FUSSBALL: Der Musterprofi sattelt möglicherweise ein Jahr früher als geplant um Halil Altintop FCK-Jugendtrainer?
Kaiserslautern. Halil Altintop (35) ist mit Drittligist 1. FC Kaiserslautern im Gespräch, seinen bis 30. Juni 2019 laufenden Vertrag aufzulösen, seine Karriere als Profi-Fußballer zu beenden und ein Jahr früher als geplant als Trainer ins FCK-Nachwuchsleistungszentrum auf dem Fröhnerhof einzusteigen.
Am Sonntag bezog der FCK sein einwöchiges Trainingslager in Herxheim, der Kader residiert im Hotel Krone in Hayna – sehr zur Freude von Karl-Emil Kuntz, dem Inhaber und Sternekoch, einem eingefleischten FCK-Fan. Nicht dabei: Halil Altintop. Der ehemalige türkische Nationalspieler, in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen, denkt nach einem für ihn sportlich unbefriedigenden Jahr bei Slavia Prag und beim FCK, seinem Herzensverein, offenbar darüber nach, seine Karriere zu beenden und ein Jahr früher als geplant umzusatteln. Halil Altintop, der 356 Bundesligaspiele für den FCK, Schalke 04, Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg bestritt, 65 Tore schoss, in der Türkei für Trabzonspor spielte, kam im Januar 2018 nach einem halbjährigen, wenig erfolgreichen Gastspiel bei Slavia Prag zurück zum FCK.
Wollte mehr
Die beidseitigen Hoffnungen erfüllten sich nicht. Altintop kam 14-mal zum Einsatz, nur einmal in der Startelf. Er hatte einen anderen Anspruch an sich. Er wollte mehr! Er blieb aber – ganz Musterprofi – ruhig, loyal, ordnete sich unter, versuchte, im Training und mit seiner Routine auch in der Kabine zu helfen. Die Jungen – und der Trainer – wussten ihn zu schätzen. „Halil ist mehr der Kapitän als ich das sein kann. Er hat eine super Ansprache“, rühmte Christoph Moritz, der die Spielführerbinde trug, die Führungsqualitäten der Nummer 10. „Halil ist ein Vorbild“, schwärmte Trainer Michael Frontzeck, würdigte den Charakter des erfahrenen Profis. Fußballerisch noch immer ganz stark, ein Mann mit Auge. Aber die Schnelligkeitsdefizite waren unverkennbar. Es gab keine ideale Position für Altintop in einer Mannschaft mit wenig Ballbesitz. Nach der Aussprache mit Frontzeck und dessen Saisonanalyse ist Halil Altintop wohl zum Schluss gekommen, dass die Zeit reif ist, einen Schlussstrich zu ziehen. Am Berg der Berge besitzt Altintop Kultstatus – so oder so.
Trainerscheine erlangen
Nach RHEINPFALZ-Informationen gab es auch ein Gespräch mit Manfred Paula, dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FCK, und Marco Laping, dem Coach der U19 des FCK, die in der Bundesliga spielt. Altintop könnte dort einsteigen, seine Trainerscheine nach und nach erlangen. Kaiserslautern – das ist auch Heimat für Altintop. Sein Frau kommt von hier. Die drei Kinder – sechs, vier und zwei Jahre alt – sind hier. Alle haben FCK-Trikots. Mit der Nummer 10: Altintop! Der deutsche Türke, der pfälzische Türke, denkt noch nach. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet ihr alle Informationen zum 1.FC Kaiserslautern.