Handball Lernen und reifen

LUDWIGSHAFEN. Die Eulen Ludwigshafen gastieren morgen (18.30 Uhr) als großer Außenseiter bei den Füchsen Berlin. Beim Tabellensiebten fehlt dem Bundesliga-Schlusslicht vermutlich Torjäger Jerome Müller, der eine überraschend gute Saison spielt, wegen einer Reizung in der Schulter.

Mit dem 29:27-Sieg der Bietigheimer am Donnerstag gegen Hannover mag sich Eulen-Coach Ben Matschke nicht groß beschäftigen. Der Rivale im Abstiegskampf hat jetzt wie der VfL Gummersbach elf Punkte, die Eulen haben vor den letzten fünf Saisonspielen karge sieben. Zwei der drei Letzten steigen aus der Bundesliga ab. „Wir müssen Spiele gewinnen – sonst haben wir keine Chance“, sagt Matschke. In der Trainingswoche vor Berlin hat er vor allem Inhalte proben lassen, die den Eulen am Mittwoch (19 Uhr) im Heimspiel gegen TVB Stuttgart zu einem Sieg helfen sollen. Ein „Endspiel“ ... „Wir sind konkurrenzfähig. Wir brauchen einen Abschluss, wir dürfen nicht so viele technischen Fehler machen, wir brauchen Paraden, eine Torhüterleistung“, sagt Matschke. Seine Mannschaft funktioniert meist – aber nur 40, 45 Minuten. Die Schwächeperioden kosteten regelmäßig Punkte – und werden wahrscheinlich auch für den Abstieg aus der Eliteliga sorgen. Das liegt natürlich auch daran, dass Azat Valiullin weit von seiner Form 2018 entfernt ist. Die Verletzungspausen haben ihm zugesetzt. Er blieb offensiv wirkungsarm. Gut funktionierte zuletzt die 5:1-Deckung mit dem vorgezogen agierenden Jonathan Scholz. Der Linksaußen gefiel wiederholt auch als Torschütze. Das Spiel über die Außen– ein Problem bei den Eulen 2019, obgleich sie auf Rechtsaußen mit Alexander Falk und Pascal Durak gut besetzt sind. Gegen Melsungen waren beide im Angriff isoliert, Zuschauer wider Willen. „Wir sind dran, im Training klappt das, im Spiel leider nicht“, sagt der Trainer. Durak, seit 2015 bei den Eulen, hat seinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert. „Ich bin seit dem ersten Tag mit Ben gut klargekommen, die Mannschaft ist für mich zur Familie geworden. Die Fans nehmen mich sehr gut auf, das ist einzigartig. Für mich als gebürtigem Heidelberger, der sehr familienverbunden ist und in Heidelberg studiert, ist es sehr wichtig, in der Nähe zu bleiben“, unterstreicht Durak die Gründe seiner Vertragsverlängerung. „Er ist ein guter Rechtsaußen. Ich will jetzt den nächsten Schritt bei ihm sehen – in der Führung der Mannschaft. Ich will sehen, dass er Verantwortung übernimmt – auch Aufgaben neben dem Feld. Er weiß, was ich erwarte. Er ist nicht mehr 21, er ist 26“, fordert der Trainer.

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