1. FC Kaiserslautern Michael Klatt zum Abstieg: „Ich bin absolut enttäuscht"

Michael Klatt.
Michael Klatt.

Hintergrund: Michael Klatt, der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, sieht in der lange fehlenden Sportkompetenz in der Vereinsführung einen Hauptgrund für den Abstieg. Klatt ist überzeugt davon, dass der DFB dem FCK die Drittliga-Lizenz erteilt.

«KAISERSLAUTERN.» Als Michael Klatt im Frühjahr 2016 beim 1. FC Kaiserslautern als Finanzvorstand anheuerte, war die Fußball-Bundesliga das erklärte Ziel. Alles sollte wieder besserwerden! Zwei Jahre später ist Klatt als Nachfolger von Thomas Gries, der im Januar gegangen wurde, Vorstandsvorsitzender. Der FCK aber ist aus der Zweiten Liga abgestiegen und kämpft um die Drittliga-Lizenz. Klatt ist sicher: Der FCK bekommt sie!

"Zu viele Baustellen"

Der tiefe Fall macht auch Klatt emotional zu schaffen. „Ich bin absolut enttäuscht. Wir hatten zu viele Baustellen, hatten in den zwei Jahren sehr viel Unruhe im Verein. Es gab häufige Personalwechsel in der Führung. Wenn man an zu vielen Stellschrauben dreht, verliert man irgendwann den Fokus“, sagt Klatt, ursprünglich für eine Führungstroika mit Stefan Kuntz (Sport) und einem Marketingmann vorgesehen. Es kam anders! „Nach dem Abschied von Uwe Stöver fehlte uns zunächst ein sportlich Verantwortlicher. Wir konnten nur reagieren, anstatt zu agieren. Dabei hatten wird durch den Pollersbeck-Transfer relativ früh Kaderbudgetsicherheit“, nennt Klatt einen Grund für den desaströsen Start in die Saison 2017/18 – trotz des 10,5 Millionen-Lizenzspieler-Etats. Klatt gesteht: „Wir waren letztes Jahr einen Punkt hinter Nürnberg und Düsseldorf. Man sieht, die haben viel richtig gemacht und wir leider nicht.“ Wie wahr!

Bader bastelt am neuen Kader

„Ich frage mich schon, was habe ich als Finanzvorstand falsch gemacht? Hätte ich meine Rolle anders interpretieren können? Stolz bin ich darauf, dass unser Finanzgebaren wieder als verlässlich eingestuft wird. Die Leute wissen, dass wir nur das ausgeben, was wir haben. Ich sage damit aber nicht, dass wir viel Geld haben …“, erklärt Klatt, der den FCK seit 1. Februar mit Sportvorstand Martin Bader führt. Der bastelt am Kader der Zukunft. Klatt arbeitet daran, Auflagen und Bedingungen für die Drittliga-Lizenz zu erfüllen: „Wir haben noch drei Wochen. Ich gehe davon aus, dass wir die Lizenz bekommen.“ Fraglich ist noch immer der künftige Hauptsponsor. „Wir sind in Gesprächen. Sicher ist, dass Top 12 nicht weitermacht. Ich denke, dass es wieder ein regionaler Partner werden wird – und das ist ja auch gut so.“

Gemeinschaftsgefühl stärken

Der Schulterschluss mit den Fans ist das A und O für den neuen FCK, betont Klatt: „Wir müssen das Gemeinschaftsgefühl weiter stärken. Die Unterstützung durch unsere Fans war überragend. Die Fans waren sehr besonnen, super motivierend. Das Banner am Sonntag – ,Ganz Lautern hasst die Polizei’ – war allerdings unangemessen. Wir haben unser Bedauern an die Polizei, mit der wie diese Saison sehr gut zusammengearbeitet haben, auch mitgeteilt.“ Ein Saisonziel ist noch nicht ausgerufen. „Wir wollen eine gute Saison spielen, die wir auch mit einem Event eröffnen wollen. Ich möchte das in unserer Situation aber nicht unbedingt Stadionfest nennen“, sagt der FCK-Chef, der bei der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 3. Juni auf die Ausgliederung der Profi-Abteilung setzt. „Wir waren bei den Info-Veranstaltungen nah an den Fans. Ich habe das Gefühl, das Offenheit und Ehrlichkeit gut angekommen sind, weil wir klargemacht haben, dass es zunächst ja nur ein Wechsel der Rechtsform ist und wir eine Form gewählt haben, in der die Mitglieder auch weiterhin wichtig sind.“

Spiel mit dem Feuer

2019 muss die Fan-Anleihe in Höhe von sechs Millionen Euro zurückgezahlt werden, 2020 die erste Rate des Drei-Millionen-Darlehens , mit dem die FCK-Führung im Sommer 2016 versuchte, den Kader zu verstärken. Der Aufsichtsrat unter Führung von Nikolai Riesenkampff und Mathias Abel hatte die Zielvorgabe Platz 1 bis 6 ausgegeben. „Das war zu euphorisch“, sagt Klatt. Das Spiel mit dem Feuer ging schief. Der FCK wurde 13.! „Die große Herausforderung ist, die Betze-Anleihe zurückzuzahlen. Das Geld könnte unter anderem durch die Ausgliederung reinkommen“, hofft der Vereinschef. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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