Handball Plötzlich war er nicht mehr da

Kann morgen wieder spielen: Pascal Bührer (links) von den Eulen Ludwigshafen. Rechts: der Kieler Steffen Weinhold.
Kann morgen wieder spielen: Pascal Bührer (links) von den Eulen Ludwigshafen. Rechts: der Kieler Steffen Weinhold.

«LUDWIGSHAFEN.» Auf einmal war er weg. Pascal Bührer kam nicht mehr aus der Kabine nach der Halbzeit. Der Spielmacher der Eulen Ludwigshafen war schon auf dem Weg ins Krankenhaus, als seine Mitspieler in der Eberthalle den SC Leipzig niederkämpften. Bührer zog sich kurz vor der Halbzeit bei einem Schlagwurf einen komplizierten Bruch des Handwurzelknochens zu. Einen Tag später wurde der 23-Jährige in der BG Unfallklinik operiert. Zu dem Zeitpunkt war Bührer neben Alexander Feld und Jan Remmlinger der dritte Mittelmann, der im Team von Ben Matschke verletzt ausfiel. Gut drei Monate später steht der im Sommer 2017 vom Drittligisten SG Köndringen-Teningen gekommene Bührer vor dem Comeback. Im morgigen „Big-Point-Spiel“ beim Tabellenvorletzten SG BBM Bietigheim will Bührer wieder in das Bundesligageschehen eingreifen (13.30 Uhr, Ege-Trans-Arena Bietigheim). Nur zwei Punkte sind nach dem Ausscheiden von Bührer hinzugekommen. Mit fünf Punkten muss für das Schlusslicht gegen den einen Platz und Punkt besser platzierten Tabellennachbarn unbedingt ein Sieg her. „Das Heimspiel muss für Bietigheim kein Vorteil sein. Wie stark wir auswärts auftreten können, haben wir in Gummersbach in der ersten Halbzeit eindrucksvoll bewiesen. Da müssen wir wieder hin. Dann gewinnen wir auch“, glaubt Rückkehrer Bührer fest an ein Erfolgserlebnis. Dann wäre auch die 23:24-Hinspielniederlage vergessen. „Diese Punkte könnten wir schon im Sack haben“, hadert Bührer. Mit Neuzugang David Špiler, dem nach einer Zahnoperation genesenen Jan Remmlinger sowie Pascal Bührer stehen den Eulen morgen wieder drei Spielmacher zur Verfügung. „Ich habe hart auf dieses Spiel hingearbeitet. Es war meine erste schwere Verletzung. Ich glaube aber, dass ich das gut weggesteckt habe“, hofft der Rechtshänder auf seine Einsatzzeiten. Den Eulen Ludwigshafen bleibt der Fan von Werder Bremen auch über die Saison treu. Im Dezember hat die Nummer 24 ligaunabhängig bis 2021 bei den Pfälzern verlängert. „Das Umfeld, das Trainer-Team und die Mannschaft, das passt alles für mich. Der Klassenerhalt wäre das i-Tüpfelchen. Es ist noch zu schaffen“, sagt Bührer. Seinen sportlichen Weg verfolgt sein Vater Peter, der Mitte der 1980er Jahre mit der SG Köndringen-Teningen in der Zweiten Bundesliga Süd spielte, genau. Übrigens steht ein versprochenes Essen zwischen Vater und Sohn noch aus. „ Für mein erstes Spiel in der Bundesliga wollte mich mein Vater anständig zum Essen einladen. Das ist noch nicht passiert. Scheinbar hat er noch kein gutes Steakhaus gefunden“, sagt Bührer. Sonderpreis für Ben Matschke Einen Tipp hätte sich Bührer am Montagabend bei der Ehrung der Sportler und Mannschaften des Jahres in Ludwigshafen in der VR-Bank Rhein-Neckar in Maudach holen können. Bührer hatte aber frei. Kai Dippe, Pascal Durak, Azat Valiullin und Gunnar Dietrich waren gekommen. Die Eulen wurden im Dezember von einer Jury zur Mannschaft des Jahres gewählt. Auch die Sportlerin des Jahres, Marie-Christine Gerhard vom Ludwigshafener Ruderverein, die Jugendsportlerin Alessa-Catriona Pröpster (RSC Ludwigshafen) und die Jugendmannschaft des Jahres, der Ludwigshafener Ruderverein, wurden vom Ludwigshafener Sportverband prämiert. Der erstmals verliehene Sonderpreis ging wieder an die Eulen – an Trainer Ben Matschke. „Es freut mich für unser Team, so eine Auszeichnung zu erhalten. Sie gibt uns einen zusätzlichen Motivationsschub, gerade für die kommende Aufgabe mit dem schweren Spiel in Bietigheim“, sagte Matschke.

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