1. FC Kaiserslautern Das Ja-Wort der Ikone
Gerry Ehrmann schwört dem FCK auch im Abstiegsfall Treue
Gerry Ehrmann ist Kult. Der Torwart der Meistermannschaft des 1. FC Kaiserslautern von 1991, 13 Jahre FCK-Profi, seit fast 22 Jahren Torwarttrainer der Roten Teufel, seit knapp 34 Jahren im Klub, wird dem FCK auch beim Abstieg in die Dritte Liga die Treue halten. Ein Mann, ein Wort! „Ich habe drei, vier Angebote, auch aus der Bundesliga. Aber ich habe dem Verein unheimlich viel zu verdanken. Ich identifiziere mich – manchmal mehr als gut ist – absolut mit dem FCK“, formuliert die Torhüter-Ikone das Treuebekenntnis. Details der Zusammenarbeit sind noch zu klären, sagt der als Torwarttrainer so erfolgreiche gebürtige Taubersbischofsheimer. Ein erstes Gespräch mit Sportvorstand Martin Bader hat es schon gegeben. Gerry – ein Original, ein Denkmal! Aus Sorge um „seinen“ FCK schaltete sich das FCK-Mitglied Ehrmann auch in die Wahlen zum Aufsichtsrat ein, unterstützte die Kandidaten um den letztlich erfolgreichen Patrick Banf als Wahlhelfer.
Hoffnung stirbt zuletzt
Der sportliche Verfall des FCK geht Ehrmann nahe. Sehr nahe. Er leidet! Der Abstieg ist wohl nicht mehr abzuwenden. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, ein Träumer bin ich aber nicht ...“, bekundet der 59-Jährige. Er trauert – und er kämpft. „Die Trainer, die hier waren, haben alle ihr Bestes gegeben und am meisten aufs Maul gekriegt. Da müssten sich die Spieler viel mehr hinterfragen“, sagt Ehrmann, der in Enkenbach-Alsenborn lebt. Die Art und Weise, wie die Mannschaft in der Hinrunde bisweilen auftrat, brachte sein Blut in Wallung.
Ein Schutzschild
„Ich fühle mich fit, die Arbeit mit den Torhütern macht mir großen Spaß“, sagt Ehrmann, der junge Torhüter zu entwickeln weiß. Roman Weidenfeller, Tim Wiese, Florian Fromlowitz, Tobias Sippel, Kevin Trapp, Julian Pollersbeck und Marius Müller wurden auch dank ihm Bundesliga-Torhüter. Weidenfeller, Wiese und Trapp schafften es nach ihrer Lauterer Zeit gar in die Nationalmannschaft. In Ehrmann wussten und wissen sie ein Schutzschild. Harte Schale, weicher Kern. Ehrmann ist Ziehvater, ist väterlicher Freund. Für seine Jungs geht er durchs Feuer. „Ich achte schon in der D- und C-Jugend darauf zu vermitteln, was es bedeutet, für den FCK zu spielen, ein gewisses Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Es geht neben dem Talent vor allem um die Einstellung.“ Ehrmann denkt bei der Arbeit und Entwicklung der Torhüter immer perspektivisch. „Es geht bei den jungen Torhütern nicht um das Jetzt, ich denke da immer auch ein, zwei Jahre voraus“, sagt Ehrmann. Er attestiert Jan-Ole Sievers (23) eine gute Entwicklung, sieht in Lennart Grill (19) den Torhüter der Zukunft und im B-Jugendlichen Lorenz Otto (17) den nächsten Rohdiamanten, der seinen Feinschliff in der Torwartschule Ehrmann erwarten darf. „Ich wollte meine Laufbahn nicht irgendwo in der Dritten Liga beenden. Ich wollte in der Bundesliga aufhören“, sagt Ehrmann. Er lächelt. Rente mit 60 geht also nicht. FCK-Live-Ticker am Sonntag, 13.30 Uhr, unter www.rheinpfalz.de Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.