Handball Vertrauen trägt Zinsen

Das ist der Kader, mit dem die Eulen in der Handball-Bundesliga bleiben wollen. Hintere Reihe von links: Co-Trainer Frank Müller
Das ist der Kader, mit dem die Eulen in der Handball-Bundesliga bleiben wollen. Hintere Reihe von links: Co-Trainer Frank Müller, Jannik Hofmann, Kai Dippe, Frederic Stüber, Max Haider, Gunnar Dietrich, Azat Valiullin, Stefan Salger, Daniel Hideg, Jan Remmlinger und Trainer Ben Matschke. Vordere Reihe von links: Pascal Durak, Alexander Falk, Jerome Müller, Stefan Hanemann, Mathias Lenz, Jonathan Scholz, Pascal Bührer und Alexander Feld.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Eulen Ludwigshafen starten am Sonntag (16 Uhr, Klingenhalle Solingen) beim gastgebenden Bergischen HC in die neue Handball-Bundesliga-Saison.

Der Bergische HC ist in die Bundesliga zurückgekehrt. „Das ist kein Aufsteiger im üblichen Sinn. Die werden mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Die wissen auch, dass sie einen guten Kader haben“, sagt Eulen-Trainer Ben Matschke. Es ist wie fast immer: Seine Mannschaft reist als Außenseiter an. Der Bergische HC, seit 2012 von Sebastian Hinze trainiert, ist ein mit international bewährten Spielern gespicktes, routiniertes Ensemble. Neu hinzu kamen Kreisläufer Rafael Baena von den Rhein-Neckar-Löwen, Daniel Fontaine von Frisch Auf Göppingen für den linken Rückraum, Yannick Fratz (HSG Nordhorn-Lingen) als Rechtsaußen sowie Torhüter Rasmus Ost (Viljandi Käsipalliklubi HC). „Wir haben in der Vorbereitung viele technische Fehler gemacht“, moniert Trainer Matschke. Das sei bei jungen, euphorischen Mannschaften ein Klassiker. „Es ist jetzt an der Zeit, dass die Ideen ins Konzept gepackt werden“, mahnt der Eulen-Coach. Bedauerlich, dass der vom TVB Stuttgart gekommene Rückraum-Riese Stefan Salger wegen einer Muskelverletzung von fünf Wochen Vorbereitung nur zwei habe voll mitmachen können. „Alle vier Außen haben sehr gut funktioniert, im Pokal zehn von elf Würfen genutzt“, lobt der Trainer die Rechtsaußen Pascal Durak und Alexander Falk sowie die Linksaußen Jannik Hofmann und Jonathan Scholz. Erster Siebenmeterschütze nach dem Abgang von Denni Djozic ist Pascal Bührer. „Er hat in der Vorbereitung von 24 Siebenmetern 22 reingemacht“, begründet der Trainer. „Die Neuen haben Qualität, sie passen mit ihrem Charakter zu unserer Mannschaft“, sagte Eulen-Geschäftsführer Marcus Endlich. Wichtig sei, die Bedingungen für die Mannschaft zu verbessern. Ein kleiner Schritt: Die Mannschaft reist schon heute nach Wuppertal. Ein wesentlicher Faktor für den Klassenverbleib war der im Januar aus Lemgo gekommen Azat Valiullin: auch dank seiner Spannweite mit starkem Zugriff in der Abwehr, mit gutem Auge beim Gegenstoß, mit starker Wurfquote. Dass der umworbene Russe seinen Vertrag bei den Eulen um eine weitere Saison verlängert hat, stärkt die Zuversicht von Geschäftsführung und Trainer, erstklassig zu bleiben. „Wenn wir am Ende wieder über dem Strich stehen, dann ist es ein Erfolg, dann haben wir unser Ziel erreicht“, sagt der Rückraumspieler, der nächsten Samstag 28 Jahre alt wird. Den Sommerurlaub hat er in seiner russischen Heimat verbracht, die Stimmung rund um die Fußball-WM aufgesaugt, ein WM-Spiel live im Stadion gesehen. „Super …“, beschreibt Valiullin die erholsamen Tage daheim. Da wurde der Akku für die neue, strapaziöse Saison aufgeladen. In seiner neuen Wahlheimat lernte er nach der Rückkehr aus der Heimat in vielen harten Trainingseinheiten die Neuzugänge Stefan Salger, Jerome Müller, Daniel Hideg, Jannik Hofmann und Mathias Lenz schnell gut kennen. „Das sind gute Jungs, die werden uns helfen. Die Mannschaft hat sie gut aufgenommen. Und ,Matse’ Lenz ist ja nicht neu, der war ja schon mal da…“ Azat Valiullin ist ein Profi ohne Starallüren – das wissen auch die Fans zu schätzen. Ihm tut die Nestwärme gut. „Das Vertrauen vom Coach war sofort da, das Vertrauen vom Verein ist da. Das tut gut“, sagt Valiullin: „Das macht mich glücklich. Deshalb bleibe ich auch ein weiteres Jahr hier.“

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