1. FC Kaiserslautern „An das Leben nach dem Fußball denken“

Meister des ruhenden Balles: Ricky Pinheiro.
Meister des ruhenden Balles: Ricky Pinheiro.

«MORLAUTERN.» Als er von seinen Teamkollegen zum Jubeltanz geholt wurde, wirkte Ricky Pinheiro verunsichert. „Morlauterer Jungs, Morlauterer Jungs“, sangen die Fußballer des SV Morlautern und sprangen im Kreis. Nach dem 5:0-Erfolg im Verbandsliga-Eröffnungsspiel am Freitag beim TSV Gau-Odernheim durfte das Team von Trainer Daniel Graf auch völlig zu Recht feiern.

Doch Neuzugang Pinheiro schien ein wenig überrascht. Erst SVM-Torhüter Barkary Sanyang klärte ihn auf: „Das ist ein Ritual , das machen wir nach jedem Sieg.“ Der Grund für seine Zurückhaltung trotz tollem Spiel erklärte Ex-Profi Pinheiro so: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, ja. Aber das war erst eine Partie. Es liegt doch noch ganz viel Arbeit vor uns. Das werden sicher noch ganz schwere Spiele. Erreicht haben wir noch nicht wirklich etwas.“ Der SV Morlautern gehört in dieser Saison wieder zu den Aufstiegsfavoriten. Das liegt auch an Pinheiro. Der 1,85 Meter große, in Kaiserslautern geborene Portugiese spielte in der vergangenen Saison noch beim Regionalligisten FK Pirmasens. Der heute 30-Jährige, der ab dem vierten Lebensjahr die Nachwuchsschule des 1. FC Kaiserslautern durchlief, hatte in der Saison 2008/2009 auch acht Einsätze in der Zweitligamannschaft der Roten Teufel. Danach spielte er beim VfL Osnabrück, Borussia Neunkirchen, Hessen Kassel, Wormatia Worms und SV Elversberg. Für die Wormatia machte der offensive Mittelfeldspieler von 2015 bis 2018 in der Regionalliga 94 Partien und zwölf Tore. Warum dann nun der Wechsel in die Verbandsliga? „Der Verein hat mir geholfen, eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Ich bin jetzt auch schon 30 Jahre alt. Ich muss einfach an das Leben nach dem Fußball denken“, sagt Pinheiro, der in der vergangenen Woche seinen ersten Tag als Mecha-tronik-Azubi für Kältetechnik hatte. „Der Arbeitgeber ist aus Saarbrücken, aber der Sitz meiner Arbeitsstelle ist in Kaiserslautern“, erzählt Pinheiro. Beim SV Morlautern fühlt sich der Akteur, der offiziell Ricardo Soares Pinheiro Coutinho heißt, bereits nach wenigen Wochen pudelwohl. „Ich wollte in erster Linie wieder Spaß am Fußball haben. Die Jungs sind hier auch tatsächlich super, das Umfeld ist top, die Bedingungen rund um den Verein sind gut. Ich habe aktuell wirklich großen Spaß“, sagt Pinheiro. Das war beim Sieg seiner Mannschaft am Freitagabend vor 130 Zuschauern deutlich zu sehen. Pinheiro verkörperte die Schaltzentrale in der Morlauterer Offensive und erzielte zudem mit einem klasse 18-Meter-Schuss das zwischenzeitliche 3:0. Über die 90 Minuten war er auf dem Rasen nicht nur wegen der roten Fußballschuhe einer der auffälligsten Akteure in weiß. Beinahe jede Standardsituation führte Pinheiro aus. Den Elfmeter, der zum fünften Morlauterer Treffer führte, hätte er auch treten sollen, aber der Spielmacher ließ Teamkollege Erik Tuttobene den Strafstoß ausführen. „Er hat sich gut gefühlt, wollte schießen, dann soll er das auch machen, ich habe damit gar kein Problem“, erklärte Pinheiro, ganz der Teamplayer. Auch dass der eingewechselte Joshua Alexander Smith mit dem 4:0 sein Tor machte, freute ihn: „Der Junge hat die Entscheidung, nicht von Anfang zu spielen, ohne etwas zu sagen, hingenommen und dann mit einem Tor geantwortet, das ist stark.“ Dennoch: Pinheiro will den glanzvollen Auftakt nicht überbewerten. „Natürlich ist das schon eine tolle Sache, wenn man gerade hier bei den in der vergangenen Runde so heimstarken Gau-Odernheimern mit 5:0 gewinnt. Aber es wartet noch eine lange und harte Saison auf uns“, mahnt er. In dieser Form aber ist Morlautern sicher ein Favorit. Und das Ritual des Freudentanzes im Kreis nach Spielschluss könnte in dieser Spielzeit öfter vorkommen. Ricky Pinheiro weiß darüber aber ja jetzt seit Freitagabend Bescheid.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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