Handball Die Jagd nach dem Erfolgserlebnis

Zuletzt der Verzweiflung nahe: Eulen-Coach Ben Matschke.
Zuletzt der Verzweiflung nahe: Eulen-Coach Ben Matschke.

«LUDWIGSHAFEN.»Die Hoffnung lebt. Die Hoffnung der Eulen, den Klassenerhalt in der Bundesliga doch noch schaffen zu können: Heute (19 Uhr) treffen die Eulen Ludwigshafen in der heimischen Friedrich-Ebert-Halle auf die HSG Wetzlar.

In der Tabelle liegen Welten zwischen beiden Mannschaften. Mit 7:41 Punkten sind die Ludwigshafener Letzter, Wetzlar überrascht mit 23:25 Zählern auf Rang neun. „Sie haben mit Buric einen der besten Keeper der Liga. Das ist die Lebensversicherung. Das ist auch ein Grund, warum sie sorgenfrei im Mittelfeld stehen“, sagt Ben Matschke, der Trainer der Eulen. Er muss heute mutmaßlich auf Alexander Feld verzichten, der mit einer Fußverletzung, am Sonntag beim 24:30 gegen die SG Flensburg-Handewitt erlitten, ausfallen dürfte. „Ja, natürlich glaube ich daran, dass wir es schaffen können. Sonst hätte ich keine Motivation, jeden Abend in die Halle zu gehen und vor meinen Jungs zu stehen. Dieser Glaube ist ganz fest verankert, weil ich sehe, was sie trainieren, wie sie trainieren“, erklärt Matschke. Er hat auch registriert, dass der Frust von Fans wie Spielern zuletzt wuchs, weil auch der objektive Betrachter sah, dass die Mannschaft immer wieder von den „Unparteiischen“ benachteiligt wurde. „Das ist immer noch ein Nackenschlag mehr“, klagt Matschke. „Umso mehr würde ich mich freuen, wenn sich die Jungs mal wieder belohnen würden und am Tag danach mit einem Lächeln in die Halle kämen und sie nach dem Spiel mal wieder die Humba feiern dürften.“ Mit feiner Ironie reagierte Thomas Repp, der Fachmann und Fan am Hallen-Mikrofon, auf die auch am letzten Sonntag merkwürdige Regelauslegung. „Wahnsinn! Es gibt einen Siebenmeter für die Eulen“, rief Repp. Es hatte lange 45 Minuten gedauert, bis die Eulen einen Siebener bekamen! Das Erfolgserlebnis zwingen möchte mit aller Kraft und Macht David Schmidt, der zuletzt sehr gut in Schuss war. „Von dem Lob können wir uns nichts kaufen, wir müssen endlich auch mal punkten“, fordert der Mann aus dem rechten Rückraum, den Neuzugang Patrik Hruscak gut entlastete. „Hier ist alles gut so weit – nur die Punkte fehlen“, sagt der wurfgewaltige Ex-Dresdner. „Gegen Wetzlar rechnen wir uns schon was aus“, betont Schmidt, der nächste Saison bei TVB Stuttgart spielen wird. Aber er beweist sich mit tadelloser Einstellung, zeigt, dass er bereit ist, sein letztes Hemd für seine Mannschaft zu geben. In der fühlt sich der im Januar aus Konstanz gekommene Torhüter Stefan Hanemann sehr wohl. „Keiner gibt auf, jeder geht an seine Grenzen. Wir sind eine Familie – und ich bin ein Teil dieser Familie“, sagt der in Wetzlar ausgebildete Torhüter. Einen Lösungsweg für heute Abend sieht „Johnny“ Scholz, der flinke Linksaußen: „Wir müssen aggressiver als gegen Flensburg auftreten. So wie in Leipzig!“

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