1. FC Kaiserslautern Zur Sache: Speyerer FCK-Sponsor sorgt für Diskussionen
Der Mannschaftsbus ist gestern schon vorgefahren Richtung Hamburg – mit dem Gepäck an Bord. Mit dem Bus werden die FCK-Profis heute am Hamburger Flughafen abgeholt, dann geht’s Richtung Ostsee. Auch auf dem Bus prangt nun der Schriftzug des neuen Hauptsponsors Maxda Darlehensvermittlungs-GmbH. Ende vergangener Woche hat sich der FCK mit dem in Speyer ansässigen Unternehmen auf einen Einjahresvertrag geeinigt. Zur Lauterer Heimpremiere am vorigen Freitag beim 0:0 im Punktspiel gegen Eintracht Braunschweig war Maxda, zuvor bereits Banden-Werbepartner des FCK, erstmals auf der Trikotbrust vertreten. FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz betonte: „Ich freue mich vor allem darüber, dass der neue Hauptsponsor aus der Pfalz kommt.“ Maxda-Gesellschafter Heinz Volandt sagt: „Wir wollen natürlich mit unserem Engagement unseren Bekanntheitsgrad steigern.“ Maxda gibt nach eigenen Angaben monatlich einen sechsstelligen Betrag für Werbung aus, unter anderem für TV-Spots und Bandenwerbung etwa in Bochum und Düsseldorf. Ein derart hohes Einzel-Engagement wie das als FCK-Hauptsponsor, das bei geschätzten 1,25 Millionen Euro für das eine Jahr liegt, ist aber auch für den Speyerer Finanzmakler Neuland. „Wir wären das Risiko nicht eingegangen, wenn nicht die persönliche Verbundenheit zu diesem Pfälzer Verein seit 30, 40 Jahren vorhanden wäre. Und wenn Stefan Kuntz sich nicht so um uns als Hauptsponsor bemüht hätte.“ Der heute 66 Jahre alte Volandt war früher selbst Fußballer, unter anderem beim FK Pirmasens. Der Kreditvermittler ist deutschlandweit im Geschäft, beschäftigt am einzigen Standort Speyer 120 Mitarbeiter. Zum schlechten Ruf seiner Branche, zur vielfach geübten Kritik auch an Maxda und an den Konditionen des Unternehmens sagt Volandt: „Wir sind Makler zwischen Kreditnehmern und den Banken. Wir legen weder das Scoring (Bewertung der Kreditwürdigkeit des Kunden) noch den Zinssatz fest. Wir suchen für den Kunden das passende Angebot bei einer breiten Palette von Kreditinstituten.“ Maxda arbeitet mit 20 Banken aus In- und Ausland zusammen und verdient sein Geld durch Vermittlungsprovisionen, die der Kunde zahlt. Klar ist: Am besten ist es immer, die Konditionen mehrerer Banken, sonstiger Kreditanbieter und Darlehensvermittler sorgfältig zu prüfen, Vor- und Nachteile – vor allem längerfristige Folgen – genau abzuwägen. „Generell können wir sagen, dass in der Schuldnerberatungs-Landschaft Probleme mit den Angeboten von Darlehensvermittlern bekannt und Gegenstand der Beratungsgespräche sind“, heißt es bei der Diakonie Pfalz. Josephine Holzhäuser, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, rät zur Wachsamkeit und dazu, viele verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen. Sie sagt: „Augen auf! Das gilt generell bei Kreditvermittlern. Wir hatten schon Fälle, in denen die Kreditvergabe mit Koppelgeschäften über Versicherungen und Bausparverträge verknüpft war. Niemand verschenkt etwas. Je höher das Risiko für die Bank ist, desto höher ist der Zinssatz.“ (osp/zkk)