1. FC Kaiserslautern „DJ Lö“ steht auf Ballermann-Musik
Der zweite Sieg des 1. FC Kaiserslautern gegen eine Spitzenmannschaft nach dem 2:0 gegen Uerdingen: Das 1:0 (0:0) im Derby beim Drittliga-Zweiten Karlsruher SC soll am Sonntag (13 Uhr) gegen den FSV Zwickau unbedingt verzinst werden.
„Wir müssen nachlegen“, fordert Sascha Hildmann. Der Lauterer Trainer war schon nach dem Erfolg im Wildpark mit den Gedanken beim kommenden Heimspiel. Hildmanns Maßnahmen greifen. Wenn zur gewonnen Defensivstabilität auch noch mehr Angriffsqualität käme ... Die Dreier-Abwehrkette, diesmal mit dem schnellen Carlo Sickinger als Bindeglied zwischen den rustikal-konsequenten Kevin Kraus und André Hainault, lässt wenig anbrennen. Lennart Grill blieb in drei von vier Drittliga-Einsätzen ohne Gegentor. Der 20-Jährige besticht durch Ruhe und Klasse, dirigiert laut – eine wirkliche Nummer 1! „Der FCK hat es gut verteidigt“, anerkannte der enttäuschte KSC-Coach Alois Schwartz nach dem Ende der Erfolgsserie mit elf Spielen ohne Niederlage: „Wenn man die 90 Minuten sieht, dann war das zu wenig, was wir abgeliefert haben.“
Derbysieg pusht
„So ein Derbysieg pusht eine Mannschaft, bringt viel positive Energie“, sagte Torhüter Grill. Was Carlo Sickinger zu bestätigen weiß. Der gebürtige Karlsruher genoss den Auswärtssieg bei seinem Heimspiel ganz besonders: „Das ist schon ein tolles Gefühl, noch besser, als es bei einem Sieg ohnehin ist. Wir sind alle überglücklich. Diese Emotionen bei der Feier mit den Fans, das will man gerne öfter erleben.“ Atemberaubend ist die Entwicklung von Dominik Schad. Er kam aus der Regionalliga, aus der Reserve der SpVgg Greuther Fürth, machte dem großartigen Sportsmann Florian Dick den Stammplatz streitig und sorgte mit seinem ersten Tor als Profi auch noch für den umjubelten Derbysieg. „In der ersten Halbzeit hat uns etwas der Mut gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir es nach vorne besser gemacht“, sagte der 21 Jahre alte Außenbahnspieler. „Es war auch ein Sieg des Willens. Hinten weiter gut stehen und dann zur Not auch mal mit einem Tor gewinnen, so müssen wir auch die nächsten Spiele angehen.“
Fechner zahlt Vertrauen zurück
Dass drei Punkte eingetütet wurden, war auch ein Verdienst von Gino Fechner. Der Ballschlepper, der – das wird gemessen – die meisten Trainingskilometer abreißt, dankte für das Vertrauen in der Startelf mit Zweikampfstärke und konsequentem Tun. Der 21-Jährige aber ist auch gefordert, den entscheidenden Pass im letzten Drittel zu liefern, sein Spiel effektiver zu machen. Auch für Christian Kühlwetter war es der erste Sieg in einem Südwestderby. „Flo Dick stand später beim Jubel mit den Fans neben mir und hat gesagt: Genieß’ es. Wir konnten den Fans mit dem Derbysieg einiges zurückgeben“, meinte der Mittelstürmer, der mit einem Pfostenschuss Pech hatte. Mit Blick auf das Tor des Tages durch Schad sagte Passgeber Kühlwetter: „Ein super Ball auf mich von Lö!“ Nun, „Lö“, Jan Löhmannsröben, gab kämpferisch nach der Pause das Signal: Wir wollen mehr. Und er genießt es nach erfolgreicher Arbeit auch, den Kabinen-DJ zu geben, verriet der junge Antonio Jonjic, der nach der Pause kam und die Mannschaft merklich beflügelte. „Lö ist natürlich unser DJ, ein bisschen auch noch Florian Pick. Lö mag Ballermann-Musik“, sagte Jonjic. Das war im engen Kabinentrakt des Wildparkstadions am Samstagnachmittag deutlich zu hören. „Der Trainer hat mir vor der Einwechslung gesagt, ich soll Spaß haben. Den hatte ich ...“, sagte Jonjic, der Lausbub mit dem großen Repertoire, nach seinem dritten, seinem bisher längsten Einsatz. Gut möglich, dass am Sonntag das Startelfdebüt folgt; denn Christoph Hemlein, den Jonjic in Karlsruhe nach 45 Minuten ablöste, sitzt nach der fünften Gelben Karte auf der Strafbank. Aber Hemlein lebt auch auf der Bank mit seiner Mannschaft, mit seinen Kollegen. Das war auch im Wildpark schön zu beobachten. Teamgeist kann beflügeln. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.
