Handball Lob ersetzt keine Punkte

Stark am Kreis: Frederic Stüber trifft zum 8:7 für die Eulen.
Stark am Kreis: Frederic Stüber trifft zum 8:7 für die Eulen.

«Ludwigshafen.» Hohes Lob ersetzt keine Punkte! Die Eulen Ludwigshafen gaben die mögliche Sensation auf der Zielgeraden aus der Hand, unterlagen den Füchsen Berlin gestern in der Friedrich-Ebert-Halle 26:30 (14:14). Das wirkt nach.

Wieder schnupperten die Eulen an der Überraschung. In den letzten sieben Minuten aber zollten sie mit dezimierten Kader gegen die gleichfalls personell gehandicapten Füchse Berlin Tribut. Aus dem 23:24 wurde ein 26:30. „Wir haben viel investiert. Die letzten fünf, sechs Minuten sahen aus wie wenn zwei angeschlagene Boxer aufeinander treffen. Nur dass Berlin eine individuelle Klasse hatte, clever in den Eins-zu-eins-Situationen war. Und wir haben uns da schwer getan, was auf Heinevetters Tor zu bekommen“, sagte Eulen-Coach Ben Matsche. Er haderte mit den vielen technischen Fehlern: „In den letzten zehn Minuten kriegen wir acht Tore. Das ärgert mich.“ Zur Pause sah es noch gut aus: 14:14. Pascal Bührer, der trickreiche Artist, hatte mit seinen Treffern großen Anteil daran. Die Eulen spielten groß auf. Gut aufgelegt Jerome Müller, Alleinunterhalter im rechten Rückraum, und Kapitän Gunnar Dietrich. Von seinen Anspielen profitierte Kai Dippe am Kreis, der bei sechs Versuchen fünfmal traf. Felds 15:14 – die letzte Führung der Eulen. Nach 34 Minuten lagen die Füchse erstmals vorne. Kevin Struck traf zum 15:16. Das Spiel kippte, da Fabian Wiede und Mattias Zachrisson ihre Chancen nutzten. Aber die Eulen bewiesen Moral: Bührer und Dippe trafen, Wiede antwortete: 17:20. Wieder Dippe 18:20. Die letzten zehn Minuten: Zwei Minuten Strafe für Füchse-Coach Petkovic – Überzahl für die Eulen. Siebenmeter: Bührer traf – 22:22. Wieder Rückstand, wieder Siebenmeter. Wieder Bührer – Silvio Heinevetter kehrte ins Tor zurück und gewann das Nervenspiel. Ein Knackpunkt: Durak vergab einen Siebenmeter, Bührer deren zwei, der Berliner Frederik Simak nutzte alle vier. Auch das machte den Unterschied aus. „Ich bin kaputt und leer“, sagte Füchse-Coach Petkovic nach dem sechsten Sieg der Berliner in Folge: „Der Gegner hat wie ums Überleben gekämpft. Wenn die Eulen so weiter kämpfen, können sie am Ende wieder viel Freude haben.“ Nette Worte, aber kein Trost. Denn die Eulen wussten, da war mehr drin. „Lob bringt keine Punkte“, grollte Ben Matschke. Seine Torhüter hatten neun Paraden (Hanemann 6, Lenz 3), die Berliner Heinevetter und Semisch zwölf. „Die Niederlage tut weh, weil sie vermeidbar war. Die vielen technischen Fehler in der zweiten Halbzeit brachten uns um den Erfolg“, sagte Gunnar Dietrich, der zu spät und zu selten Verantwortung als Rückraumschütze übernahm. „Wir führen, kommen auch wieder zurück und stehen mit leeren Händen da. Der Kampf hat wieder gestimmt und wird hoffentlich auch mal belohnt“, sagte Dippe nach seinem besten Saisonspiel. Am Donnerstag (19 Uhr) geht es weiter: Der SC Magdeburg gastiert in der Ludwigshafener Ebert-Halle. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann (20. Lenz, 41. Hanemann) - Müller (5), Feld (3), Dietrich (1) - Durak (2/2), Scholz (2) - Dippe (5) – Haider, Stüber (1), Falk (1), Bührer (4/1) Hofmann (2) Füchse Berlin: Heinevetter (22. Semisch, 53. Heinevetter) - Wiede (7), Holm (2), Simak (6/4) - Zachrisson (7), Elisson - Koch (4) – Schmidt (1), Gojun, Lindberg (2), Struck (1) Spielfilm: 1:0 (2.), 5:4 (9.), 11:9 (22.), 13:11 (25.), 14:14 (Halbzeit), 15:16 (34.), 17:20 (40.), 19:20 (44.), 21:22 (49.), 23:24 (53.), 25:28 (58.), 26:30 (Ende) - Siebenmeter: 6/3 - 4/4 - Zeitstrafen: 6/6 - Beste Spieler: Dippe, Bührer, Müller - Wiede, Zachrisson, Simak - Zuschauer: 1903 - Schiedsrichter: Brodbeck/Simon Reich (Reutlingen/Metzingen).

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