1. FC Kaiserslautern Kapitän auf der Strafbank
Kaiserslautern. Das Schlusslicht mag sich nicht ausblasen lassen. Die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern kämpft mit viel Herz ums Überleben in Liga zwei.
Mit dem 3:1 (2:1) gegen Holstein Kiel und der wohl besten Saisonleistung hat der 1. FC Kaiserslautern das Prinzip Hoffnung mit den Punkten 16, 17 und 18 genährt. „Wir haben in Braunschweig und gegen Kiel zwei Spiele gewonnen, die schwierig zu bestreiten waren“, befand Kapitän Christoph Moritz und orakelte: „Gegen Sandhausen am Freitag wird es nicht einfacher.“ Zumal ohne Moritz, der das Mittelfeld zu stabilisieren weiß. Der Kapitän quittierte gegen Kiel seine fünfte Gelbe Karte – die persönlichen Strafen aus dem abgebrochenen Darmstadt-Spiel zählen. Da sahen Moritz und Ruben Jenssen Gelb, und Lukas Spalvis, der der FCK-Offensive mittlerweile so guttut, saß im Spiel bei den „Lilien“ den Rest seiner Rotsperre ab.
Neues Gesicht des FCK
Die Fans auf dem „Betze“ haben ihn nicht nur zum neuen Hoffnungsträger erkoren, Rückkehrer Halil Altintop ist der Liebling der Lauterer Anhänger, Altintop ist das neue Gesicht des FCK. In Braunschweig in der 62. Minute und gegen Kiel in der 64. Minute als cleverer, ballsicherer Spieler hinter den Spitzen für den gleichsam sehr wertvollen Ruben Jenssen eingewechselt, hat er nach den beiden Siegen zu seinem Einstand ein noch besseres Gefühl. „Ich habe vom ersten Tag an versucht, der Mannschaft zu vermitteln, dass wir die Qualität haben, es zu schaffen. Ich bin mit dem Sieg gegen Kiel noch ein Stück zuversichtlicher geworden, dass wir es schaffen“, unterstrich Altintop. „Ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich auf dem ,Betze’ spiele“, hat der 35-Jährige festgestellt. Für den türkischen Ex-Nationalspieler war es die erste Partie im FCK-Trikot im Fritz-Walter-Stadion seit knapp zwölf Jahren. Dass die Ränge der 49.780 Zuschauer fassenden Arena indes so leer waren mit am Freitag gegen Kiel 20.664 Besuchern, „hat mich ein bisschen enttäuscht“, gestand Altintop. Sein zuvor letztes Heimspiel für den FCK absolvierte er – mit Torerfolg zum 1:0 – am 6. Mai 2006 in der Bundesliga-Partie gegen Bayern München (1:1) vor damals mit Sondergenehmigung erlaubten 50.754 Zuschauern. „Ich hoffe, dass mit unseren Toren und Siegen jetzt in Braunschweig und gegen Kiel nun am Freitag gegen Sandhausen noch ein paar mehr Zuschauer kommen als gegen Kiel“, sagte der Rückkehrer, „ich habe den Jungs in der Kabine auch gesagt: Früher hatten die Gegner Angst, herzukommen. Vor allem, wenn es ein Flutlichtspiel war.“
Altintop ersetzt möglicherweise Moritz
Aber Altintop zeigte sich auch sehr angetan und dankbar für den tollen Empfang bei seiner Einwechslung und die lauten „Altintop, Altintop“-Sprechchöre. Und auch Innenverteidiger Stipe Vucur schöpfte eine Portion Extra-Energie aus der Fan-Unterstützung. „Speziell am Schluss hat man noch mal ganz deutlich gemerkt, dass alle hinter uns stehen“, sagte Vucur beeindruckt. „Wie wir das am Ende gut runtergespielt haben und Kiel immer besser im Griff hatten, war einfach super. Wir hatten Ballstafetten drin, da hab’ ich manchmal gedacht: Das ist nicht meine Mannschaft“, schwärmte der sichere Torwart Marius Müller. Gut möglich, dass der neue Trainer Michael Frontzeck am Freitag gegen Sandhausen Altintop anstelle des gesperrten Moritz für die Startelf nominiert. Frontzeck behielt das unter seinem Vorgänger Jeff Strasser in der Winterpause einstudierte 4-4-2 bei. Allerdings gab der Neue dem Sturmduo Lukas Spalvis/Osayamen Osawe den Vorzug vor einer Variante mit Sebastian Andersson. „Lukas Spalvis und Osayamen Osawe passen gut zusammen. Yamen bringt wahnsinniges Tempo auf den Platz“ sagte Frontzeck. „Ich bin froh, so viele unterschiedliche Typen für die Offensive zu haben, Sebastian Andersson als Stoßstürmer und Halil Altintop, der auch als Führungsspieler neben dem Platz der Mannschaft sehr hilft, obwohl er wie ich erst gut eine Woche da ist.“
Siege geben Frontzeck recht
Zwei Siege in zwei Spielen mit dem 2:1 in Braunschweig und zwei Spalvis-Treffern nebst einer Osawe-Vorlage sowie dem 3:1 gegen Kiel mit Osawes großem Auftritt – ein Tor und zwei Vorlagen – geben Frontzeck recht. „Für mich ist es gut, wie Lukas spielt. Er eröffnet mir Räume, geht und spielt gerne in die Vertikale, er ist gut am Ball“, sagte Sturmpartner Osawe, „wir passen gut zusammen, und ich denke, wir haben es in den zwei Spielen in Braunschweig und gegen Kiel als Partner auf dem Platz gut gemacht.“ Wie Frontzeck schreibt auch Osawe dem bisherigen Chefcoach Jeff Strasser einen großen Anteil an den jüngsten beiden Siegen zu. „Wir haben in der Wintervorbereitung mit Jeff gut und hart gearbeitet, er hat uns fit gemacht“, anerkannte Osawe. „Wenn ich auf dem Platz bin, spielt es keine Rolle, dass ich ein Leihspieler bin. Jeder spielt ja auch für sich selbst, und ich will die Leute auch belohnen, die kommen und uns immer begleiten“, sagte Spalvis. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.