1. FC Kaiserslautern Pick ist beim FCK Trumpf
Der Joker des 1. FC Kaiserslautern sticht beim 2:0 in Lotte. Die Unterstützung der Fans begeistert Team, Trainer und Manager.
Als Florian Pick bei der Besprechung am Samstagvormittag begriff, dass er erst mal raus war, Linksdraußen statt Linksaußen, schwoll ihm der Kamm. „Ich war angefressen, ich musste mich in meinem Zimmer erst mal abreagieren“, verriet der 23-Jährige. Sein Trainer hatte im Interview am Vortag schon anklingen lassen, auf Pick als Joker setzen zu wollen. So spielte FCK-Coach Hildmann mit dem Dribbelkünstler nach 52 Minuten in Lotte eine Trumpfkarte aus und Pick die Sportfreunde schwindlig. „Wenn du dann reinkommst, musst du auch was bieten“, sagte Pick. Er bot einiges. Nach Foul an der Lauterer Nummer 11 büßte Lotte seine Abwehrsäule nach 76 Minuten ein: Matthias Rahn sah die Ampelkarte. Zehn Minuten später lieferte Pick die Maßflanke, die Timmy Thiele half, per Kopf seine Ladehemmung zu besiegen. In der Nachspielzeit staubte Pick nach Thieles Lattentreffer zum 2:0 ab. Pick – effektiv wie nie ...
"Nicht gut gespielt, aber gewonnen"
„Es war ein Scheißspiel bei diesen Wetterverhältnissen. Wir haben nicht gut gespielt, aber gewonnen“, sagte Pick. „Für mich ist es natürlich gut gelaufen, dass ich die Vorlage so genau auf Timmy liefern konnte und mir dann vor meinem 2:0 der Ball noch so vor die Füße fällt. Ihr könnt dem Trainer natürlich auf die Schulter klopfen und sagen, er hat alles richtig gemacht, mich erst auf die Bank zu setzen ...“ Der Joker brachte den Sieg und lachte herzlich. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. Thiele, der mit seinem Lattenabpraller, den Pick zum 2:0 nutzte, auch noch eine Vorlage lieferte, war natürlich überglücklich – erstmals seit dem 22. Dezember 2018 hat er wieder getroffen. „Ich hätte den Ball auch querlegen können, aber das habe ich erst später in der Aufzeichnung gesehen. Auf dem Platz habe ich das nicht wahrgenommen. Aber ich wollte das Tor auch unbedingt selbst machen“, beschrieb er seinen Lattentreffer. „Picki hat Druck aufgebaut, als er reinkam. Es ist für ihn sehr gut gelaufen“, lobte Hildmann. „Kämpferisch ist das Spiel hoch zu bewerten, spielerisch war es nicht ganz so prickelnd“, räumte er ein. Es war noch untertrieben. Für die tolle Unterstützung von den Rängen war Hildmann dankbar.
Bader: Unfassbare Fans
So sah das auch Martin Bader. „Das war ein zäher Schinken, den wir am Ende weichgeklopft haben“, sagte der Geschäftsführer Sport: „Unfassbar, was unsere Fans abgeliefert haben: Sie haben 90 Minuten gesungen und gefeiert, uns unterstützt, obwohl das Spiel nicht gut war.“ Gut war die FCK-Defensive, die nur zwei Chancen zuließ. Glück dabei, dass Toni Jovic den Handelfmeter an die Latte setzte. Die traf auch der erneut überzeugende Carlo Sickinger mit seinem Freistoß. „Ich bin glücklich, dass wir von einem Sieg sprechen können. Gegen Braunschweig und Zwickau waren wir überlegen, und es hat nicht zu drei Punkten gereicht“, sagte der Innenverteidiger: „In Lotte haben wir nicht das beste Spiel gemacht, aber drei Punkte geholt, das ist die Hauptsache.“ Eine Denkpause hatte der Coach Jan Löhmannsröben verordnet – Konsequenz für das Verweigern des Handschlags nach der Auswechslung im Mittwochspiel gegen Braunschweig. „Die Sache ist erledigt. Er hat sich entschuldigt. Aber er musste spüren, dass so ein Verhalten Konsequenzen hat. Es geht mir nicht um den Handschlag. Es geht mir darum, wie ein Spieler den Platz verlässt, auch wenn er ausgewechselt wird. Wir predigen beim FCK die Werte Fritz Walters, dann müssen wir den Respekt auch leben“, betonte Hildmann.
