Eishockey Eishockey: Die Adler sind wieder Meister

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Cody Lampl feiert sein Tor zum 2:0 für die Adler.

Die Mannheimer gewinnen das fünfte Spiel der Finalserie gegen München 5:4 nach Verlängerung.

Das ist mal im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren ein ganz anderes Saisonende in Mannheim: sehr spät, sehr emotional-euphorisch, sehr erfolgreich! Der bis 22.29 Uhr amtierende Meister hat seinen Meister gefunden: Durch einen dramatischen 5:4 (2:0, 2:2, 0:2; 1:0)-Erfolg nach Verlängerung im fünften Spiel der Finalserie gegen Titelverteidiger Red Bull München setzten sich die Adler gestern Abend zum siebten Mal auf den Thron der Deutschen Eishockey-Liga.

Mannheimer Powerplay

Thomas Larkin wird als Schütze des Meistertores in der 74. Minute in die Mannheimer Geschichte eingehen. Davor hatten es die Adler unnötigerweise hochspannend gemacht, einen 4:1-Vorsprung aus der Hand gegeben. Übrigens: „MVP“ der Finalserie, also wertvollster Spieler, wurde Adler-Torwart Dennis Endras – völlig zu Recht, wobei auch Ben Smith ein Kandidat gewesen wäre. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr den Liveblog zum Meister-Abend. Man durfte gespannt sein: Werden die mitunter schon am Mittwoch beim 4:0 der Adler körperlich und mental platten Münchner gleich zu Beginn die letzten Kraftreserven mobilisieren, um zu versuchen, die Adler früh zu schocken und unter nervlichen Druck zu setzen? Das Gegenteil war der Fall, die Gäste wagten sich an eine Einlullungstaktik, die sogar eine Zeit lang aufging. Bis ein Mannheimer Powerplay ihr Konzept durchkreuzte. Es war gerade abgelaufen, da wuchtete Marcel Goc die Scheibe im zweiten Anlauf ins Netz (6.).

Bebende SAP-Arena

Aufgalopp für ein Riesendrittel des Kapitäns, der auch beim 2:0 seine Kelle im Spiel hatte. Einen Konter über ihn veredelte Verteidiger Cody Lampl (12.). Jener Lampl, der schon in München getroffen hatte, der gestern wieder ran durfte und in seinem erst zweiten Play-off-Spiel der Saison also wieder zu einem offensiv entscheidenden Faktor wurde. Die SAP-Arena bebte, da hielt es auch Promis nicht auf den Sitzen - Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz und seine Ludwigshafener Kollegin Jutta Steinruck, ein großer Fan, saßen nebeneinander. Das 3:0 nach Wiederbeginn, als David Wolf die Scheibe stiebitzte und Matthias Plachta perfekt bediente, war noch nicht die Vorentscheidung. Eine fragwürdige Strafzeit gegen Nicolas Krämmer brachte München ins Powerplay, an dessen Ende der Schuss von Trevor Parkes dann doch saß – 3:1 (26.). Das nun kurze Aufbäumen der Münchner beendeten die Adler ihrerseits mit einer Drangphase – in der der wieder ganz starke Krämmer mit einer Energieleistung Tommi Huhtala das 4:1 auflegte (31.).

Mannheimer Partymarathon

Aber Münchens Moral – Respekt davor! - blieb intakt. „München hat Charakter bewiesen. Sie sind unheimlich zurückgekommen. Hut ab“, zollte Mannheims David Wolf dem entthronten Meister Respekt. Adler-Trainer Pavel Gross musste in der zweiten Pause die Sinne seiner Cracks schärfen, denn das 2:4 durch Andreas Eder war ein vollumfänglich überflüssiges Gegentor (39.). Und so nahm das Unheil seinen Lauf, Erinnerungen an die verlorene Finalserie 2012 gegen Berlin (5:2-Führung im letzten Drittel, trotzdem verloren) wurden wach. Patrick Hager (in Überzahl) und Yasin Ehliz sorgten für Anschluss und gar Ausgleich des Meisters. Der Partymarathon mit den Fans begann natürlich schon gestern Abend – und er zieht sich übers gesamte Wochenende. Heute um 15 Uhr wird die komplette Mannschaft zunächst bei Hauptsponsor MVV-Energie auf dem Maimarkt zur Autogrammstunde erwartet. Morgen dann geht’s erst in der Mannheimer Innenstadt rund, dann abends in der SAP-Arena. Ab 14 Uhr wird Oberbürgermeister Peter Kurz das Meister-Team im Rathaus ehren, die Spieler zeigen sich danach mit dem Pokal auf dem Balkon und dem Vorplatz des Stadthauses N1 den Fans. Dann geht’s per Autokorso durch die Kunststraße Richtung Wasserturm. Ab 18 Uhr wird in der SAP-Arena gefeiert.

So spielten sie

Adler Mannheim: Endras - Larkin, Katic; Seider, Lehtivuori; Reul, Mikkelson; Lampl - Plachta, Desjardins, David Wolf; Huhtala, Smith, Adam; Kolarik, Festerling, Eisenschmid; Hungerecker, Goc, Krämmer EHC Red Bull München: Aus den Birken - Boyle, Aulie; Joslin, Seidenberg; Button, Bodnarchuk; Quaas - Michael Wolf, Mitchell, Ehliz; Parkes, Stajan, Daubner; Mauer, Hager, Christensen; Mayenschein, Andreas Eder, Tobias Eder Tore: 1:0 Goc (Hungerecker) 5:37, 2:0 Lampl (Goc) 11:48, 3:0 Plachta (Wolf) 23:01, 3:1 Parkes (Stajan) 25:17, 4:1 Huhtala (Krämmer) 30:09, 4:2 Andreas Eder (Tobias Eder) 38:27, 4:3 Hager (Ehliz) 45:42, 4:4 Ehliz (Michael Wolf) 47:29, 5:4 Larkin (Goc) 73:37- Strafminuten: 12 - 16 - Beste Spieler: Lehtivuori, Goc, David Wolf, Krämmer - Boyle, Tobias Eder - Zuschauer: 13.600 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Rohatsch (Lindau)/Piechaczek (Ottobrunn).

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