 900. DEL-Spiel bestritt, die außergewöhnlichen Comebackqualitäten der Adler. Dabei lief bei den Mannheimern zunächst nur wenig zusammen. Nicht ganz vier Minuten waren gespielt, da erzielte der Wolfsburger Brent Aubin in Überzahl die 1:0-Führung. Die Mannheimer Reaktion ließ jedoch nicht lange auf sich warten. David Wolf überwand Ex-Adler Felix Brückmann im Gästetor mit einem Schuss durch die Beine – 1:1 (6.). Ein Strohfeuer, dass die Wolfsburger schnell, wenn auch glücklich, zu löschen wussten: Mark Voakes brachte erneut in Überzahl den Puck vor das Mannheimer Tor und fand dort in Adler-Verteidiger Sinan Akdag einen passenden Abnehmer. Von dessen Hüfte prallte das Spielgerät zur erneuten Führung in die Maschen (8.). Schlussmann Dennis Endras sah da genauso wenig gut aus, wie vier Minuten später, als er den Schuss des emsigen Alexander Karachun nur nach vorne abprallen lassen konnte und Tyson Mulock somit die Möglichkeit zu seinem Treffer gab – 1:3 (12.). Es sollte der letzte Fehler von Endras gewesen sein. Denn: So wenig konstruktiv das erste Drittel aus Sicht der Adler verlief, so zielstrebig und produktiv präsentierten sie sich im zweiten Abschnitt. Auch, weil Simpson die Reihen umstellte. Sein Schachzug, Kolarik zusammen mit Luke Adam stürmen zu lassen, war Gold wert. Durch dieses Zusammenspiel entstand nicht nur Kolariks Treffer zum 2:3 (30.), sondern 68 Sekunden später auch das 3:3. Sein drittes Tor des Tages und gleichzeitig sein 25. der Saison hatte der Torjäger Matthias Plachta zu verdanken, der ihn in der 50. Minute in Szene setzte. „Um zu wissen, was der Hattrick bedeutet, muss man nur auf die Tabelle schauen“, meinte Kolarik und freute sich über sein Vier-Punkte-Spiel und – da der bisherige Tabellenführer RB München 2:5 in Iserlohn verlor – über das Erreichen des ersten Tabellenplatzes, gleichermaßen. SO SPIELTEN SIE Adler Mannheim: Endras - Colaiacovo, Akdag; Richmond, Reul; Aaron Johnson, Larkin - Arendt, Joudrey, Kink; Plachta, Raedeke, Ullmann; Wolf, Festerling, Kolarik; Sparre, Adam, MacMurchy; Tardif Grizzlys Wolfsburg: Brückmann - Wurm, Likens; Krupp, Sharrow; Dotzler, Dehner - Höhenleitner, Voakes, Aubin; Furchner, Fauser, Riefers; Nicholas Johnson, Hisey, Diebelka; Seifert, Mulock, Karachun Tore: 0:1 Aubin (Hisey) 03:41, 1:1 Wolf (Festerling) 05:25, 1:2 Voakes (Hisey) 07:42, 1:3 Mulock (Karachun) 11:21, 2:3 Kolarik (Johnson) 28:46, 3:3 Kolarik (Adam) 29:54, 4:3 Kolarik (Plachta) 49:29 - Strafzeiten: 12 - 8 - Beste Spieler: Kolarik, Adam, Larkin, Akdag - Aubin, Hisey, Karachun, Dehner - Zuschauer: 12583 - Schiedsrichter: Hunnius/Daniels (Berlin/Gelsenkirchen).

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