1. FC Kaiserslautern FCK: Triumph des Kollektivs im neuen System
Stark in der Defensive, herausragend im Kreieren von Torchancen, läuferisch und spielerisch top: Am 31. Drittliga-Spieltag feierte der 1. FC Kaiserslautern einen 4:2 (2:1)-Erfolg beim seit nun zwölf Spielen sieglosen KFC Uerdingen.
Neues System, neues Glück? FCK-Trainer Sascha Hildmann verordnete seiner Mannschaft in der Schauinsland-Reisen-Arena zu Duisburg ein 3-2-3-2. Das war gut anzuschauen gestern Abend, aber der KFC ging in der 10. Minute in Führung. Nach unglücklicher Lauterer Abwehr schnappte sich Maximilian Beister die Kugel, sein platzierter, angeschnittener Schuss aus rund 20 Metern schlug zum 1:0 ein – ein Traumtor. Frank Heinemann, 2017 acht Monate Assistent Norbert Meiers beim FCK, coachte bei seinem Heimdebüt als Cheftrainer der Uerdinger sehr lebendig. Das Unheil aber nahm für den KFC seinen Lauf. Florian Pick traf in der 16. Minute mit einem wunderbaren Schlenzer zum 1:1. Sein drittes Saisontor. Zwei Minuten später ließ Christian Kühlwetter mit seinem neunten Saisontreffer das 2:1 folgen. Nach perfekter Eingabe von Timmy Thiele leitete Theo Bergmann weiter, Kühlwetter, ganz Torjäger, staubte ab. In der 28. Minute konnte Jan Löhmannsröben nach Bergmann-Pass und Kühlwetter-Zuspiel die Führung aufstocken, der engagierte Zweikämpfer aber schloss vorschnell und unplatziert ab. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. Der KFC startete mit dem Ex-Lauterer Osayamen Osawe, Leihgabe aus Ingolstadt. Der schnelle Stürmer versuchte viel, war gut unterwegs, aber Carlo Sickinger wusste ihn immer wieder zu stellen. Gedankenschnelles Erfassen der Situation, kluge Spieleröffnung samt gekonntem Kopfballspiel zeichneten den 21-Jährigen auch gestern Abend aus. Klar erkennbar, dass die Lauterer versuchten, ihre Schnelligkeitsvorteile entscheidend zu nutzen. So auch Thiele in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als er Dominic Maroh stehen ließ, mit einem Schlenzer aber an Torhüter Robin Benz scheiterte. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel gab Thiele die Chance zum 3:1 vom Fuß – nach Dominik Schads Solo und Kühlwetters Hackentrick zischte des Stürmers Schuss am Ziel vorbei. In der 54. Minute dann traf Thiele mit einem kernigen Flachschuss ins lange Eck zum 3:1. Zum Alptraum für Ex-Nationalspieler Kevin Großkreutz geriet Tausendsassa Pick, dessen klasse Vorarbeit Kühlwetter nicht nutzte, an Benz scheiterte (62.). Glück für Lautern, dass Beister nur den Pfosten traf (66.). Stark beim FCK: das Flügelspiel, auch dank Dominik Schad. Bemerkenswert: das Kollektiv mit dem auch im Rückwärtsgang hoch engagierten Bergmann und dem stark verbesserten Mads Albaek. Großartig herausgespielt war das 4:1: Kühlwetter passte auf Schad, der bediente Thiele – sein siebter Saisontreffer, dazu neun Torbeteiligungen. Das 2:4 Grimaldis nach Aigner-Pass – Folge Lauterer Übermuts. „Da fehlte auch bei uns die Kraft. Es war eine überragende Mannschaftsleistung“, bilanzierte Sickinger später. „Ich bin glücklich über meine Tore, dafür arbeite ich“, sagte Thiele nach dem hoch verdienten Sieg. Nach dem 2:4 machten die Lauterer noch einmal Dampf. Kühlwetter nach Pick-Pass (81.), Hainault und Sickinger mit einer Doppelchance (82.) und Thiele (83.) ließen beste Möglichkeiten liegen. Dennoch war Trainer Hildmann vollends zufrieden, suchte kein Haar in der Suppe. „Es war auch spielerisch eine sehr gute Partie von uns“, sagte der Coach, „der Ball ist gut gelaufen, dazu hat wohl auch der neue Rasen beigetragen.“ Nicht gut für die Uerdinger – sie kamen selten hinterher.
So spielten sie
KFC Uerdingen:Benz - Großkreutz, Maroh (57. Erb), Lukimya, Dorda - Beister, Konrad (57. Kefkir), Matuschyk, Litka - Grimaldi, Osawe (73. Aigner) 1. FC Kaiserslautern: Grill - Kraus, Sickinger, Hainault - Löhmannsröben, Albaek - Schad, Bergmann (83. Fechner), Pick (79. Gottwalt) - Thiele (89. Huth), Kühlwetter Tore: 1:0 Beister (10.), 1:1 Pick (16.), 1:2 Kühlwetter (18.), 1:3 Thiele (54.), 1:4 Thiele (73.) , 2:4 Grimaldi (78.) - Gelbe Karten: Lukimya (2) - Hainault (4) - Beste Spieler: Benz, Beister - Thiele, Sickinger, Pick, Kühlwetter, Schad - Zuschauer: 5346 - Schiedsrichter: Schröder (Hannover).
