1. FC Kaiserslautern FCK-Fan-Klub „Berliner Bagaasch“: „Ein Stück Heimat in der Fremde“

Sie führen den FCK-Fan-Klub „Berliner Bagaasch“: Martina Oßwald und Axel Adam. Das Bild stammt vom Besuch der beiden in der Wald
Sie führen den FCK-Fan-Klub »Berliner Bagaasch«: Martina Oßwald und Axel Adam. Das Bild stammt vom Besuch der beiden in der Waldgaststätte Beckenhof bei Pirmasens am vergangenen Donnerstag.

«PIRMASENS.» In der Kolumne Sport-Plauderei stellen wir Menschen vor, die sich hinter den Kulissen engagieren. Heute: Axel Adam (51), der 1. Vorsitzende des FCK-Fan-Klubs „Berliner Bagaasch“, und Martina Oßwald (45), die aus Pirmasens stammende 2. Vorsitzende des von Pfälzern in Berlin gegründeten Klubs. Die „Bagaasch“ feiert am 7. Juli 20. Geburtstag. Adam arbeitet als Plakatierer in der Werbung, Oßwald ist Sachbearbeiterin beim AOK-Bundesverband.

Der 1. FC Kaiserslautern weiß in der Bundeshauptstadt ja treue Freunde. Wie viele Mitglieder hat die „Berliner Bagaasch“ aktuell?Axel Adam:

48, der Großteil Pfälzer, ein paar Original-Berliner und einige Saarländer. Ich bin in Leipzig geboren, bin 1989 aus der DDR ausgereist und zufällig nach Kaiserslautern gekommen. Ich habe sechs Jahre in Lautern gelebt. Klar, dass man dann zum Betze geht. Ich trage zwei Klubs im Herzen; den FCK und Chemie Leipzig. Beide sind abgestiegen, der FCK aus der Zweiten Liga, Chemie aus der Regionalliga. Martina Oßwald: Die „Bagaasch“ – das ist ein Stück Heimat in der Fremde. Ich bin seit zehn Jahren dabei, aber schon immer FCK-Fan, habe 1996 beim Abstieg aus der Bundesliga auf meinem Bett im Studentenwohnheim in Bonn gesessen und geweint. Ein Bayern-Fan hat mich getröstet. Und 1998, als wir Meister wurden, hat er mich ein Jahr lang nur Absteiger genannt. Der durfte das ... Der FCK ist erstmals drittklassig. Gilt der Satz „Liebe kennt keine Liga“? Martina Oßwald: Natürlich! Man sucht sich ja nicht den Verein aus – der Verein sucht sich Dich aus. Beim ersten Mal, beim ersten Abstieg, tut es noch richtig weh ... Axel Adam: Die Liga spielt keine Rolle. Bitter, dass wir kein Heimspiel mehr haben. Wir spielen nicht mehr bei Hertha, nicht mehr bei Union. Martina Oßwald: Wir waren dann ja auch immer Gastgeber für viele Fans, die aus der Pfalz mitgekommen sind. Axel Adam: Ich hatte immer die Bude voll, sieben, acht Leute. Martina Oßwald: Einer hat sogar in der Badewanne übernachtet. Axel Adam: Wir haben auch immer eine Saisonabschlussfahrt im Programm, da wird auch übernachtet, irgendetwas Kulturelles wird unternommen, Bier getrunken. Martina Oßwald: Kurios war’s einmal in Paderborn. Da waren wir mit der Bahn, da haben wir einen vergessen, auf einmal gemerkt, das ist ja gar nicht Chrissi neben Olli. Der war bei McDonalds. Da musste einer mit dem Gruppenticket nochmal zurück. Trainer Michael Frontzeck hat Euch ja im März einen FCK-Wimpel mit Autogramm geschickt. Habt Ihr schon einen passenden Platz dafür gefunden? Axel Adam: Nein, noch nicht. Wir hatten ja jahrelang eine Stammkneipe, den „Gun Club“ am Prenzlauer Berg. Der Wirt war Pfälzer, da hatten wir ein extra Regal. Vor drei Jahren hat er zugemacht, jetzt sind wir im „Tagblatt“ zu Gast. Die Pokale und dergleichen habe ich momentan bei mir daheim, die können wir dort nicht aufstellen. Ihr trefft Euch dort ja vor allem, um gemeinsam die FCK-Spiele zu sehen. Axel Adam: Du hast dort einen Anlaufpunkt, wenn Du FCK-Fan bist. Martina Oßwald: Wir haben im Januar ja auch unser Kicker-Turnier mit zehn, zwölf Fan-Klubs. Beim Kickern sind wir quasi die Bayern und fast immer vorne. Die nennen uns gerne Akademikerklub – nicht ganz zu Unrecht. Bei uns findet man einen Maler eher schlecht, dafür Anwälte, Lehrer, Bankdirektoren. Wir haben Mini-Golf mit den Düsseldorfern gespielt, einen Staffellauf und ein Pub-Quiz mit Nürnberg. Am 7. Juli feiert die „Bagaasch“ 20. Geburtstag, da feiert man mit anderen Klubs zusammen. Axel Adam: Das ist friedlich, cool. Aber jeder gibt seine Fußballsprüche zum Besten. Da muss man mit leben können. Thema Ausgliederung ... Axel Adam: Wenn ich zur Versammlung hätte gehen können, weiß ich nicht, wie ich mich entschieden hätte. Wenn die Chance besteht, einen Investor zu bekommen ... Tradition ist schön, aber du musst auch überleben. Martina Oßwald: Das ist ein zweischneidiges Thema. Auf der einen Seite muss das wohl sein, auf der anderen gibt man ein Stück Tradition auf. In welchen Stadien wollt Ihr dem FCK den Rücken stärken? Axel Adam: Das hängt auch von der Terminierung ab. Montagsspiele, die jetzt auch in der Dritten Liga kommen, sind nicht günstig für uns. Wir werden versuchen, überall im Osten dabei zu sein: Zwickau, Rostock, Jena, Halle. Als Fan freut man sich, gegen so viele Traditionsvereine zu spielen, ganz neue Stadien wie in Halle kennenzulernen. Der Verein muss aber das Finanzielle sehen und nach oben. Martina Oßwald: Ja, Braunschweig ist auch noch gut erreichbar. Und wir freuen uns auch über den Aufstieg von Cottbus, das ist auch nicht weit. Am Sonntag startet der FCK in die Saisonvorbereitung. Habt Ihr Euch schon mit dem neuen Kader beschäftigt? Axel Adam: Ich noch gar nicht. Das mache ich erst kurz vor dem Start. Was mich ein bisschen nervt, sind die vielen Gerüchte, wer kommt und dann doch nicht kommt. Martina Oßwald: Ich finde schön, dass Florian Dick wieder da ist. Wie beurteilt Ihr Trainer Michael Frontzeck? Martina Oßwald: Ich finde gut, dass er bleibt. Er macht einen guten Eindruck. Ich fand aber schade, was mit Jeff Strasser passiert ist. Er hat wunderbar zu uns gepasst. Axel Adam: Frontzeck finde ich gut, gerade in der Rückrunde hat die Mannschaft ja recht gute Leistungen gezeigt, obwohl es am Ende nicht ganz gereicht hat. Er ist sehr bodenständig. | Interview: Horst Konzok

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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