1. FC Kaiserslautern Stimmung beim FCK besser als die Lage
Sieben Spiele, mindestens fünf Siege: Das ist die Formel für das Fußballwunder, das der Zweitliga-Letzte 1. FCK noch irgendwie vollbringen will.
Die länderspielbedingte Ligapause zuvor wollen die Lauterer nutzen, um Kräfte für den Endspurt im Abstiegskampf zu sammeln und sich auf die Herkulesaufgabe zu konzentrieren, das Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen. Nach dem 1:1 (0:0) am Samstag zu Hause gegen den FC St. Pauli durch die Tore zweier eingewechselter Stürmer – Aziz Bouhaddouz traf nach der Roten Karte gegen FCK-Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker per Foulelfmeter zum 1:0 (73.) für St. Pauli, Lukas Spalvis glich aus (84.) – gab FCK-Trainer Michael Frontzeck seinem Team gestern und heute frei. Zum Durchatmen und Kopflüften. Frontzeck betonte zuletzt immer wieder, wie viel Kraft es das Team körperlich und vor allem psychisch kostet, seit Monaten jedes Spiel mit dem Rücken zur Wand zu bestreiten.
Trainer baut Spieler auf
Deshalb gab es für die Aufholjagd in der Aufholjagd – nach dem 0:1 dann in Unterzahl gegen St. Pauli noch das 1:1 zu erzielen – im längst üblichen Spielerkreis auf dem Rasen direkt nach dem Schlusspfiff viel Aufbauendes vom Trainer für sein Team: „Elf Punkte hatte die Mannschaft nach 17 Hinrundenspielen“, sagte Frontzeck, „jetzt hat sie schon 14 Punkte in zehn Rückrundenspielen geholt, davon 13 Punkte aus acht Spielen unter mir. Das hat nichts mit dem Tabellenletzten zu tun. Das habe ich der Mannschaft nach dem Spiel gesagt.“ Das Tor zum 1:1 in Unterzahl nach dem regelgerechten Platzverweis für Callsen-Bracker, der nach seinem eigenen Fehler den Richtung Tor stürmenden Sami Allagui am Trikot gezogen hatte, war ein Geniestreich des eingewechselten FCK-Angreifers Halil Altintop. Er führte einen Freistoß am St.-Pauli-Strafraum blitzschnell aus. Der 35-Jährige bestrafte die Hamburger Fahrlässigkeit, den Ball beim Freistoß nicht wie üblich erst einmal zu blockieren, bevor der Gegner ausführen kann. So bediente Altintop den Torschützen Spalvis. „Ich habe gesehen, dass da keiner vom Gegner vor dem Ball stand“, sagte Altintop. „Ich musste Spalle zweimal rufen, bis er reagiert hat. Dann habe ich den Ball gespielt.“ Spalvis berichtete später grinsend: „Die anderen haben gar nicht mitbekommen, dass der Schiri den Ball freigegeben hat.“
"Mannschaft intakt"
Altintop schwärmte von der grandiosen „Betze“-Stimmung unmittelbar nach dem 1:1 vor der Lauterer Saison-Rekordkulisse von 32.243 Zuschauern. „Wie wir mit einem Mann weniger so zurückgekommen sind, wie wir uns reingehängt haben, zeigt, dass die Mannschaft intakt ist.“ Callsen-Bracker hofft, dass er nach der Roten Karte und St. Paulis Elfmetertreffer zum 1:0 nur für das Spiel in Duisburg gesperrt wird, „weil aus der Szene ein Tor entstanden ist“. Hoffen müssen die Lauterer auch, dass Aue heute Abend nicht gegen Fürth gewinnt. Sonst beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 16 acht Punkte. Das wäre ein noch größerer Haufen Holz als ohnehin schon bei nur noch sieben zu absolvierenden Spielen. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.