Handball Das große Thema ist tabu

Fällt lange aus: Azat Valiullin (links).
Fällt lange aus: Azat Valiullin (links).

«Ludwigshafen.» Die Eulen Ludwigshafen müssen lange Wochen ohne ihr Rückraum-Ass Azat Valiullin auskommen. Der 28-Jährige hat bei der 23:35 (9:20)-Schlappe in Flensburg einen Kahnbeinbruch an der linken Hand erlitten. Vor dem Spiel morgen (16 Uhr, TUI Arena) beim TSV Hannover-Burgdorf blendet Eulen-Trainer Ben Matschke das Thema Valiullin aus.

„Wie wichtig Azat für unser Spiel ist, wissen wir. Aber Azat war diese Woche kein Thema bei uns. Das Pech des einen, ist die Chance der Anderen“, philosophiert der Coach, der eine „richtig gute Woche“ in der Trainingshalle sah. Es ging vor allem auch darum, taktische Varianten in der Abwehr einzuüben, wo sich beispielsweise auch Kreisläufer Maximilian Haider die Chance zu vermehrter Einsatzzeit bietet. „Gegen Kiel fehlte Azat auch und wir haben es richtig gut in der Deckung gemacht“, sagt Matschke in Erinnerung an das 19:26 (11:13) und macht seinen Jungs Mut für Sonntag in der TUI Arena. Die fasst 9800 Zuschauer, 3700 Tickets haben die „Recken“ bisher verkauft. Hannover ist mit 6:4-Punkten Tabellenzehnter. „Das ist eine Top-Sechs-Mannschaft der Bundesliga“, sagt Matschke. Die Mannschaft von Trainer Carlos Ortega hat einige Personalsorgen. Nun fällt auch noch der frühere Friesenheimer Kreisläufer Evgeni Pevnov verletzt aus. Joshua Thiele aus der eigenen Jugend rückt nach. Die Eulen rangieren mit 0:8-Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Sie stehen unter Wert, hatten gute Chancen beim Bergischen HC zu punkten, wo sie ihre 12:11-Halbzeitführung verspielten und 23:27 verloren. In Minden verschliefen Kapitän Gunnar Dietrich und Kollegen die ersten 20 Minuten, lagen 8:16 zurück, zur Pause hieß es 12:16, sie holten weiter auf, gingen sogar in Führung und kassierten drei Sekunden vor Schluss das 28:29. Das alles kann Ben Matschke nicht entmutigen. Er sieht eine Entwicklung in der Mannschaft, er sieht die Integration der Neuzugänge voranschreiten. So ist Matschke gespannt, ob Stefan Salger, der 2,07-Meter-Mann, und Jerome Müller, morgen im rechten Rückraum auch ernten, was sie säten. Linksaußen Jannik Hofmann ist für die Eulen auch ein Mann, der der Abwehr gut tun kann. „Man merkt – wir sind mal dran, wir müssen einfach nur weiter hart arbeiten“, sagt der Coach, der sich auch zufrieden mit Torhüter-Rückkehrer Mathias Lenz zeigt: „Die Mannschaft ist da sehr zielstrebig. Sie hat es verdient, sich jetzt auch mal zu belohnen.“ Die Eulen spielen am Sonntag zum vierten Mal in dieser Runde auswärts, hatten bisher nur das Heimspiel gegen THW Kiel. Als Matschke den Trainingsplan für die nächste Woche verteilte, hellten sich die Spielermienen auf: Training in der Ebert-Halle – dort geht es am kommenden Donnerstag (19 Uhr) gegen den HC Erlangen. „Ich weiß, da wird eine sehr gute Atmosphäre herrschen“, sagt der Coach.

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