Sport Kommentar: Leidenschaft bringt Bonuspunkte

Die Eulen Ludwigshafen bereichern die Handball-Bundesliga auf ihre Art. Der Star ist der Trainer: Ben Matschke leistet großartige Arbeit!

Die Eulen Ludwigshafen sind kein „normaler“ Handball-Bundesligist. Die Mannschaft der Eulen besteht weitgehend aus Feierabend-Profis. Profis wie Azat Valiullin, der seit Januar 2018 für die Ludwigshafener spielt, sind die Ausnahme. Und auch der Trainer ist eine Besonderheit: Ben Matschke, der jüngste Trainer der Bundesliga, arbeitet nach wie vor als Lehrer – und an der Realisierung des „Wunders von Ludwigshafen 2.0“. Die RHEINPFALZ-Schlagzeile „Das Wunder von Ludwigshafen“ nach dem sensationell geschafften Klassenverbleib dient den Eulen als Motto für die neue Spielzeit, die sie am 26. August mit dem Spiel beim Bergischen HC eröffnen. Es gilt, Lücken zu schließen. Die größte riss David Schmidt, der wurfgewaltige Linkshänder. Ben Matschke ist optimistisch, dass zwei Neuzugänge es schnell schaffen, „Hammer-Schmidt“ vergessen zu machen, der beim TVB Stuttgart anheuerte: Von dort kam Stefan Salger, ein 2,07 Meter hoher Turm, der die Stelle im rechten Rückraum mit Jerome Müller teilt. Der frühere Zweibrücker kam vom Drittligisten HG Saarlouis nach Ludwigshafen, ist ein perfekter Gegenentwurf zu Salger. Müller ist „nur“ 1,86 Meter groß, aber ungemein spielstark, technisch versiert, ein Spielmacher, der großartige Fähigkeiten besitzt und auch Tore zu schießen vermag. Verbesserungswürdig sind die Quoten der Torhüter. Kevin Klier, über ein Jahrzehnt die Nummer 1, hat sich Richtung Dansenberg verabschiedet. Stefan Hanemann hat sich an Bundesliga-Niveau heran gearbeitet. Routinier Mathias Lenz soll ihn puschen, soll ihn führen. Die starke Abwehr mit Gunnar Dietrich als Kopf schuf die Basis für ein weiteres Jahr in der Eliteliga. Der Kapitän dankte – wie viele seiner Mitstreiter und der Trainer – immer wieder den Zuschauern für die fantastische Unterstützung. Es gab auch während einer langen Misserfolgsserie nie Pfiffe. Der Fan erkannte, dass diese Mannschaft alles gab, alles wollte. Sie kämpfte auch darum, unvermeidbare Niederlagen so knapp wie möglich zu halten. So wurde das Torverhältnis zu einem Bonuspunkt.

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