1. FC Kaiserslautern „Ich sehe viel Potenzial in der Mannschaft“

Einer, der plötzlich aus dem Schatten getreten ist und gezeigt hat, dass er noch einiges mehr kann: Valdrin Mustafa (rechts) vom
Einer, der plötzlich aus dem Schatten getreten ist und gezeigt hat, dass er noch einiges mehr kann: Valdrin Mustafa (rechts) vom FCK II. Hier springt er mit Lukas Klappert vom FV Engers hoch zum Ball.

Hans Werner Moser, Trainer der U21 des 1. FC Kaiserslautern, ist keiner, der gern und viel jammert. Gründe hätte er schon ein paar, aber er wünscht sich stattdessen einfach mal bescheiden was: „Wenn beim Trainingsstart am 7. Januar alle Spieler fit wären, das wäre der Hammer.“

Er hatte nicht gerade ein Luxusproblem, wenn es darum ging, den Kader für die Spiele zusammenzustellen. Mehrere langwierige Verletzungen bremsten seine Fußballer aus, Torhüter Matheo Raab kämpfte nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch über ein Jahr für sein Comeback, Stürmer Jonas Singer war auch beim letzten Spiel vor der Pause noch nicht bei hundert Prozent, hatte immer wieder mit der Muskelverletzung im Oberschenkel zu kämpfen, mit der er aus Pirmasens gekommen war. Michael Clemens kam im Oktober nach seinem zweiten Kreuzbandriss wieder zurück. Dylan Esmel, der zur ersten Mannschaft aufgerückt ist, fiel mit Kreuzbandriss aus. Der Top-Torjäger und Kapitän aus der vergangenen Saison, Christian Kühlwetter, hat inzwischen einen Profivertrag unterschrieben und gehört fest zum Drittligakader. Und Innenverteidiger Lukas Gottwalt, der mit den Profis ins Trainingslager durfte, ist inzwischen ebenfalls Profi und hilft nur noch aus, wenn er Spielpraxis braucht. Während Moser sich freut, dass seine „Ehemaligen“ gute Spiele abliefern und von der Westkurve gefeiert werden, dass die Nächsten in den Startlöchern stehen, dass Jungs wie Mohamed Morabet, Antonio Jonjic, Jonas Scholz auf Platz vier mittrainieren dürfen, versucht er das Beste aus seinen verbleibenden Mitteln zu machen. Und jammert weder darüber, dass ihm im Training nicht gerade viele Leute zur Verfügung stehen, noch darüber, dass er beispielsweise zum Spiel in Wiesbach mit zwölf Feldspielern und ohne Ersatztorwart anreisen musste. Für ihn zählen andere Parameter. Die Sache mit der Ausbildung, dem Ranführen junger Talente an den Profibereich. Dass mit Carlo Sickinger, Kühlwetter, Gottwalt und Florian Pick beim Spiel der Profis in Meppen gleich vier Spieler auf dem Platz standen, die vorher feste Größen in der U21 waren. Und dass so die Jüngeren, Spieler wie Scholz, Jonjic, Nils Schätzle, Sören Lippert und Valdrin Mustafa, alle 19, 20 Jahre alt, eine Chance bekamen und sich weiterentwickelten. Stürmer Mustafa beispielsweise, der bisher kaum eine Rolle spielte, machte plötzlich im Spiel gegen Idar-Oberstein vier Tore. „Was die Mannschaft trotz allem geleistet hat, war sehr, sehr gut“, lobt der 53-Jährige seine junge Truppe. Aber mit einem ist Moser alles andere als zufrieden. Mit der Ausbeute. 30 Punkte hat die U21 des 1. FC Kaiserslautern in den ersten 19 Spielen gesammelt, 35 Tore geschossen, 20 kassiert und ist dafür auf dem siebten Tabellenplatz gelandet. „Es gab – bis auf das Wiesbach-Spiel – in der kompletten Vorrunde keine Mannschaft, die besser war, als wir. Für das, was wir spielen, haben wir viel zu wenig Punkte“, findet der ehemalige Profi, der bedauert, dass sein Team sich nicht belohnen konnte. „Wenn man sieben, acht, neun Hundertprozentige hat, dann muss man auch ein, zwei drei Tore machen.“ Er hat es noch im Ohr, das viele Lob der anderen Trainer für seine Mannschaft, die fast immer die bessere auf dem Platz war, aber immer wieder die, die leer ausging. „Wir haben hochgradig Punkte verschenkt, haben durch eine Aktion des Gegners nicht gewonnen oder verloren“, weiß Moser. Kapitän Julian Löschner, der ebenfalls immer wieder mal bei den Profis mittrainiert, sieht das ähnlich. „Wir haben viel zu leicht Spiele verloren. Zufrieden kann man da auf gar keinen Fall sein. Wir waren zwei, drei Spiele überragend, zwei drei Spiele scheiße und haben hinten raus verloren“, sagt auch er. Löschner (22) hat noch eine andere Ursache für das zähe Punktesammeln ausgemacht: „Die meisten haben die Oberliga zu locker genommen. Die Jungen sind aus der U19 gekommen, haben Bundesliga gespielt, sind da locker durchmarschiert und haben gedacht, die Oberliga ist ein Klacks. Wir haben zwölf Spiele gebraucht, um reinzukommen.“ Moser hat seinen Plan, wie es nach der Pause weitergehen soll – besser, punktereicher. Und er weiß, wie seine Elf da hinkommt. „Wir versuchen, Tempofußball zu spielen, den Gegner früh zu stören.“ Er will mit seinem Team in der Rückrunde „den ein oder anderen Platz gutmachen und sich in der Tabelle nach vorn schieben.“ Kapitän Löschner pflichtet ihm bei: „Wir werden in der Rückrunde nicht mehr so leicht verlieren.“ Moser ist mal optimistisch, dass sich sein Traun vom vollen Trainingsplatz beim Auftakt am 7. Januar erfüllt. Mit einem neuen Spieler, der im Idealfall auch Tore schießen kann, rechnet er angesichts der „finanziellen Engpässe“ erst mal nicht. „Der eine oder andere wird sicher zum Testen oder Kennenlernen kommen, ich gehe aber davon aus, dass der Kader unverändert bleiben wird.“ Er zählt darauf, dass sich seine Jungen weiterentwickeln wie bisher. Wie Mustafa. „Valdi hat seit kurzem eine neue Treppe erklommen. Ich hoffe, dass er diese Leistung weiter konstant bringen kann.“ Er traut aber auch seinen übrigen Jungs einiges zu: „Ich sehe viel Potenzial in der Mannschaft, um den ein oder anderen Spieler Kühlwetter und Gottwalt hinterherzuschicken. Testspiele 19. Januar, 14 Uhr, FCK II – FC Karbach (Oberliga) 23. bis 26. Januar, RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft im Hallenfußball, Barbarossahalle Kaiserslautern 30. Januar, 14 Uhr, Wormatia Worms – FCK II (Regionalliga) 2. Februar, 14 Uhr, TuS Altleiningen – FCK II (Landesliga) 8. Februar, 19.30 Uhr, FCK II – RW Alzey (Verbandsliga).

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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