1. FC Kaiserslautern FCK: Toni lebt seinen Traum
Antonio Jonjic hat sich beim 1. FC Kaiserslautern nach vorne gespielt. Der 19-jährige Rechtsaußen ist auch eine Option für das Drittliga-Derby morgen (14 Uhr) beim Karlsruher SC. Bei der SG Limburgerhof begann das Talent, mit dem FCK will Jonjic in die Zweite Bundesliga.
Der Talentschuppen des 1. FC Kaiserslautern liefert und liefert und liefert: Jetzt ist Antonio Jonjic (19) bei den Profis angekommen, hat im neuen Jahr nach einer starken Halbserie in der U21 den Sprung in den Drittliga-Kader geschafft. Jonjic spielt auch in den Überlegungen des Trainers für das Derby im Karlsruher Wildpark durchaus eine Rolle. Es muss nicht unbedingt nur die Joker-Rolle sein. „Was er geleistet hat, hat er sich selbst erarbeitet. Er ist frech, spielt frei von der Leber weg. Er ist, auch wenn er aus dem Kalten kommt, sofort da“, lobt Trainer Sascha Hildmann den jungen Außenstürmer, der mit starker Ballmitnahme, guten Flanken und hohem Tempo Akzente zu setzen vermag. Jonjic hat Mut zum Risiko.
"In der Vorbereitung der beste Mann"
Er durfte im Januar nach guten Leistungen in der Oberliga und beim sporadischen Training mit den Profis mit in deren Trainingslager nach Spanien und wurde danach vom begeisterten Cheftrainer befördert. „Toni war in der Vorbereitung mit der beste Mann“, anerkennt Co-Trainer Alexander Bugera. „Er ist einer, der die Eins-zu-eins-Situationen sucht, schnell, technisch gut“, lobt Bugera das Talent, das er in der U19 kennen und schätzen lernte. Jonjic sieht sich nach der Beförderung zu den Profis wie auf Wolke sieben. „Ein Traum! Ich dachte nicht, dass das so schnell geht. Ich war ja nur ein halbes Jahr bei der U21. Ich kann nur sagen: Danke, Hans-Werner Moser. Danke, Alex Bugera. Ich habe den beiden sehr viel zu verdanken und hab’ in der U21 mein bisher bestes Jahr gespielt“, sagt Jonjic, der beim 2:0 gegen Großaspach ein mutiges Kurzdebüt bei den Profis gab, beim 0:0 gegen Halle nach 53 Minuten kam und mit Mut und Geradlinigkeit gefiel.
Nächster Karriereschritt
„Einfach nur geil“, schwärmt der 19-Jährige vom Feiern mit den Fans in der Westkurve. Er hat den nächsten Karriereschritt getan, gesteht aber offen und ehrlich Defizite ein, weiß, dass er sich weiter verbessern muss. „Ich bin noch nicht ganz zufrieden, was die Ausdauer angeht. Da ist viel mehr Tempo gefordert“, sagt Jonjic. Gerade das schnelle Umschalten bei Ballverlusten ist ein Muss. Er muss aufholen! Dafür schuftet er – auch in der Freizeit. „Ich habe keine anderen Hobbys. Es klingt komisch – aber ich trainiere auch wenn wir frei haben.“ Toni Jonjic ist in Ludwigshafen geboren, hat eine Wohnung in Kaiserslautern, lebt aber zumeist daheim in Limburgerhof vor den Toren von Ludwigshafen. Er hat noch zwei jüngere Schwestern und genießt die Zeit im Elternhaus. Bei der SG Limburgerhof begann er mit dem Fußball, über die Zwischenstation SV Waldhof ging’s nach Hoffenheim, ehe Jonjic bei der U15 des FCK landete. „Alles richtig gemacht“, sagt der Techniker, der einen deutschen Pass besitzt. Sein Vater ist Kroate, die Mutter Italienerin. „Mein Vater ist bei jedem Spiel von mir, der war auch in Münster, meine Mutter ist oft dabei“, sagt Jonjic, der kein Vorbild hat, aber Messi sehr gerne spielen sieht. Das Fußballer-Herz des Jungprofis schlägt für Kroatien. „Wenn die Kroaten ausscheiden, bin ich aber für Deutschland“, erzählt er.
"Die Einstellung war sein Problem"
„Es war abzusehen, welches Potenzial Toni fußballerisch besitzt. Die Einstellung war sein Problem. Seit er sich auf den Fußball konzentriert, geht es nach oben“, sagt Marco Laping, der Jonjic in der U19 unter seinen Fittichen hatte. „Das Highlight bei der U19 war das Pokalfinale in Berlin“, erinnert sich Jonjic gerne ans Endspiel, auch wenn das gegen den SC Freiburg 1:2 verloren ging. Damals half er als rechter Verteidiger aus. Noch eineinhalb Jahre läuft sein Vertrag beim FCK. Stammspieler werden will er „so bald wie möglich“ – „und dann auf alle Fälle mit dem FCK in die Zweite Liga aufsteigen. Wenn nicht jetzt, dann dann … “