Fußball 1. FC Saarbrücken hegt im Derby gegen Waldhof Rachegelüste rein sportlicher Natur
In Saarbrücken ist Shopping-Sonntag angesagt. Dass auf Krawall gebürstete Waldhof-Fans nach der Partie womöglich Lust auf einen Einkaufsbummel verspüren, dürfte eine der Sorgen sein, die die Polizei vorm Derby umtreibt. Beamte aus vier (!) Bundesländern wollen gemeinsam Sorge dafür tragen, dass in und um den Ludwigspark nichts ausufert. Es gab ja schon unschöne Szenen zur Genüge zwischen beiden Lagern, die sich erklärtermaßen spinnefeind sind.
Mehr als 13.000 Tickets sind vorab übern Tisch gegangen. Die Kulisse wird also stimmen. Auch im Team der Blau-Schwarzen stimmt’s (wieder): Verraucht ist auch der Zorn ob des späten und irregulär erzielten 1:1-Ausgleichs der Freiburger am Montag. „Unterm Strich kann man mit einem Punkt beim Tabellenzweiten ja leben“, gab sich Kasim Rabihic gar nicht mehr so zornig über die im Breisgau vergeudeten Zähler.
Hinspiel-Niederlage das Aus für Trainer Koschinat
Offensivmann Rabihic – ein feiner Techniker, der aber gern mal Verstecken spielt, wenn’s nicht läuft – gehört zu jenen, die unter Rüdiger Ziehls sorgsamer Führung aufgeblüht sind. Am 8. Oktober vergangenen Jahres spielte der Neuzugang vom SC Verl nur eine Statistenrolle. An jenem Tag vor fast einem halben Jahr hat der FCS im Carl-Benz-Stadion zu Mannheim 0:1 verloren. Eine wegweisende Niederlage – es sollte die letzte des Jahres sein. Uwe Koschinat hatte nach indiskutabler Darbietung seiner Elf beim badischen Rivalen hurtig die Koffer packen müssen. Manager Ziehl übernahm. Und legte eine Erfolgsserie hin, die bis heute Grundstock dafür ist, dass der FCS nur vier Punkte hinter einem Aufstiegsrang liegt.
Der FCS bleibt gut im Rennen, wenn er am Sonntag seine sportlichen Rachegelüste umsetzen kann. Bei diesem Vorhaben fehlt Boné Uaferro (Gelbsperre). Marcel Gaus hat seine abgebrummt und darf wieder ran.