1. FC Kaiserslautern Energieschub oder Nackenschlag für FCK?
Zum Wiederauftakt der Punktrunde tritt der FCK am Mittwoch (18.30 Uhr) beim Drittletzten des Unterhauses, beim SV Darmstadt 98 an.
Das „Bölle“, das Stadion am Böllenfalltor, ist mit rund 17.000 Zuschauern ausverkauft.Einen kleinen Blumentopf mit Glücksklee und Schornsteinfeger hat Kaiserslauterns Chefcoach Jeff Strasser nach dem Training von Platz vier am Fritz-Walter-Stadion mit in die Kabine genommen – ein Fan hatte den Glücksbringer für Strasser bei den Ordnern abgegeben, die das nichtöffentliche Üben auf dem Betzenberg „schützen“. Glück können die Roten Teufel in den restlichen 16 Punktspielen dieser Saison sehr gut gebrauchen – neben all den anderen Faktoren, die Strasser und seine Spieler beeinflussen können. Lauf- und Willensstärke sowie Kampfkraft gehören ebenso dazu wie all die technischen und taktischen Fertigkeiten sowie nicht zuletzt positives Denken.
Positives Denken gefragt
Das versuchen Sportdirektor Boris Notzon und das Trainerteam samt Torwartspezialist Gerry Ehrmann den Profis vorzuleben, ohne die extrem prekäre Lage am Rande der Drittklassigkeit und die Realität des Sieben-Punkte-Rückstands auf den heutigen Gegner zu verkennen. „Jeff, Gerry Ehrmann und ich haben selbst das FCK-Trikot getragen, wir wissen, was es bedeutet, für diesen Verein zu spielen. Es geht hier um den FCK, das haben wir den Spielern immer wieder verdeutlicht“, betont Assistenztrainer Alexander Bugera.
Neuzugänge sollen Struktur geben
Die Startelf der Lauterer heute in Darmstadt wird der 4-4-2-Grundformation entsprechen, die bei der mit 1:0 gewonnenen Generalprobe gegen den FC Midtjylland einen guten Auftritt hingelegt hat. Die beiden Winterzugänge Ruben Jenssen (29) als Pass- und Flankengeber im linken Mittelfeld und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (33) als Innenverteidiger. Callsen-Bracker und Marcel Correia haben im Abwehrzentrum Stipe Vucur und den heute ohnehin erkrankt fehlenden Patrick Ziegler vorerst verdrängt. „Ich bin wegen der Chancen hier, nicht wegen der Risiken“, sagt Callsen-Bracker, Leihgabe des FC Augsburg. „Ich habe große Erfahrung, die es an die Jüngeren weiterzugeben gilt. Ich versuche, zu helfen, wo es geht, auf dem Platz viel zu sprechen.“ Strasser sieht Jenssen und Callsen-Bracker als wichtige Ordnungselemente für die Struktur des Teams. Fürs zentrale Mittelfeld sind bis zum Transferschluss am 31. Januar weitere Neuzugänge geplant. „Aber wir werden nicht in Aktionismus verfallen“, betont Strasser. Das Motto: lieber keinen Neuen mehr als irgendeinen, der im Zweifel nicht besser ist als die, die schon unter Vertrag stehen.
Eigenkapitalbeschaffung wird vorbereitet
Im Hintergrund laufen derweil weitere Vorbereitungen zur Eigenkapitalbeschaffung. Die ist so oder so dringend nötig – ob nun der Verbleib in der Zweiten Liga gelingt oder nicht. „Die Ausgliederung ist ligaunabhängig“, sagt Finanzchef Michael Klatt, zugleich kommissarischer Vorstandsvorsitzender, „wir sollten diese Chance nutzen und den Verein so aufstellen, dass er Eigenkapital aufnehmen kann – damit er eine vernünftige Finanzierungsbasis hat.“ Eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Ausgliederung soll es aber frühestens im Juni geben. Zunächst sollen die FCK-Profis auf dem Rasen Taten sprechen lassen mit Toren und Punkten. Jeff Strassers neuer Glücksbringer kann da nicht schaden. SO SPIELEN SIE SV Darmstadt 98: Heuer Fernandes - Großkreutz, Bregerie, Sulu, Holland - Kamavuaka, Niemeyer - Kempe, Atik - Rosenthal - Platte – Es fehlt: Stark (Gelbsperre) 1. FC Kaiserslautern: Müller - Mwene, Callsen-Bracker, Correia, Guwara - Moritz, Seufert - Borrello, Jenssen - Andersson, Osawe – Ersatz: Sievers, Kessel, Vucur, Fechner, Osei Kwadwo, Kastaneer, Müsel - Es fehlen: Spalvis (Rotsperre), Albaek (Reha nach Schambein-Operation), Halfar (Hüftprobleme), Modica (Muskelfaserriss), Przybylko (Mittelfußverletzung), Ziegler (grippaler Infekt) Schiedsrichter: Dankert (Rostock) Hinrunde: 1:1
