Sport Kommentar: Rückschlag

Drei Spiele, ein Punkt – dem deutschen Handball-Meister Rhein-Neckar-Löwen ging im Endspurt die Puste aus.

Eine Niederlage bei den Füchsen Berlin, ein Unentschieden in Erlangen, eine völlig überflüssige Niederlage daheim gegen MT Melsungen – und schon war der Vier-Minuspunkte-Vorsprung der Rhein-Neckar-Löwen verspielt. Nach dem Heimsieg gegen den SC Magdeburg glaubte niemand im Lager des Titelverteidigers daran, dass die Sache noch schiefgeht. Ein Irrtum. Flensburg hat nun alle Möglichkeiten. Die Analyse hat begonnen. Der lang ersehnte Pokal-Titel beim Final Four hat die Mannschaft ausgelaugt. Die Spieler waren mental und körperlich völlig erschöpft. Der Coup von Hamburg war ein unglaublicher Kraftakt. Zuletzt haben die Löwen nur acht, neun Leute ihres Kaders eingesetzt, einsetzen können. Das Team war auf der Zielgeraden nicht mehr in der Lage, den Ausfall von Abwehr-Gigant Gedeón Guardiola zu kompensieren. Im Gegensatz zu früheren Jahren haben die Löwen diesmal gegen zwei „Kleine“ Punkte gelassen – bei Frisch Auf Göppingen und in Erlangen. Die Leistung in Erlangen war ungenügend. Dadurch war der Druck zu Hause gegen MT Melsungen immens. Ein Tor mehr in Erlangen, ein Tor mehr gegen Melsungen, das hätte schon gereicht. Eng war’s! Zwei von drei Titeln, der Pokal und der Super Cup, wären dennoch eine klasse Bilanz. Bleibt Andy Schmid gesund, werden die Löwen, mit einem dann breiteren Kader, auch in der nächsten Saison angreifen.

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