Handball Eulen brechen ein

Lässt mit sieben Treffern auf das Ende der Torflaute der Eulen hoffen: Azat Valiullin.
Lässt mit sieben Treffern auf das Ende der Torflaute der Eulen hoffen: Azat Valiullin.

«Gummersbach.» Statt des erhofften Befreiungsschlages setzte es für die Eulen Ludwigshafen den nächsten Tiefschlag. Im Kellerduell der Handball-Bundesliga unterlagen die Friesenheimer mit 26:31 (11:17) bei Altmeister VfL Gummersbach.

Zu schwankend die Form der Eulen, zu schwach ihre Wurfquote. Ganze acht Minuten dauerte es, bis Alexander Feld das erste Tor für die Mannschaft Ben Matschkes erzielte. Beiden Teams war die Bedeutung der Partie deutlich anzumerken, Gummersbach hatte die Nervosität schneller abgelegt. Gestützt auf den vor allem im ersten Durchgang mit einer Fangquote von 45 Prozent gehaltener Bälle bärenstarken Carsten Lichtlein im Tor, legte der VfL ständig vor. Die Eulen hatten ihre beste Phase zwischen der zwölften und 18. Minute. „Beim 8:9 (18.) war noch alles okay, aber dann zieht Gummersbach auf 11:19 davon. Das war der Knackpunkt“, haderte Matschke. „Wir haben offensichtlich nicht die Reife, um auswärts in so einem Spiel zu bestehen“, ging er hart mit seiner Mannschaft ins Gericht und hofft auf ein anderes Gesicht der Eulen im richtungsweisenden Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen TBV Stuttgart. Den Heimvorteil machte der Ex-Friesenheimer Alexander Becker als größtes Plus der Gummersbacher aus: „Wir haben mit den Fans im Rücken gekämpft und standen gut im Mittelblock.“ Eine sichere Abwehr und ein starkes Umschaltspiel wollte VfL-Trainer Denis Bahtijarevic von seiner Mannschaft sehen und die setzte diese Vorgaben gekonnt um. Der VfL hatte im wiedergenesenen Simon Ernst seinen großartigen Regisseur wieder dabei. „Das hat uns heute sicherlich geholfen“, bilanzierte Becker, der selbst seinen Teil im Mittelblock beitrug, nahezu alle Kreisanspiele der Eulen verhinderte. Die gaben sich zwar nicht geschlagen, näher als auf vier Tore kamen sie aber nicht mehr heran. Auch, weil immer wieder dumme Zeitstrafen die Aufholjagd bremsten, der VfL seine Überzahl deutlich besser nutzte. Aber es gab auch Lichtblicke. Etwa den Einstand des Ex-Dresdners Patrik Hruscak, der nicht nur mit zwei Treffern glänzte, sondern bei seinen knapp 20 Minuten Einsatzzeit zumindest andeutete, dass er eine echte Verstärkung werden kann. „Ich trainiere erst seit Donnerstag mit der Mannschaft. Die Abläufe stimmen noch nicht und das Zusammenspiel kann noch besser werden. Am besten schon in der neuen Trainingswoche“, sagte Hruscak. Darauf baut auch Ben Matschke: „Immerhin hat das Engagement gestimmt. An der Härte im Zweikampfverhalten werden wir weiter arbeiten.“ Der VfL Gummersbach überstand seine kurze Schwächephase in Durchgang zwei, setzte sich nach Denni Djozics Tor zum 20:24 (46.), wieder ab und feierte bereits vier Minuten vor dem Ende den wichtigen Heimsieg. Sehr zum Ärger von Trainer Bahtijarevic, der gerne einen noch deutlicheren Sieg gesehen hätte: „Aber es war für uns vor allem wichtig, dass wir dieses Spiel überhaupt gewonnen haben.“ So spielten sie VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle (bei zwei Siebenmetern) - Baumgärtner (2), Ernst (8), Zhukov (2) - Schröter (4/1), Sommer (8/3) - Preuss (7) – Köpp, von Gruchalla, Becker, Villgratner, Feuchtmann Eulen Ludwigshafen: Klier (Hanemann für zwei Siebenmeter, ab 51. Peribonio) - Schmidt (4/1), Feld (3), Dietrich (1) - Durak, Scholz (3) - Dippe – Hruscak (2), Valiullin (7/1), Djozic (4/4), Haider (2), Bührer, Falk Spielfilm: 1:0 (4.), 2:1 (8.), 6:3 (12.), 7:7 (15.), 11:9 (22.), 17:11 (Halbzeit), 19:11 (32.), 22:18 (43.), 29:23 (56.), 31:26 (Ende) - Siebenmeter: 5/4 - 7/6 - Zeitstrafen: 5:3 - Beste Spieler: Lichtlein, Ernst, Preuss - Valiullin, Klier - Zuschauer: 3626 - Schiedsrichter: Hurst/Krag (Frankfurt/Main).

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