Eishockey Ein hartes Stück Arbeit

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MANNHEIM. Leuchtende Herzen, große Spenden und drei hart erarbeitete Punkte: Die Adler haben gestern in der SAP Arena das „Spiel der leuchtenden Herzen“ dank einer grandiosen Leistung im letzten Drittel gegen die Iserlohn Roosters mit 5:4 (1:2; 0:1; 4:1) gewonnen.

Tolle Atmosphäre vor Spielbeginn: Traditionell findet vor Weihnachten das „Spiel der leuchtenden Herzen“ statt. 13.600 Zuschauer verwandelten mit blinkenden Herzen, die es für zwei Euro zu kaufen gab, das Oval in ein rotes Lichtermeer. Obendrein kamen über 40.000 Euro für die Charity-Aktion „Adler helfen Menschen“ zusammen. Chapeau! Auf dem Eis gab es für die Mannheimer, die auf die überzähligen Niki Goc und Mirko Höfflin sowie den verletzten Ryan MacMurchy verzichteten, allerdings zunächst wenig Erhellendes. Aus einer kompakten Abwehr heraus setzen die Gäste ihre Konter und lauerten auf Chancen. Die kamen dann, als die Adler sich Undiszipliniertheiten leisteten: Zunächst musste Marcus Kink auf die Strafbank, als er Troy Milam den Helm vom Kopf schubste. Die Roosters nutzten dies in Form von Ex-Adler Christopher Fischer zum 1:0. Duplizität der Ereignisse wenig später. Diesmal musste Carlo Colaiacovo wegen eines Beinstellens weit im gegnerischen Drittel raus. Wieder schlugen die Roosters zu. Diesmal brachte Matt Halischuk den Puck über die Linie. Die Adler taten sich erneut vor heimischer Kulisse schwer, in die Zweikämpfe und damit ins Spiel zu kommen. Glück, dass die Schiedsrichter mit einigen strittigen Entscheidungen das Publikum aufbrachten, was letztlich den Adlern nützte: In eigener Überzahl gelang Matthias Plachta mit einem trockenen Schuss das 1:2. Bezeichnend der dritte Treffer der Roosters, der sich schon Minuten zuvor durch einen Lattenkracher von Marko Friedrich angedeutet hatte: Als beide Teams je einen Akteur auf der Strafbank hatten, sollten eigentlich die technisch versierteren Adler Vorteile haben. Stattdessen fassten sich die Roosters ein Herz, Larsson startete durch, Endras im Mannheimer Tor ließ prallen und Blank drückte den Puck zum 1:3 über die Linie. Egal welche Worte Adler-Coach Sean Simpson in der zweiten Drittelpause fand und welche Ideen er seinen Cracks mitgab – es wirkte und urplötzlich ging alles: 52 Sekunden waren absolviert, da arbeitete Marcel Goc die Scheibe förmlich zum 2:3 über die Torlinie. 124 Sekunden später fälschte Marcus Kink einen Schuss von Mathieu Carle ab. Der Puck knallte an den Pfosten, von dort an die Schoner des Iserlohner Schlussmannes Chet Pickard und schließlich ins Netz. Die Adler nun wie entfesselt. Von einigen Wacklern in der Defensive abgesehen, waren sie nun am Drücker. Der Lohn: Brent Raedeke besorgte mit einem satten Schuss die erstmalige Führung. Die Fans staunten, die Herzen leuchteten und die Adler jubelten. Erst recht, als Matthias Plachta mit dem 5:3 in Überzahl die Entscheidung gelang. So spielten sie Adler Mannheim: Endras – Carle, Akdag; Johnson, Colaiacovo; Reul, Richmond – Tardif, Raedeke, Plachta; Sparre, Marcel Goc, Adam; Kolarik, Festerling, Wolf; Kink, Joudrey, Arendt; Ullmann Iserlohn Roosters: Pickard – Fischer, Orendorz; Larsson, Pikkarainen; Milam, Periard – Halischuk, Jaspers, Caporusso; Button, Dziurzynsky, Wruck; Kahle, Friedrich, Blank; Bettahar; Shevyrin Tore: 0:1 Fischer (Button) 6:51, 0:2 Halischuk (Milam) 10:47, 1:2 Plachta (Festerling) 15:14, 1:3 Blank (Larsson) 37:22, 2:3 Marcel Goc (Kolarik) 40:52, 3:3 Kink (Carle) 42:56, 4:3 Raedeke (Colaiacovo) 48:48, 5:3 Plachta (Richmond) 54:08, 5:4 Friedrich (Milam) 59:02 – Strafminuten : 8 – 12 + 10 Jaspers– Beste Spieler: Richmond, Plachta – Halischuk, Milam – Zuschauer: 13.600 (ausverkauft) – Schiedsrichter: Hunnius (Berlin) / Oswald (Kaufbeuren).

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