1. FC Kaiserslautern Spielbericht: FCK verliert Kellerduell in Aue
Das Schlüsselspiel beim FC Erzgebirge Aue geht für den 1. FC Kaiserslautern mit 1:2 (0:1) verloren.
Das ist ein bitterer Rückschlag im Abstiegskampf: Der 1. FC Kaiserslautern, der 25 Minuten total verschlief, eine Halbzeit lang offensiv nicht stattfand, steht nach dem 1:2 sechs Punkte hinter der SpVgg Greuther Fürth, die den ersten Nicht-Abstiegsplatz in Liga zwei besetzt. „Die ersten 20 Minuten waren wir noch komplett in der Kabine“, kommentierte FCK-Kapitän Christoph Moritz die ganz schwache Anfangsphase der Lauterer, die dem Liga-Schlusslicht gestern beim Kellerduell in Aue zum Verhängnis wurde.
Shipnoski für Mwene
Phillipp Mwene und Brandon Borrello, am Mittwoch die Torschützen beim 2:1-Sieg in Darmstadt, musste FCK-Trainer Michael Frontzeck gestern im schmucken neuen Erzgebirgsstadion ersetzen: Für den gelb-gesperrten Mwene startete Nicklas Shipnoski, der sich offensiv nicht durchzusetzen vermochte. Joel Abu Hanna spielte für den grippekranken Borrello, wurde links in der Vierer-Abwehrkette eingegliedert und schien taktisch bisweilen überfordert. Der etatmäßige Linksverteidiger Leon Guwara rückte auf die linke Außenbahn, blieb offensiv wirkungslos und wurde nur bei Ecken gefährlich. Die linke Lauterer Seite, wo normalerweise auch der aus privaten Gründen pausierende Ruben Jenssen eine feste Größe ist, war die Achillesferse.
"Junge Spieler machen Fehler"
Abu Hanna schien in der 33. Minute noch im Schlafwagen, als er nach Christian Tifferts genialem Pass Calogero Rizzuto laufen ließ, dessen scharfe Eingabe aber den durchgestarteten Pascal Köpke nicht erreichte. Das Schauspiel wiederholte sich in der 52. Minute: Musterpass Tiffert, Abu Hanna auf Irrwegen, Köpke bedient Ridge Munsy, der verzieht. Nach gleichem Strickmuster das 2:0 – die linke Flanke ist verwaist, Tiffert findet Munsy, der spielt Nils Seufert und Jan-Ingwer Callsen-Bracker aus und vollendet perfekt (63.). „Junge Spieler machen Fehler, Abu hat nicht mehr als andere auch gemacht“, nahm Frontzeck den Linksverteidiger hernach in Schutz.
"Rückstand hinterhergerannt"
Köpke, völlig unbelästigt, hatte nach knapp zwei Minuten nach perfekter Tiffert-Ecke mit satter Direktabnahme, von Moritz noch abgefälscht, für das 1:0 gesorgt. Zuvor hatte Köpke Stipe Vucur ausgetrickst, Callsen-Bracker hatte in höchster Not noch eben zur Ecke gerettet. „Das frühe 1:0 war der Knackpunkt“, sagte FCK-Torwart Müller, „wir sind das ganze Spiel über einem Rückstand hinterhergerannt. Der Trainer hat es kurz vorher noch angesprochen, dass Aue die Bälle gerne auf den zweiten Pfosten spielt. Da haben wir unseren Job nicht gut gemacht.“
Hauch einer Chance
Das Gegentor versetzte den FCK in eine Schockstarre. Wie schon beim 0:1 gegen Sandhausen hatten Moritz und Kollegen lange keine Idee, um die Fünfer-Abwehrkette auszuhebeln. Es dauerte bis zur 39. Minute, bis der Gast nach einem Heber Osawes auf Andersson zum Hauch einer Chance kam. Das 2:0 lag mehrfach in der Luft, aber Köpke (12.) und Munsy (39.) scheiterten am guten Torwart Müller. Zwei Scharfschüsse Köpkes verfehlten das Ziel (36., 45.+1). Die Lauterer Offensiv-Tristesse versuchte Trainer Frontzeck mit der Einwechslung von Lukas Spalvis für Shipnoski zu beheben. Der Stürmer fand jedoch nie ins Spiel und vermasselte in der Nachspielzeit die Riesenchance zum Ausgleich.
"Der große Kampf geht weiter"
Der FCK spielte nach der Pause besser, mit mehr Biss. Osawe traf nach Guwara-Ecke, stand aber im Abseits (56.). Nach einer guten Kessel-Flanke scheiterte Sebastian Andersson mit einem Flugkopfball an Martin Männel (62.). Für das Anschlusstor sorgte Vucur per Kopf nach Guwara-Ecke (67.). „Kein Vorwurf an meine Mannschaft, die alles gegeben hat, wieder viel gelaufen ist. Wir schütteln uns jetzt kurz, ab Montag beginnt die Vorbereitung auf Union Berlin. Der große Kampf geht weiter“, sagte FCK-Trainer Frontzeck. Aues Top-Vorbereiter Tiffert meinte: „Ein ganz wichtiger Sieg. Ich bin stolz auf die Jungs.“