1. FC Kaiserslautern FCK: Japaner lernt von Ehrmann-Schule

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»Schnuppert« als Torwarttrainer beim FCK: Takuya Matsumoto.

Der Name Gerry Ehrmann zieht. Der Japaner Takuya Matsumoto ist seit zehn Monaten als Torwarttrainer hilfreicher und fleißiger Gast bei verschiedenen Mannschaften des 1. FC Kaiserslautern. Der 39-Jährige nimmt vor allem zwei wichtige Erkenntnisse mit nach Hause.

Seine Frau war alles andere als begeistert. „Du willst ein Jahr ins Ausland, um die Hälfte von dem zu verdienen, was du jetzt verdienst?“ Ihn umstimmen? Keine Chance. Die Wissbegierde siegte. Takuya Matsumoto wollte unbedingt für eine Saison nach Deutschland, zum 1. FC Kaiserslautern. Um zu lernen. „Hier gibt es eine sehr gute Torwartausbildung“, sagt der aus Funabashi bei Tokio stammende Torwarttrainer des japanischen Zweitligisten Kashiwa Reysol. Der japanische Fußballverband und die Profiliga J-League machten die Auslandssaison möglich, übernahmen Matsumotos Bezahlung. Und natürlich musste auch der FCK zustimmen. Kontaktmann war der seit 2011 in Kaiserslautern lebende Manager Ichiro Nakayama von der Beraterfirma ACT Sports Group mit Sitz in Niederkirchen bei Deidesheim.

Bei der U21 Lennart Grill trainiert

Seit dem 23. Juli 2018 ist Matsumoto in der Pfalz, „schnuppert“ und arbeitet im Nachwuchsleistungszentrum der Lauterer im Sportpark Rote Teufel auf dem Fröhnerhof. Neben dem nun scheidenden, künftig für 1860 München tätigen NLZ-Leiter Manfred Paula war Torwart-Koordinator Sven Höh Matsumotos wichtigster Ansprechpartner beim FCK. Matsumoto hat bei der U21 anfangs auch Lennart Grill trainiert, bevor dieser zu den FCK-Profis in die Drittliga-Mannschaft „hochging“ und dort nach der Winterpause zur Nummer eins wurde. Der japanische Hospitant hat im Sportpark Rote Teufel volles Programm, assistiert oder übernimmt zeitweise das Torwarttraining der Junioren, von der U21 bis zur U10. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.

U19-Torwart bei Unterhaching

Der freundliche Japaner spricht gut Deutsch, hat seine Kenntnisse rechtzeitig für sein Abenteuer aufgefrischt. Vor etwa 20 Jahren war er schon einmal für längere Zeit in Deutschland – in München. Als aktiver Torwart hat er für die U19 und für die zweite Mannschaft der SpVgg Unterhaching gespielt, in der Sportschule Oberhaching gewohnt. „Ich habe aber gemerkt, dass ich als Profitorwart keine Chance hatte“, sagt Matsumoto rückblickend. Er entschied sich, Torwarttrainer in seiner Heimat zu werden. „In diesem Beruf arbeite ich jetzt seit 20 Jahren“, sagt der schmale 39-Jährige. Sechs Jahre lang war er Torwartausbilder bei den Junioren in Kawasaki. Seit 13 Jahren ist er bei Kashiwa Reysol, hat dort in der Jugend und zuletzt bei der ersten Mannschaft unzählige Torleute ausgebildet. Einer seiner Schützlinge, Kosuke Nakamura, war bei der WM 2018 zweiter Torwart des japanischen Nationalteams, erzählt Matsumoto stolz.

Ter Stegen und Leno als Vordbilder

Gerry Ehrmann, sozusagen den Begründer der legendären Lauterer Flugschule, hat Matsumoto auch kennengelernt. Die wichtigsten Erkenntnisse aus seiner Zeit in der berühmten FCK-Torwartschule? „Besseres Verhalten in Eins-gegen-eins-Situationen und mehr Mut und Erfolg beim blitzschnellen Treffen von Entscheidungen im Spiel“, sagt Matsumoto. „In Japan gehen die Torhüter oft zu aggressiv vor und treffen dann die falsche Entscheidung. Hier bleiben die Torleute auch mal stehen oder gehen im Zweikampf einen Schritt zurück. In Japan gehen sie zu oft schnell nach vorne.“ Vorbilder sind für Matsumoto vor allem die deutschen Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen und Bernd Leno. „Ter Stegen ist für uns ein gutes Lehrbeispiel für Top-Technik, und er trifft meistens die richtigen Entscheidungen auf dem Platz. Leno hat sich bei Arsenal super entwickelt, bietet ein tolles Gesamtpaket.“ Am Sonntag fliegt Matsumoto wieder nach Hause. „Am meisten freue ich mich natürlich auf meine Familie.“ Auf seine Frau, seinen Sohn (10) und seine Tochter (5). Sie sind froh, dass Takuya Matsumotos nächster Plan ihn nicht wieder 9500 Kilometer weit weg von zu Hause führt. Er kehrt zu Kashiwa zurück, liebäugelt mit einem Job als nationaler Torwartausbilder. Damit es bald einen japanischen Bernd Leno gibt. Oder – wer weiß – einen japanischen Gerry Ehrmann.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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