Handball Frisch Auf bläst Schlusslicht aus

Der Göppinger Torhüter Daniel Rebmann spielte großartig. Hier scheitert Pascal Bührer.
Der Göppinger Torhüter Daniel Rebmann spielte großartig. Hier scheitert Pascal Bührer.

«Ludwigshafen.» Einer geht, einer kommt: Am Vortag des Heimspiels gegen Frisch Auf Göppingen verkündete Spielmacher Alexander Feld (25) seinen Abschied zum Saisonende. „In einer Woche werde ich bekannt geben, wo meine Reise hin führt. Dann lasse ich die Katze aus dem Sack“, sagt Feld. „Ich freue mich für ihn“, sagt Trainer Ben Matschke. Klingt nach richtig guter neuer Adresse ... Vor der Partie gegen Frisch Auf unterschrieb Max Neuhaus (19), flexible Rückraumkraft aus dem Talentschuppen des SC Magdeburg, einen Zweijahresvertrag bei den Eulen. Der Kontrakt ist ligaunabhängig – aber noch hofft der aus der Nähe von Augsburg stammende Junioren-Nationalspieler auf den Ligaverbleib. „Die Philosophie des Verein s und das Konzept Bens haben mich überzeugt, er will ja mit jungen Spielern arbeiten. Aus meiner Sicht ist es das richtige Umfeld“, sagt Neuhaus, der im VIP-Raum der Eulen vorgestellt wurde. Mit der zweiten Mannschaft der Magdeburger hat Neuhaus gerade den Klassenverbleib in der Dritten Liga geschafft. So wie die Eulen gestern nach der Pause einbrachen, werden sie das Klassenziel verfehlen. „Zelunovic, Kneule und Heymann sind dahin gegangen, wo’s weh tut. Das habe ich bei uns nicht gesehen“, rügte Eulen-Teammanager Philipp Grimm das Versteckspiel. Einzig der schwach gestartete Jerome Müller drehte nochmal auf, kam auf vier Tore gegen den „fantastischen Daniel Rebmann“, der seinen Trainer Hartmut Mayerhoffer begeisterte. Dabei waren die Eulen zunächst richtig gut im Spiel: Matej Asanin parierte Marcel Schillers Siebenmeter (4.), Pascal Durak sorgte vom Punkt für das 4:3 der Eulen (11.). Die hatten dann reichlich Pech: vier Aluminiumtreffer binnen weniger Minuten. Nach Pfosten- und Lattenschüssen von Azat Valiullin, Stefan Salger und David Spiler machte der Gast drei Tore, zog bis zur 21. Minute auf 9:6 davon. Ein Schlüsselmoment, zumal Durak just in dieser Phase mit einem Siebenmeter an Rebmann scheiterte. Zur Pause 9:12 – noch schien vieles möglich, zumal Max Haider mit dem 10:12 und Pascal Bührer mit dem 11:13 die Eulen nochmals heran brachten. Aber Bührer vergab frei die große Chance zum 12:13 (35.). Der clevere Gast setzte sich ab – 13:18 nach 40 Minuten. Fünf Tore Differenz – welch eine Hypothek. Tim Kneule, Sebastian Heymann, Nemanja Zelenovic – der Rückraum war klasse, Kresimir Kozina am Kreis eine Wucht. Erkennbar auf der Gegenseite: Gunnar Dietrich fehlte die Traute zum Abschluss, aber die Zuspiele des Kapitäns hatten Klasse. Mit halsbrecherischen Fehlpässen aber erleichterten just Dietrich und der schwache Valiullin Frisch Auf das Toreschießen. „Ich bin schon enttäuscht wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben: 20 Gegentore, sechs technische Fehler, eine Parade“, kritisierte Trainer Matschke. So spielen Absteiger! So spielen aber keine Eulen! „Wir haben das Spiel nicht angenommen“, kritisierte Alexander Feld, der in zwei, drei Wochen nach auskuriertem Achillessehnenriss sein Comeback geben und unbedingt helfen möchte, den Klassenverbleib doch noch zu schaffen. „Wir haben zu berechenbar gespielt. Das Feuer und die Emotionen haben gänzlich gefehlt“, meinte Pascal Durak, der aufgrund einer im Training erlittenen Fersenprellung nur bei Siebenmetern aufs Parkett kam, fünf von sechs nutzte. „Ich will bei den Eulen bleiben und ich werde hier auch verlängern“, versicherte der Rechtsaußen. „Wir hatten nur noch keine Zeit für die Vertragsunterzeichnung.“ Kommt Zeit – bleibt Durak! So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Asanin (32. bei einem Siebenmeter und ab 53. Hanemann) - Müller (4), Bührer (1), Dietrich (1) - Dippe, Hofmann - Stüber (2) – Valiullin (1), Durak (5/5), Falk (1), Salger (2), Spiler (3), Scholz (1), Haider (2) Frisch Auf Göppingen: Rebmann - Zelenovic (5), Kneule (4), Heymann (6) - Rentschler (3), Schiller (4) - Kozina (6/3) - Bagersted (1), Peric (2), Sörensen (1) Spielfilm: 0:1 (1.), 3:3 (9.), 4:3 (11.), 6:8 (20.), 7:11 (26.), 9:12 (Halbzeit), 11:13 (32.), 13:18 (41.), 16:22 (46. ), 18:25 (51.), 21:29 (56.), 23:32 (Ende) - Siebenmeter: 5/6 - 3/4 - Zeitstrafen: 5/4 - Beste Spieler: Durak - Rebmann, Zelenovic, Kneule, Heymann, Kozina - Zuschauer: 2350 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Krag/Hurst (Frankfurt/Oberursel).

Neu im Eulen-Nest: Max Neuhaus
Neu im Eulen-Nest: Max Neuhaus
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