Handball Hartnäckigkeit macht Unmögliches möglich

Dominik Mappes
Dominik Mappes

«Ludwigshafen.» Dominik Mappes ist erst 24 Jahre alt. Der Spielmacher der Eulen Ludwigshafen ist damit die älteste der vier Neuverpflichtungen des Handball-Bundesligisten. Der Transfercoup ist das Ergebnis von Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Am Tag nach dem Klassenverbleib fragte Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler beim HC Erlangen offiziell wegen einer Verpflichtung von Dominic Mappes an. Der 24 Jahre alte Regisseur war bei den ambitionierten Franken aufs Abstellgleis geraten. Erlangen hatte dem jungen Benedikt Kellner einen Vertrag für das Profiteam gegeben. Damit hatte der HCE in Nico Büdel, Mappes, Kellner und Quentin Minel vier Spielmacher – zu viel. „Das Schwierige war, dass Dominik Mappes noch einen bestehenden Vertrag in Erlangen hatte“, sagte Heßler. Das hatte vielleicht auch etwas Gutes. Denn Heßler ist sich sicher, dass Mappes auch bei anderen Bundesligisten eine Rolle gespielt hätte, wäre sein Vertrag nach dieser Saison zu Ende gegangen. So aber zahlte sich die Hartnäckigkeit der Managerin aus. Die Personalie Mappes war allerdings kein Schnellschuss. Am 21. April hatte Heßler Eulen-Cheftrainer Ben Matschke gesagt, dass sie sich einmal über die Personalie Mappes unterhalten müssten. Damals siegte der HCE überraschend mit 26:25 gegen Magdeburg. Doch Mappes spielte keine große Rolle mehr beim HCE. Heßler hatte das Spiel im Fernsehen gesehen. „Der Transfer schien unmöglich“, erinnert sich Matschke. Doch das Verhandlungsgeschick Heßlers im Zusammenspiel mit Mappes und seinem Berater Manfred Thielmann machten das Unmögliche möglich. Mappes kommt gut vorbereitet zu den Eulen, denn er hatte eine gute Informationsquelle. Jannik Hofmann wusste viel Positives über die Eulen zu erzählen. Eulen-Linksaußen Hofmann und Mappes spielten viele Jahre beim TV Hüttenberg zusammen. Dort wurde Mappes groß. Von den Minis bis zu den Herren durchlief der angehende Sportmanagement-Student dort alle Mannschaften. Die Eulen Ludwigshafen sind für Helene-Fischer-Sympathisant Mappes kein unbekannter Verein – und erst der dritte Klub in dessen Laufbahn. „Es war immer nervig, gegen die Eulen zu spielen“, erzählt Mappes. Die haben ihm eine zentrale Rolle zugedacht. „Wir brauchen solche Spieler, die in Stresssituationen schnell Entscheidungen treffen. Was wir haben, ist Mentalität. In Dominik bekommen wir noch Erfahrung hinzu“, urteilt Matschke: „Er hat alle Qualitäten.“ In Erlangen konnte er diese aber nur selten beweisen: Verletzungen und auch Formtiefs warfen den 24-Jährigen immer wieder zurück. Zwar ließ ihn Coach Adalsteinn Eyjolfsson, der schon sein Trainer in Hüttenberg gewesen war, nie fallen, doch richtig angekommen schien der junge Rückraumspieler nie. Das soll bei den Eulen anders werden. „Ich kann hier in Ruhe arbeiten. Die Jungs sind alle super drauf, und ich darf auch Fehler machen“, sagt Mappes, der einen bis Mitte 2021 gültigen Vertrag unterschrieben hat. Zeit zu reifen ...

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