1. FC Kaiserslautern Betze-Geflüster: Und plötzlich singt das ganze Stadion

„Gigantisch“: Olaf Marschall, der im Hinspiel zum 3:0 für den FCK trifft, erinnert sich an die Uefa-Cup-Spiele 1999 gegen Kilmar
»Gigantisch«: Olaf Marschall, der im Hinspiel zum 3:0 für den FCK trifft, erinnert sich an die Uefa-Cup-Spiele 1999 gegen Kilmarnock.

Was? 20 Jahre ist das nun schon her? Uefa-Cup, 1. Runde: Mit 3:0 hat der 1. FC Kaiserslautern am 16. September 1999 das Hinspiel zu Hause auf dem Betzenberg gegen den schottischen FC Kilmarnock gewonnen. Eine ganz besondere Freundschaft nahm ihren Lauf. Die Liebe zum Klub steht über allen Ergebnissen und Tabellen, das demonstrierten die „Killie“-Fans an diesem Donnerstagabend eindrucksvoll. „Ich habe viele, viele Spiele in vielen Ländern gesehen, und dieser Moment ist mir besonders in Erinnerung geblieben“, sagt Stefan Roßkopf. Der heute 42-Jährige stammt aus Wachenheim und ist jetzt Pressesprecher beim FCK, war zuvor Pressereferent und Fanbeauftragter. Früher kickte er in der Fußballjugend des TuS. Damals, im September 1999, hat er als Fan das Heim- und das Auswärtsspiel der Roten Teufel gegen die blau-weißen Killies miterlebt. Diesen Moment, eine Szene aus dem Rückspiel, beschreibt die Zeitung „Daily Record“ mit den Worten des Killie-Fans Jim MacKenzie: „Mit Kaiserslautern, das ist besonders. Wir lagen aussichtslos hinten. 20 Minuten waren noch zu spielen. Und wir sind alle aufgestanden und haben gesungen ,We’re here ’cos we love Killie’ (Wir sind hier, weil wir Killie lieben). Dann haben die deutschen Fans miteingestimmt.“ Und plötzlich hat das ganze Stadion gesungen. Gänsehautmomente. „Das war der Wahnsinn, wie alle zusammen gesungen haben. Die Schotten haben gefeiert, obwohl sie hoffnungslos zurückgelegen haben. Das war schon gigantisch. Da stellen sich einem heute noch die Haare, wenn man daran denkt und darüber redet“, sagt der einstige Torjäger und jetzige FCK-Scout Olaf Marschall. Etwas Besonderes: Das bleiben die Spiele auch für Stefan Roßkopf. Seitdem besteht die spezielle Beziehung zwischen den Lauterern und den Killies. 0:5 in der Gesamtwertung, Uefa-Cup-Aus, aber keine blau-weiße Trübsal im Rugby Park in Kilmarnock. „Wir FCK-Fans mussten nach dem Spiel im Block warten, bis sich das Stadion geleert hat. Und die Killies haben dann vor dem Block auf uns gewartet, bis wir rauskamen. Sie wollten keinen Streit – im Gegenteil. Sie wollten mit uns noch in die Kneipe gehen, um zusammen mit uns was zu trinken“, erinnert sich Claus Günther. Der 56-jährige Dürkheimer gehört einer etwa 20-köpfigen Gruppe von FCK-Fans an, die gestern von Frankfurt aus nach Glasgow geflogen ist. „Rillo“, wie er von fast allen genannt wird, muss schweren Herzens auf das Heimspiel der Lauterer morgen gegen Zwickau verzichten. Dafür sieht er mit seinen Kumpels zwei Partien auf der Insel, die er als Dauer-Ground-Hopper sowieso immer gern besucht. Die Pfälzer fahren heute mit ihren Freunden aus Kilmarnock zum Killie-Spiel in der schottischen Premier League beim Livingston FC. Günther schaut sich dann morgen auch noch das Ligaspiel zwischen Celtic Glasgow und dem FC Motherwell an. „Die Schotten zeichnen sich dadurch aus, dass sie feierfreudig sind – und dabei sehr friedlich“, sagt Günther. Und Roßkopf meint: „Ich habe die schottischen Fans immer als sehr gesellig und trinkfest erlebt – das passt sehr gut zu den Fans unseres FCK.“ Er selbst kann nicht mit ins 46.000 Einwohner zählende Kilmarnock, das 40 Kilometer südwestlich von Glasgow liegt. Als FCK-Pressesprecher sorgt Roßkopf morgen beim Heimspiel gegen Zwickau dafür, dass die Medien ihre Gesprächspartner bekommen. Und er moderiert die Pressekonferenz. „Damals beim Rückspiel in Schottland wollten die Killie-Anhänger unbedingt Fanartikel tauschen. Ein Bild, das ich nicht aus dem Kopf kriege, ist das eines FCK-Fans, der plötzlich ein viel zu kleines Killie-Trikot trug. Er zwängte sich rein, alles schaute raus. Aber er wollte den jungen Schotten nicht enttäuschen, tauschte seinen FCK-Schal gegen ein XS-Kinder-Trikot“, erzählt Roßkopf. „Toll, dass der Fußball das kann – Menschen verbinden. Über alle Grenzen hinweg.“

Claus Günther
Claus Günther
Stefan Roßkopf
Stefan Roßkopf

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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