1. FC Kaiserslautern Die „linke Klebe“

Fußball ist sein Leben, der FCK sein Verein: Harald Braner.
Fußball ist sein Leben, der FCK sein Verein: Harald Braner.

«WORMS.» Er ist ein Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga: Harald Braner trug das Trikot der Roten Teufel, als sie am 24. August 1963 im Frankfurter Waldstadion mit einem 1:1 in die neue Liga starteten. Morgen feiert Braner, Ex-Profi des 1. FC Kaiserslautern, in Worms, wo er geboren ist und lebt, im kleinen Kreis seinen 75. Geburtstag.

Die „linke Klebe“ war sein Markenzeichen. So schlug Braner 1962/63, vom SV Horchheim zum Oberligisten Wormatia Worms gekommen, in 24 Spielen 18-mal zu. „Fritz Walter war der entscheidende Mann für meinen Wechsel zum FCK“, erzählt Braner, wie er die Ikone des deutschen Fußballs in Eisenberg kennenlernte. Braner, gerade 20, unterschrieb in einem Nebenzimmer des Alsenborner Sportheims seinen Vertrag. „Mache mer ned groß rum Bu’, du kummscht zu uns“, erinnert sich Braner stolz an die Worte des Idols. „Schatzmeister Schickedanz sagte, geh mal runter zum Willy Reitgaßl, der hat was für dich.“ Reitgaßl, der Rechtsaußen des FCK, war Autoverkäufer und übergab einen Ford 17 m quasi als „Handgeld“: „Ganz in weiß mit roten Sitzen …“ Vier Jahre spielte Braner beim FCK, schoss zwölf Tore in 88 Bundesligaspielen. Die Liebe zum FCK aber ist geblieben. „Das ist mein Verein“, sagt er und wird auch heute mit seinem Sohn Frank auf dem „Betze“ der Mannschaft im Pokalspiel gegen Hoffenheim die Daumen drücken. „Sie schießen zu wenig aus der zweiten Reihe“, moniert der einstige Stürmer und erinnert sich gerne an seinen Lehrmeister Gyula Lorant: „Er sagte immer: Schieß aufs Tor – musst du die Bälle spielen wie Puskas mit links.“ 1967 wechselte Braner zum SSV Reutlingen in die Regionalliga Süd. Der Aufstieg wurde verpasst. Braner, der in 61 Spielen 24 Tore schoss, folgte dem Ruf von Trainer Radoslav Momirski nach Osnabrück. „Er hat mich zur Wormatia geholt und gefördert“, ist Braner dem einstigen Lehrmeister dankbar. 1970 und 1971 wurde Braner mit dem VfL Meister im Norden, aber der VfL scheiterte in der Bundesligaufstiegsrunde. „Ich habe mich in Osnabrück gleich wohlgefühlt, war gleich Stammspieler, es war eine wunderbare Zeit“, erinnert er sich gerne an die Jahre mit Spielern wie Willi Mumme, Dieter Baumanns oder Volker Graul. Anfang Oktober, am 11. Drittliga-Spieltag, ist ein Besuch an der legendären Bremer Brücke geplant, dann gastiert der FCK beim VfL. 1971 war Braner zu Wormatia Worms zurückgekehrt. Braners Laufbahn als Profi nahm am 13. Januar 1974 ein schreckliches Ende. Beim Spiel bei den Sportfreunden Eisbachtal erlitt er nach einem schlimmen Foul einen vierfachen Beinbruch. In insgesamt 184 Regionalligaspielen hatte er 57 Tore geschossen. Die Liebe zum Fußball aber blieb. Er war Spielertrainer beim FV Weinheim, SV Schriesheim, TuS Göllheim und SC Bobenheim-Roxheim, trainierte die U17 des FCK. Als Trainer des Oberligisten TuS Landstuhl entdeckte er den späteren US-Nationalspieler „Tom“ Dooley – in der C-Klasse. Weniger erbaulich die Kurzgastspiele als Coach im Profibereich bei Wormatia und dem FC Homburg. Bis vor zehn Jahren spielte der Linksfuß noch in der FCK-Traditionself. Heute kickt er nur noch im Garten – mit Enkel Simon, der gerade eingeschult wurde. Mit seiner Frau führte Braner lange einen Zeitschriftenladen mit Toto-Lotto-Annahmestelle in Worms, ist noch in seiner Versicherungsagentur aktiv. Sein Engagement für die Hilfe für Südindien mit dem Projekt „Entwicklung durch Fußball“ lebt.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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