Handball Die linke Wucht

Jannek Klein
Jannek Klein

«Ludwigshafen.» Jannek Klein hat bei der Handball-U21-Weltmeisterschaft in Spanien quasi Heimspiel: Der Linkshänder spielte in der vergangenen Saison beim FC Barcelona, gestern beim 39:22 gegen Chile traf der Neu-Ludwigshafener dreimal. Heute Abend geht’s bei der WM gegen Norwegen. „Wir haben eine gute Truppe“, sagt Klein. Da Jakob Knauer und Gregor Remke für die WM ausgefallen sind, teilt er sich die Position im rechten Rückraum mit einer weiteren neuen Eule: Max Neuhaus, der Ex-Magdeburger, eigentlich ein Mittelmann, war gestern fünfmal erfolgreich. „Eine Medaille würde ich schon gerne holen“, sagt Klein, der bei der SG Flensburg-Handewitt ausgebildet wurde und sich im Team von U21-Bundestrainer Martin Heuberger sehr gut aufgehoben fühlt. „Jeder sucht Linkshänder“, weiß Eulen-Coach Ben Matschke, der deswegen schon 2017 erstmals bei Klein vorfühlte. Das talentierte Nordlicht aber ging 2018 zum FC Barcelona, trainierte mit der Elite, spielte meist in der zweiten Garnitur. „Ich hatte sechs Einsätze in der ersten Mannschaft “, sagt der gerade 20 Jahre alt gewordene Klein mit Stolz, der ein lehrreiches Jahr bei einem Nobelklub bilanziert und nun Spanisch spricht. „Jannek hat ein perfektes Profil – ein anderes Profil als Jerome Müller“, sagt Matschke mit Blick auf den rechten Rückraum der Eulen, wo die Beiden fest eingeplant sind. Klein übernimmt den Part des nach Melsungen gewechselten Stefan Salger. Müller, vor einem Jahr aus Saarlouis geholt, war der treffsicherste Spieler der Eulen. „Ich traue ihm genau die Entwicklung zu, die auch Jerome bei uns genommen hat“, sagt der Coach. So gibt Matschke dem 1,96 Meter großen Linkshänder, der einen Zweijahresvertrag bei den Ludwigshafenern unterschrieben hat, einigen Vorschusslorbeer mit auf den Weg. „Ein Traum geht für mich in Erfüllung, der Traum Bundesliga zu spielen. Ich freu’ mich, dass die Eulen mir die Chance dazu geben“, sagt der Mann, der das Trikot mit der Nummer 77 tragen wird. „Bisher hatte ich immer die Nummer 7 – die doppelte 7 bringt mir hoffentlich Glück!“ „Ich kenne die Jungs bei den Eulen, Max Neuhaus ausgenommen, noch nicht. Aber ich habe viel Positives gehört und freu’ mich, nach der WM einzusteigen“, bekundet der „Junge vom Dorf“, für den die Weltstadt Barcelona „erstmal ein Schock“ war. Ludwigshafen kennt er ganz und gar nicht, einen Tag vor seiner Vorstellung ist er mit seinen Eltern angereist, dann sofort zum Nationalteam gedüst. Mama und Papa helfen bei der Wohnungssuche. Eulen-Geschäftsführerin Lisa Heßler freut sich riesig über das Ja-Wort Kleins: „Mit der Verpflichtung von Jannek gelingt es uns, adäquat zu unserer Philosophie einen weiteren deutschen U21-Nationalspieler für die Eulen zu begeistern.“ „Ein tolles Signal“ sieht Matschke in dem Transfer Kleins.

x