Handball Schon wieder ganz hinten

Der Coach: Uli Spettmann.
Der Coach: Uli Spettmann.

«LUDWIGSHAFEN.» „Ich freue mich darauf. Man sieht viele bekannte Gesichter, Emotionen sind dabei, es muss jedem Spaß machen“, sagt Friesenheims Trainer Uli Spettmann zum Spiel am Sonntag um 18 Uhr im TSG-Sportzentrum. Den Oberliga-Klassenerhalt hat er nicht abgeschrieben, obwohl es in zehn Spielen nur einen Punkt und sonst Pleiten gab: „Wir waren letztes Jahr in einer sehr ähnlichen Situation. Da hat es auch funktioniert. Im Sport ist vieles möglich.“ Eine Änderung: Gordon Amuser ist Spettmanns Co-Trainer. Der 43-Jährige, der nächstes Jahr sein Zehnjähriges in der Pfalz hat – der Verkaufsleiter im Privatkundengeschäft bei der RHEINPFALZ stammt aus Solingen –, hat nach einem „Sabbatjahr“ die Herausforderung angenommen. Sein ehemaliger Trainer Axel Wilbrandt, der in der Abteilungsleitung der Friesenheimer Handballer ist, sprach ihn an, Amuser war drei Jahre lang sein Spieler beim TSV Iggelheim gewesen. „Ich bin in der Lernphase“ sagt Amuser, „die Findungsphase haben wir abgeschlossen.“ Beeindruckt sei er, wie intensiv Spettmann sich engagiere: „Ich merke, was da alles dranhängt.“ Vor acht Tagen waren die beiden als Psychologen gefordert. „Nach so einer Niederlage ist die Heimfahrt schon schwierig. Was sagt man den Jungs? Was macht man im Training, wo will man ansetzen?“ 18:41 verloren die „Jungs“ in Bingen. Fünf aus der A-Jugend spielten. Neben anderen, die im ersten Aktivenjahr sind. Klare Niederlagen hat es vorher auch schon gegeben. Und Spiele wie gegen Worms (offen bis 26:26, 50.) und Mülheim (offen bis 22:23, 50.), in denen Amuser einen „gewissen Entwicklungsschritt“ erkannte, die Mannschaft sich nicht belohnt habe, die Körner ausgegangen seien. Wieder hat das Verletzungspech eingeschlagen: Joshua Brahm, Bastian Wilbrandt, Luca Wilbrandt fehlen. Weil Kreisspieler Philip Rogawski Schmerzen im Knie hat, rückte Dimitri Kerber aus der A-Jugend in Bingen in den Kader. Eric Blohm fehlte studienbedingt. Amuser hat schon recht: „Woche für Woche sind mehr A-Jugendliche dabei, auf die man so eine Riesenverantwortung nicht abladen kann.“ Ausfälle haben indes auch andere Mannschaften – und stehen nicht hinten in der Tabelle. Hilfe vom Bundesligateam ist nicht zu erwarten. Hilfe von Externen müsste möglich sein. „Es ist mitten in der Saison. Spieler, die einem sofort weiterhelfen, sind schwer zu finden“, sagt Amuser. Ausschließen könne man da nichts. Das sei auch eine Frage des Geldes. Spettmann begegnet morgen seinem Vorgänger Andreas Reckenthäler, den er in der ersten Hälfte der vergangenen Saison begleitet hatte. Reckenthäler steht mit den VTV auf Platz fünf. Vor dem Engagement bei Friesenheim II war er gewarnt worden: Er werde vor 50 Zuschauern spielen. Im Derby sind es mehr.

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