1. FC Kaiserslautern Der Bayern-Schreck

Sehr glücklich: Robert Glatzel.
Sehr glücklich: Robert Glatzel.

«München.»Robert Glatzel, 25, ein waschechter Bayer, schoss drei Tore gegen die Bayern. Und trotzdem verlor Fußball-Zweitligist 1. FC Heidenheim mit 4:5, schied am Mittwoch im Viertelfinale beim FC Bayern München aus dem DFB-Pokal aus.

Traurig und stolz zugleich stand Heidenheims Torjäger nach dem verrücktesten, aber auch besten Fußballspiel seines Lebens in der Münchner Arena. „Das war ein Spiel für die Ewigkeit“, schwärmte der 1,93 Meter große Mittelstürmer. „Wir haben soooo geil gespielt!“ Ganz besonders er: Mit seinen drei Toren hätte Glatzel dem großen FC Bayern bei dessen 5:4-Zittersieg in Unterzahl im Viertelfinale fast den K.o. versetzt. Auch Helden können verlieren! „Robert Glatzel war in Überform“, attestierte sein Trainer Frank Schmidt. Für den 25 Jahre alten Zweitliga-Torjäger Glatzel war es im Grunde ein Heimspiel. In Fürstenfeldbruck bei München ist er geboren. Und er trug auch schon das Trikot des TSV 1860 München. Dort trauten sie ihm den Sprung zu den Profis nicht zu. Konrad Fünfstück loste den Torjäger 2015 nach Kaiserslautern. 27 Tore in 47 Regionalligaspielen, vier Treffer in 19 Zweitligaspielen folgten. Im Vertragspoker winkte der damalige FCK-Sportdirektor Uwe Stöver ab: „Robert ist zu teuer.“ So heuerte der schnelle Stürmer in Heidenheim an. Glatzel war nach den 90 Wahnsinnsminuten am Mittwochabend hin- und hergerissen. „Ich bin froh über die drei Tore, darauf kann ich stolz sein. Aber das Ausscheiden ist bitter. Es überwiegt am Ende die Niederlage.“ Dreimal überwand Heidenheims Neuner, der in der Zweiten Liga in dieser Saison bislang auf zwölf Tore kommt, letzte Saison nur viermal traf, den Neuer-Vertreter Sven Ulreich im Bayern-Tor. Das 1:1 erzielte der 1,93 Meter große Glatzel mit dem Kopf. „Beim ersten Tor habe ich gemerkt, auch gegen Bayern ist das möglich. Da war die Anfangsnervosität weg.“ Nach der Pause legte er dann zweimal nach. Beim 3:4 traf er präzise mit dem rechten Fuß aus 16 Metern. „Man denkt dann gar nicht mehr daran, dass das Weltmeister sind, gegen die man da spielt“, sagte Glatzel zur Münchner Deckung mit Jérôme Boateng und Mats Hummels, den Champions von 2014. Und bei seinem Elfmeter zum 4:4 narrte Glatzel dann Ulreich mit einem Lupfer in die Mitte des Tores. „Nach zwei Toren war das Selbstbewusstsein groß, und ich mir sicher, dass der reingeht.“ Als Pokalheld verließ Glatzel seine Heimat. Der Bayern-Schreck ist nun weit über Heidenheim hinaus bekannt. Seit 2017 spielt er für den Zweitligisten, hat sich unter der Regie von Frank Schmidt auch läuferisch verbessert. Glatzel findet jetzt auch schon mal den Rückwärtsgang. Sein Vertrag endet am 30. Juni 2020. Die Bundesligisten Werder Bremen und VfB Stuttgart sollen Interesse an seiner Verpflichtung haben. Die Zahl der Interessenten könnte nach dem Dreierpack gegen die großen Bayern zunehmen. Und Glatzels bisheriger Marktwert von zwei Millionen Euro auch.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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