1. FC Kaiserslautern Halil Altintop zieht Schlussstrich

Vorbei: Halil Altintop im FCK-Dress.
Vorbei: Halil Altintop im FCK-Dress.

«HERXHEIM.» Trainieren, wo andere Urlaub machen. Malochen, wo andere schlemmen, die Seele baumeln lassen. Der Drittliga-Kader des 1. FC Kaiserslautern residiert seit Sonntag im Hotel Krone in Herxheim-Hayna. Die Stimmung scheint gut bis prächtig. Die Hausherren zeigen Flagge. Die FCK-Fahne symbolisiert, wer Einzug im Vier-Sterne-Haus gehalten hat. „Super! Zwei gute Plätze, der Wald vor der Tür, das Essen ist zu gut für ein Trainingslager“, schwärmt Trainer Michael Frontzeck. Nicht mehr dabei ist – wie gestern berichtet – Halil Altintop. Dem Wunsch des 35-Jährigen, seinen bis 30. Juni 2019 laufenden Lizenzspielervertrag sofort aufzulösen, wird der FCK nachkommen, bestätigt Sportvorstand Martin Bader. „Nach einem Gespräch mit der Sportlichen Führung des Vereins habe ich mich entschieden, meine aktive fußballerische Karriere nicht mehr fortzusetzen. Mit dem FCK werde ich jetzt Gespräche über eine mögliche Einbindung im Nachwuchsleistungszentrum führen“, erklärt Halil Altintop seine Planungen. Bader: „Halil kann auf eine lange und große Karriere zurückblicken, hat als Fußballer viel erreicht und viel Erfahrung gesammelt. Jetzt besprechen wir eine mögliche Perspektive für ihn an unserem Nachwuchsleistungszentrum, beispielsweise als Co-Trainer bei unserer U19 und als Individualtrainer für unsere jungen Talente.“ „Halil und ich, wir haben kurz vor Saisonende über die Zukunft gesprochen. Zweite oder Dritte Liga, das unterscheidet sich nicht groß im physischen Bereich“, bedeutet Frontzeck. Altintops Anspruch war zu spielen, Start- und Stammspieler zu sein, nicht nur der heimliche Kapitän und Kurzarbeiter. So reifte wohl der Schluss, den Schlussstrich zu ziehen. „Eine sehr kluge und weise Entscheidung“ nennt Frontzeck Altintops Entschluss: „Halil hat eine wunderbare Karriere hinter sich. Er macht jetzt den nächsten Schritt. Es ist für alle ein guter und sauberer Schnitt.“ Altintop, seit 31. Januar 2018 wieder beim FCK, kam 2003 von der SG Wattenscheid zum FCK, spielte drei Jahre in der Bundesliga für die Roten Teufel. Schalke 04, Eintracht Frankfurt, Trabzonspor in der Türkei, FC Augsburg und Slavia Prag waren die weiteren Stationen. 351 Bundesligaspiele (67 Tore) und 38 Länderspiele (acht Tore) für die Türkei stehen für den Deutsch-Türken zu Buch. Die Altintops haben drei Kinder. Intensive Tage von Sonntag bis Sonntag hat der Trainer der kickenden Belegschaft versprochen. Er hält Wort – dafür sorgt vor allem auch Athletik- und Fitnesscoach Bastian Becker. Um 7.30 Uhr geht’s los. Waldlauf. „Ein Regenerations- und Aktivierungslauf“, beschreibt der Cheftrainer die Anforderungen. Auf dem Rad geht’s um 10.30 Uhr über den schmucken Radweg von Hayna ins Herxheimer Sportzentrum. „Es geht hier um die Basics, Grundlagen- und Ausdauertraining, Stabi-Übungen mit Übergang zum Krafttraining“, schildert der Coach das „Aufwärmprogramm“. Dann rollt der Ball – gestern in gleißender Sonne. Die Torhüter schuften und schwitzen – Gerry Ehrmann ist in seinem Element. Nach 90 Minuten geht’s zurück ins Hotel, um 13 Uhr ist Mittagessen. „Mensch, bin ich müde“, sagt „Heimkehrer“ Hendrick Zuck. „Hotel und Essen – überragend“, schwärmt der Ex-Erfurter Elias Huth, eine junge Stürmerhoffnung. Er weiß, was die Dritte Liga erfordert, er weiß, dass es sinnvoll ist, Kondition zu bolzen. Um 16.30 Uhr geht’s in drei Gruppen – nach den Ergebnissen der Laktattests zusammengestellt – zum Waldlauf. Intensive 50 Minuten warten. Der „Quälix vom Betze“ heißt Basti Becker. Er nimmt’s lächelnd.

Michael Frontzeck.
Michael Frontzeck.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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