1. FC Kaiserslautern Kommentar: Frische Energie

Der 1. FC Kaiserslautern besitzt keine Über-Mannschaft. Aber Trainer Michael Frontzeck entwickelt mit seinen Mitarbeitern ein Team mit Perspektive.

Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern weiß eine unfassbar treue Fangemeinde hinter sich. Das Leitmotiv lebt: Liebe kennt keine Liga! Gut 1500 der 5804 Zuschauer am Montagabend in der Ostalb-Arena zu Aalen waren wohl den Männern in Rot zugetan. Für Stimmung auf den Rängen sorgte allein der stimmgewaltige Anhang der Lauterer – unverdrossen auch als es gar nicht gut lief, der heimische VfR 1:0 führte. Erfreulich, dass es am Montag keine pyrotechnischen Sündenfälle gab. Die vom 22. September in Jena sühnte das DFB-Schiedsgericht mit 7175 Euro Strafe. Der FCK blecht für einige Unbelehrbare, die sich inszenieren, das Wohl des Vereins missachten und die Gefahr heraufbeschwören, dass es zu kostspieligen Blocksperrungen oder Teilausschlüssen auf dem„Betze“ kommen kann. Feuerwerk ist was für Silvester. Und nicht fürs Stadion. Die Fans, die Unterstützung, tun der Lauterer Mannschaft gut. Sie hat sich nach fehlerhaftem Start in Aalen in die Partie gekämpft. Sie zwang das Spielglück, auch weil Michael Frontzeck mit Christian Kühlwetter und Elias Huth zwei Joker zog, die sofort stachen. Seine Mannschaft bewies viel Wille, die Führung über die Zeit zu kämpfen, nicht wie in Zwickau, gegen Fortuna Köln und in Jena ein spätes Ausgleichstor zu schlucken. Klasse der Einsatz, der Biss, die Leidenschaft, die Kevin Kraus, Janek Sternberg und Kollegen in die Waagschale warfen, und so die drei Punkte über die Ziellinie kämpften. Mit einem Heimsieg am Freitag gegen Energie Cottbus würde der FCK zumindest bis Samstag auf Platz drei, auf den Relegationsplatz, vorrücken. Um das zu schaffen ist nach nur kurzer Regeneration neue Energie vonnöten. Die Lücken zwischen den Ketten müssen besser geschlossen werden als am Montag. Jan Löhmannsröben ist mit der Präsenz gefordert, die er im Heimspiel gegen Uerdingen demonstrierte. Über die Flügel muss wieder mehr kommen, die Präzision im Passspiel verbessert werden. Timmy Thiele weiß, er ist in der Bringschuld. Er hatte in den beiden letzten Spielen ausreichend Chancen. Er muss ich für seinen Aufwand belohnen – mit Toren. „Es ist ein Prozess.“ Ein Satz des Trainers, der beweist, dass er junge Burschen zu entwickeln weiß. Der FCK 2018 hat eine Mannschaft mit Perspektive. Sie hat den Wille und das Talent, in den Aufstiegskampf einzugreifen. Sie braucht den zwölften Mann. Für frische Energie.