1. FC Kaiserslautern „Der FCK kann auch in der Dritten Liga überleben“
Christoph Hemlein führt den Drittligisten 1. FC Kaiserslautern zum Saisonauftakt morgen (14 Uhr, live, SWR) gegen die SpVgg Unterhaching als Kapitän an. Fraglich ist der Einsatz des neuen FCK-Stürmers Andri Bjarnason. Für den gesperrten José-Junior Matuwila ist der 20 Jahre alte Jonas Scholz eine Alternative in der Innenverteidigung.
Aufsteigen? Natürlich will der 1. FC Kaiserslautern aufsteigen – da sind die Roten Teufel keine Ausnahme. Die Diskussionen über das Saisonziel sind leidig, sie erledigen sich eigentlich von selbst. Maximaler Erfolg, darum geht es im Leistungssport immer. Aber Martin Bader, der FCK-Geschäftsführer Sport, hat auch gestern mehrfach betont, dass das Aufstiegsziel nicht offensiv ausgegeben wird: Trotz der für viele Klubs wegen der geringen TV-Gelder so extrem unrentablen Drittliga-Zugehörigkeit sei der FCK in seinem zweiten Drittliga-Jahr keinesfalls zum Aufstieg verdammt. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. „Für uns geht es darum, eine Mannschaft zu entwickeln, die erfolgreich Fußball spielt.“ Das ist die von Bader kommunizierte Zielsetzung. Der FCK sei durch das Engagement von Investoren und Sponsoren in der Lage, mittelfristig wirtschaftlich in der Dritten Liga zu überleben. Verschiedene Partner des Vereins haben sich mit ihren Engagements bereiterklärt, die Verluste des FCK in Liga drei in Höhe von jährlich rund fünf Millionen Euro und mehr auszugleichen. Der langfristige Erfolg, also der Weg raus aus dem Verlustbringer, steht über allem. Es gehe darum, mit Geduld und mit Ruhe eine Mannschaft aufzubauen, die für Nachhaltigkeit stehe, betonte Bader. „Wir können langfristig kontinuierlich arbeiten. Das ist eine Botschaft: Ja, es wird in den nächsten Jahren weitergehen.“ Der noch veränderbare Etat liegt wie im Vorjahr bei rund 5,5 Millionen Euro, wie im Vorjahr kalkuliert der FCK mit 15 Millionen Euro Gesamtumsatz und 16.000 Zuschauern im Schnitt.
"Große Ehre, Kapitän zu sein"
Morgen fehlen der gelbrotgesperrte frühere Cottbuser Joe Matuwila, den wohl Jonas Scholz ersetzt, Lukas Gottwalt (Knochenödem), der Ex-Würzburger Simon Skarlatidis nach einem Haarriss am Wadenbeinköpfchen, Janek Sternberg (Muskelfaserriss im Oberschenkel), dessen Part Neuzugang Philipp Hercher übernimmt, und der aus der eigenen Jugend zu den Profis aufgerückte Anas Bakhat (Zeh entzündet). Fraglich ist, ob der neue isländische FCK-Stürmer Andri Bjarnason morgen sein Pflichtspiel-Debüt geben kann. Er hat sich am Donnerstag im Training an der Hüfte verletzt. Trainer Sascha Hildmann jedenfalls fiebert nach einer vergleichsweise kurzen, aber sehr intensiven Vorbereitung „mit guten und schlechten Spielen, die aber zur Vorbereitung dazugehören“ dem Auftakt gegen Haching entgegen. Christoph Hemlein, der bei der Wahl zum Spielerrat, dem außerdem Kevin Kraus, Christian Kühlwetter, André Hainault und Florian Pick angehören, die meisten Stimmen bekam, trägt morgen die Spielführerbinde. „Daran sieht man ja, welchen Stellenwert ich in der Kabine habe“, sagt Hemlein mit Stolz: „Es ist mir eine große Ehre, Kapitän zu sein!“ Hemlein, ein emotionaler, offener Typ, spielt mit Leidenschaft Fußball. Er gewann Respekt bei vielen Fans, als er im Schlussspurt der letzten Saison seine Leistung sehr selbstkritisch beurteilte, sich dann sehr engagiert in die Mannschaft zurück gearbeitet hatte. „Ich hatte unterschätzt, was es heißt für den FCK zu spielen“, gestand Hemlein damals. Er ist verheiratet und sieht im Dezember zum zweiten Mal Vaterfreuden entgegen. „Wieder ein Mädchen“, verrät „Locke“, wie ihn die Kollegen tauften. „Ich stehe für Kampf und Leidenschaft. Ich weiß, was ich kann – das will ich auch für die Mannschaft einbringen“, verspricht Hemlein, der viel Qualität im neuen Kader sieht: „Wenn wir den Plan des Trainers umsetzen, dann haben wir eine richtig gute Mannschaft.“