Handball Nur 20 Minuten stark

Gunnar Dietrich nimmt Maß, Hannovers Sven-Sören Christophersen steigt zur Abwehr hoch.
Gunnar Dietrich nimmt Maß, Hannovers Sven-Sören Christophersen steigt zur Abwehr hoch.

«Hannover.» Mit 23:33 (9:11) unterlagen die Eulen Ludwigshafen gestern bei der TSV Hannover-Burgdorf. Nach 20 starken Minuten mussten sich die Gäste am Ende ein wenig unter Wert geschlagen geben.

TSG-Trainer Ben Matschke blickte sehnsüchtig zur Hallenuhr. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als in der TUI-Arena die elektronische Zeitmessung ausfiel. Matschke wäre es nach zwei Spielminuten wohl am liebsten gewesen, das Spiel wäre jetzt zu Ende, denn nach Toren von Kai Dippe und Alexander Feld lagen die Eulen zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 in Führung. Die Hannoveraner schüttelten verwundert den Kopf: Der Abstiegskandidat war nicht nach Hannover gekommen, um die Punkte kampflos abzugeben. Mit viel Geduld im Angriff und vor allem einer überragenden Abwehrarbeit machten die Eulen dem Favoriten das Leben schwer. Nach einer guten Viertelstunde waren in der Halle nur die Eulen-Fans zu hören. Schade, dass die Friesenheimer in der Chancenverwertung nicht konsequent genug waren, gleich zwei Gelegenheiten zum Gegenstoß ungenutzt ließen. Die Ludwigshafener hätten nach 15 Minuten deutlicher als 5:3 führen können, ja müssen. Aber in Hannovers Team steckt eben eine Menge individuelle Qualität. Vor allem Lars Lehnhoff, an Stelle des Führenden in der Bundesliga-Torschützenliste, Caspar Mortensen, in die Startformation gerückt, war nicht mehr zu bremsen. Die „Recken“ glichen aus, legten ihrerseits vor, was auch daran lag, dass Stefan Hanemann im Tor der Eulen mit zwei Paraden in Halbzeit eins nicht seinen besten Tag erwischt hatte, sich auch in der zweiten Hälfte nicht nennenswert steigern konnte. Da fehlte ihm aber auch ein bisschen die Unterstützung der Abwehr. „Unsere Mechanismen haben nicht mehr gegriffen“, haderte Matschke. „Das war mit die schwächste Halbzeit meiner Mannschaft in dieser Saison“, kommentierte er den zweiten Spielabschnitt. Alexander Feld verpasste beim 15:18 die letzte Chance auf den Anschluss (40.). Sein Versuch landete, wie so viele der Ludwigshafener, im Block, wenn sie nicht zur Beute von Malte Semisch im Tor der Gastgeber wurden. Die leichten Ballverluste führten prompt zu Tempogegenstößen, die Abwehrformation der Eulen fand im gebundenen Spiel keinen Zugriff mehr. Da nutzten die beiden Auszeiten Matschkes nichts. Hannover zog davon, kam zum erwarteten und fest eingeplanten Sieg. Die Friesenheimer stecken den Kopf aber nicht in den Sand. „Wir werden das am Donnerstag vor eigenem Publikum besser machen“, kündigte Gunnar Dietrich für das Spiel gegen die MT Melsungen wieder stärkere Eulen an. So spielten sie TSV Hannover-Burgdorf: Semisch, Ziemer (nicht eingesetzt) - Häfner (5), Olsen, Böhm (1) - Kastening (7), Lehnhoff (5) - Brozovic (5) - Mortensen (2/2), Patrail (5), Thiele, Krone, Karason, Kalafut (3), Feise, Christophersen Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann, Hoblaj (nicht eingesetzt) - Schmidt (6), Feld (3), Dietrich (1) - Falk (4), Scholz (1) - Dippe (1) - Valiullin, Durak, Stüber (2), Djozic (5/5), Hruscak, Weber, Bührer Spielfilm: 2:4 (8.), 3:5 (15.), 5:6 (21.), 11:9 (Halbzeit), 14:10 (33.), 17:15 (39.), 23:15 (46.), 28:18 (51.), 33:23 (Ende) - Siebenmeter: 2/2 - 5/5 - Zeitstrafen: 3/5 - Beste Spieler: Semisch, Patrail, Lehnhoff - Schmidt, Dietrich - Zuschauer: 4164 - Schiedsrichter: Hofmann/Horath (Nürnberg).

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x