1. FC Kaiserslautern Timmy Thiele besiegt die FCK-Torflaute
Der 1. FC Kaiserslautern hatte in seiner glorreichen Geschichte großartige Torjäger. Klaus Toppmöller und Roland Sandberg, Stefan Kuntz und Bruno Labbadia, Pavel Kuka und Olaf Marschall. In der aktuellen Drittliga-Torjägerliste tauchte lange kein Lauterer auf. Nach Christian Kühlwetter zeigt nun auch Timmy Thiele Flagge.
Immer und immer wieder musste Thiele in dieser für ihn so schwierigen Saison seine Torflaute erklären. Es gab Gründe: mal das System mit ihm als einsamem Stoßstürmer, nicht selten das defizitäre Flügelspiel, eine bisweilen schlechte Passqualität. Die Ladehemmung aber war auch die Folge von Unzulänglichkeiten Thieles im Abschluss. Das nagte an dem Stürmer, der den FCK in die Zweite Liga schießen wollte und sollte. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. Beim 4:2 am Freitag in Duisburg gegen das vom russischen Investor Mikhail Ponomarev gepamperte Uerdinger Starensemble traf Thiele doppelt, bereitete überdies das 2:1 Kühlwetters gekonnt vor. Das 3:1 Thieles nach feiner Vorarbeit Jan Löhmannsröbens sah einen Stürmer mit Selbstvertrauen zuschlagen – satt und platziert ins lange Eck. „Lös“ Sorgenkind war aller Sorgen ledig, als es nach Kühlwetters Spielöffnung und Dominik Schads Solo auf 4:1 stellte. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben viele Chancen rausgespielt“, befand Thiele, der nun sieben Tore und neun Torvorlagen auf der Habenseite weiß. Er versteht die Zwischenbilanz als Ansporn für mehr. „Wir haben richtig schönen Fußball gespielt. Für mich war es eines der besten Spiele in dieser Saison. Jetzt wollen wir alles an Siegen holen, was noch geht, Vierter, Fünfter werden“, konkretisierte Christian Kühlwetter, der Schütze des 1:1, der neun Tore und vier Torvorlagen aufweist. „Wir wollen auch für unsere tollen Fans, die auch wieder in Scharen nach Duisburg mitgekommen sind, alles holen, was noch geht“, versprach der junge Stürmer, der sich – wie Thiele – im 3-5-2 -System wohlfühlte. Das lag auch an den umtriebigen Außen Dominik Schad („Ein hochverdienter Sieg“) und Florian Pick. „Wir sind gut durchgekommen, haben es geschafft, unser Spiel durchzudrücken, haben viele Züge bis zum Ende durchgespielt“, bilanzierte Pick. „Jetzt wollen wir im Pokal am Mittwoch gegen Dudenhofen und am Samstag gegen Aalen nachlegen und unseren guten Auftritt bestätigen“, sagte Pick, der den Ex-Nationalspieler Kevin Großkreutz schwindlig gespielt hatte. Pick lenkte den Blick schon auf das Verbandspokal-Halbfinale am Mittwoch (19.30 Uhr) im Ludwigshafener Südwest-Stadion gegen Verbandsligist FV Dudenhofen. Die Aufgabe nimmt auch Trainer Sascha Hildmann ernst. Gestern wurde trainiert, das Abschlusstraining morgen läuft unter Flutlicht. „Keine Experimente, wir spielen in bestmöglicher Besetzung. Wir wollen den Pokal holen“, sagte Hildmann. Dann wäre der FCK im DFB-Pokal. Die Qualifikation dafür – wirtschaftlich wichtig – schaffen auch die ersten vier der Dritten Liga.
Pause für "Sterni"
Der Auftritt gegen Uerdingen ließ Hildmann strahlen. „Ich habe den Jungs vorher gesagt, dass ich mir eine starke Mannschaftsleistung wünsche – die haben sie geboten“, lobte der Coach. „Wir haben uns für ein 3-5-2-System entschieden, um das Zentrum etwas zu stärken. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut verteidigt und uns mit den Toren belohnt. Wir wollten auch mithilfe von ,Pickis’ Stärken über die Außenbahnen Druck machen, und ,Sterni’ hat bis jetzt immer gespielt, ihm wollte ich mal eine Pause geben“, begründete der Trainer die Aufstellung Picks und den Verzicht auf Janek Sternberg. Seine Chance als Zehner wusste Theo Bergmann zu nutzen, will die Leistung nun auch möglichst konstant bestätigen. „Wir haben uns nicht unterkriegen lassen, haben uns nach dem 1:3 zuletzt gegen Osnabrück und nach dem 0:1-Rückstand gegen Uerdingen gut gewehrt. Wie wir zurückgekommen sind, hat unsere gute Moral gezeigt. Auch spielerisch war es gut. Wir mussten ziemlich viel laufen, es hat aber Spaß gemacht“, sagte Bergmann. Er ist zurück am Lauterer Regiepult.