Fußball 3:1 in Duisburg: Waldhof Mannheim beendet den Auswärtsfluch

Dominik Martinovic hat die Duisburger Abwehr ausgetanzt und aus spitzem Winkel zum 1:0 für Waldhof Mannheim getroffen.
Dominik Martinovic hat die Duisburger Abwehr ausgetanzt und aus spitzem Winkel zum 1:0 für Waldhof Mannheim getroffen.

Der 23. April 2022 hat für den SV Waldhof Mannheim fortan keinen Bestand mehr. Mit dem 3:1 (1:1) beim MSV Duisburg beendete die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart am Montagabend die lange Durststrecke in fremden Stadien.

Am viertletzten Spieltag der vergangenen Saison, an jenem 23. April, hatten die Waldhöfer 2:1 in Osnabrück gesiegt, fortan aber fast nur noch Niederlagen kassiert. In der laufenden Spielzeit waren die Blau-Schwarzen bis Montagabend auswärts das schwächste Team, kletterten durch den Dreier an der Wedau immerhin auf den 18. Rang, in der Gesamttabelle auf den sechsten Platz. „Das ist eine große Erleichterung für uns“, sagte Waldhof-Kapitän Marcel Seegert. Lange hatte die Misere auf fremden Plätzen auf Mannschaft und Trainer gelastet.

Der Sieg beim MSV war zudem eine süße Rache, denn in der Nacht auf Montag wurde der Teambus der Mannheimer vor einem Hotel von Vandalen beschmiert. Der Slogan „NUR DER MSV“ ließ darauf schließen, dass Anhänger der Duisburger verantwortlich für die Schmierereien sind. Das wurde durch den Erfolg am Abend zu einer Randnotiz.

Pledl gleich mit tragender Rolle

Neuzugang Thomas Pledl hatte es überraschend direkt in die Startformation geschafft, was aber daran lag, dass Marten Winkler muskuläre Probleme plagen und er deshalb nicht einsatzfähig war. Pledl, mit der Erfahrung aus 170 Zweitligaspielen gesegnet, fügte sich gut ins Mannheimer Mannschaftsgefüge ein – und wurde zu einem entscheidenden Akteur.

Pledl war nicht anzulasten, dass die Waldhöfer mit einem 1:1 zur Pausenbesprechung marschierten, nachdem der SVW seinen Kontrahenten lange dominiert hatte. Mehr als 30 Minuten lang hatten die Waldhöfer alles im Griff und führten nach einem feinen Treffer von Dominik Martinovic (24.) verdient 1:0. Erst kurz vor der Pause wurde der MSV besser, weil die Mannheimer zu passiv waren, und kam prompt zum Ausgleich. Sebastian Mai köpfte nach einer Ecke zum 1:1 ein (43.).

Bitter für Bitter: Rote Karte

Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff wendete sich das Blatt aber schon wieder, denn Joshua Bitter sah nach einem unnötigen Foul an der Mittellinie an Adrien Lebeau samt anschließenden Meckerns die Gelb-Rote Karte. Die Entscheidung wurde von lauten Pfiffen der Anhänger der Meidericher begleitet, war aber vertretbar. Ein bitterer Abend für den MSV-Verteidiger, der sich zudem bei Martinovics Treffer vom Mannheimer Angreifer hatte verladen lassen.

Die Waldhöfer agierten in der zweiten Halbzeit also in Überzahl – und nutzten den Vorteil konsequent. Innerhalb von weniger als zehn Minuten machten die Mannheimer den ersten Auswärtsdreier in der laufenden Saison perfekt. Zunächst traf Lebeau nach feinem Zuspiel von Laurent Jans aus sehr spitzem Winkel (48.), ehe Pledl seinen großen Moment hatte. Der Neuzugang schlenzte den Ball in der 55. Minute aus 22 Metern sehenswert ins lange Eck – 3:1. Anschließend ging es nur noch darum, den Sieg sicher und souverän durch die restliche Spielzeit zu transportieren.

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