1. FC Kaiserslautern Kommentar: Der letzte Ausweg vor der Pleite
Der FCK steht mit dem Rücken zur Wand. Nach der nun beschlossenen Ausgliederung müssen jetzt dringend Investoren gefunden werden.
Die erste Hürde haben die FCK-Chefs mit ihrem „Plan A“, der Ausgliederung der Profifußball-Sparte in eine Kapitalgesellschaft, genommen. Jetzt aber, wo der rechtliche Rahmen gesteckt ist, geht die Arbeit erst richtig los. Nun muss das Lauterer Vier-Säulen-Modell von Investoren mit Inhalt gefüllt werden – mit Geld, mit dem bitter benötigten, bisher nicht wirklich vorhandenen Eigenkapital. Die Drittliga-Lizenz, über die der FCK in dieser Woche einen positiven Bescheid vom DFB erwartet, ist „auf Pump“ finanziert. Das machte FCK-Aufsichtsratschef Patrick Banf gestern deutlich. Diese Finanzierung mit Darlehen und Anleihen, mit Fremdkapital also, will der Klub mittelfristig deutlich reduzieren. Zumal ein Risikopatient wie der FCK stets sehr hohe Zinssätze für Fremdkapital entrichten muss. Vorerst indes hat sich der Klub weiter verschuldet, um den Spielbetrieb zu sichern. Zu den rund zwei Millionen Euro Verlust für die abgelaufene Zweitliga-Saison, die mit dem Abstieg endete, kommen laut Banf etwa fünf Millionen Euro Verlust in der Drittliga-Saison 2018/19. Und kurz darauf, am 1. August 2019, muss der FCK 6,7 Millionen Euro aus der Fan-Anleihe zurückzahlen. Der Finanzbedarf ist also immens. 50 bis 60 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren will der FCK an Eigenkapital einsammeln. Da müssen viele und vor allem auch einige sehr kräftig sprudelnde Geldquellen angezapft werden. Es sollen und müssen Investoren her, die den FCK wirklich lieben. Denn es gibt viele, viele Unternehmen auf der Welt, die eine deutlich höhere Dividende versprechen. Banf sieht zwei Arten von mögliche Großinvestoren – die, die nur mit dem FCK sprechen, und solche, die auch mit der Stadiongesellschaft reden über die Einbeziehung der städtischen Grundstücke rund um das Stadion. Das allerdings ist leise Zukunftsmusik und noch keineswegs unterschriftsreif. Die wichtigste Voraussetzung des Erfolgs für den FCK liegt ohnehin auf dem Platz: Die Roten Teufel müssen sehr schnell wieder aus der ihnen nur Verluste bringenden Dritten Liga aufsteigen, sonst haben sie – Investoren hin oder her – kaum eine Überlebenschance.